Frühaufsteher, der tägl. Ausblick a.d. Börse

Beiträge: 3
Zugriffe: 326 / Heute: 2
jack303:

Frühaufsteher, der tägl. Ausblick a.d. Börse

 
06.02.03 07:48
Ernüchternde US-Vorgaben dürften Dax bremsen

06. Februar 2003 Mit überraschend deutlichen Gewinnen wartete am Mittwoch der deutsche Aktienmarkt auf. Damit unterstrich der Dax erneut, dass sich im Bereich um 2.600 Punkten eine sehr wichtige Unterstützung befindet. Trotz der mit den Vortagesgewinnen verbundenen ermutigenden Zeichen stellen sich Händler am Donnerstag aber wieder auf eine Börsenfahrt im Leerlauf ein. Denn die Vorgaben aus den USA und aus Fernost seien nicht so gut, dass mit einer Fortsetzung der Rally vom Mittwoch zu rechnen sei, heißt es. So waren an der Wall Street die Notierungen am Handelsende ins Minus gerutscht, nachdem sich die Auffassung durchsetzte, dass in Sachen Irak auch nach der mit Spannung erwarteten Rede von US-Außenminister Powell die Unsicherheit beim Thema Irak-Konflikt bestehen bleibt.

Rentenmarkt spürt Atemnot

Der Rentenmarkt hat am Mittwoch mit deutlichen Verlusten zu spüren bekommen, wie schwierig es ist, sich in den erreichten luftigen Höhen zu behaupten. Bereits eine kleiner Schlechtwetterfront in Form steigender Aktienkurse reichte aus, um die Notierungen bei den Anleihen zu drücken. Damit bleibe es dabei, dass der Bund-Future im Bereich um 115 Prozent nach Orientierung suche.

Euro mit neuem Hoch

Der Euro zeigt sich am Donnerstagmorgen gegenüber dem Dollar wenig verändert. Gegen 7.30 Uhr kostet die Einheitswährung 1,0796 Dollar nach Kursen von 1,0795 Dollar im späten New Yorker Handel am Mittwoch. Die US-Devise notiert gegen den Yen bei 119,97 Yen nach einem Stand in New York von 120,00 Yen. Im Handel hieß es, auch nach der mit Spannung erwarteten Rede von US-Außenminister Colin Powell vom Vortag bleibe der Druck auf den Dollar bestehen, sagten Händler. „Ich denke, es gibt verschiedene Bewertungen der Powell-Rede, aber die Unsicherheit bleibt bestehen", sagte Devisenmanager Shogo Nagaya von der Bank Nomura Trust. Dies gelte damit auch für die US-Währung. Neben der weiteren Entwicklung im Irak-Konflikt steht die für Freitag geplante Veröffentlichung von US-Arbeitsmarktdaten im Blickpunkt des Devisenmarktes.

Börse Japan mit Abschlägen

Auf die Rede von US-Außenminister Colin Powell vor dem UNO-Sicherheitsrat hat der Aktienmarkt in Tokio am Donnerstag mit Kursverlusten reagiert. Powell habe es nicht geschafft, die Unsicherheit über den Irak-Konflikt aus dem Markt zu nehmen, sagten Analysten. Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index fiel um 0,8 Prozent auf 8484 Punkte, der breiter gefasste Topix-Index verlor 0,6 Prozent auf 840 Zähler. Die US-Börsen hatten am Vorabend ebenfalls im Minus geschlossen. Die Rede Powells habe einen Krieg wahrscheinlicher gemacht, hieß es bei einigen Händlern und Analysten. Weiterhin belaste Unsicherheit die Stimmung an den Märkten.

Börse Hongkong leichter

Leichter tendiert die Börse in Hongkong am Donnerstagmittag. Zum Ende der ersten Sitzungshälfte verzeichnet der Hang-Seng-Index (HSI) ein Minus von 0,8 Prozent auf 9.111 Punkte. Als Ursache für die negative Entwicklung an der Börse Hongkong nannten Händler die Rede von US-Außenminister Colin Powell, vor dem UN-Sicherheitsrat. Mit den Ausführungen von Powell habe es neue Kriegsängste gegeben. Die Ausssagen des Außenministers ließen vermuten, dass der US-Regierung nun nichts mehr im Weg stehe, was sie davon abhalten könnte, den Irak anzugreifen.

Nachbörsliche Entwicklungen am US-Aktienmarkt

Im nachbörslichen Geschäft zeigten sich die US-Aktienkurse am Mittwoch gut behauptet. Der Nasdaq-100 After Hours Indicator stieg um 0,33 Prozent auf 972,13 Punkte.

Die Aktien von Agilent Technologies gaben, bevor sie vom Handel ausgesetzt wurden, um 4,2 Prozent auf 15,64 Dollar nach. Das Unternehmen rechnet im ersten Quartal nun mit einem Verlust je Aktie von 0,22 bis 0,28 Dollar. Zuvor war Agilent von einem Verlust je Aktie von 0,05 bis 0,15 Dollar ausgegangen. Begründet wurde die nachhaltige Verschlechterung mit der “zögerlichen Haltung der Kunden“. Die Titel von Hot Topic zeigten sich nachbörslich ebenfalls schwächer, obwohl das Unternehmen die Prognosen für das vierte Quartal, auf Grund einer positiven Umsatzentwicklung im Januar, angehoben hatte. Hot Topic rechnet nun mit einem Gewinn je Aktie von 0,49 Dollar und liegt damit um 0,01 Dollar über den Prognosen der Analysten und den zuvor geäußerten eigenen Erwartungen.  Die Papiere verbilligten sich gegen 2,3 Prozent auf 22,98 Dollar. J2 Global Communications legten dagegen um 4,8 Prozent auf 22,48 Dollar zu. Das Unternehmen hatte einen Gewinn je Aktie von 0,43 Dollar für das vierte Quartal ausgewiesen, nachdem es im entsprechenden Vorjahresquartal noch einen Verlust von 0,15 Dollar gemeldet hatte.

US-Börsen schließen leicht im Minus

Die US-Aktienmärkte haben am Mittwoch nach der mit großer Spannung erwarteten Rede von US-Außenminister Colin Powell zum Irak-Konflikt ihre zeitweisen Kursgewinne abgegeben und im Minus geschlossen.

Die Rede habe einen Krieg wahrscheinlicher gemacht, hieß es bei einigen Händlern und Analysten. Weiterhin belaste aber Unsicherheit die Stimmung an den Märkten. „Wir brauchen eine Situation, die auf mehr Sicherheit statt Unsicherheit hindeutet", sagte Aktienstratege Jack Caffrey von J.P. Morgan Private Bank.

Der Dow Jones verlor 0,35 Prozent auf 7.985,18 Punkte, nachdem er im Handelsverlauf bis zu 1,7 Prozent zugelegt hatte. Der technologielastige Nasdaq-Composite gab 0,36 Prozent auf 1.301,50 Zähler ab, und der breiter gefasste S&P-500-Index fiel 0,54 Prozent auf 843,59 Punkte. Direkt nach der Rede hatten die Indizes noch deutlich höher notiert.

„Vielleicht gab es erst etwas allgemeinen Optimismus wegen der Powell-Rede, aber der hat sich flugs wieder in Realismus zerstreut - nämlich den Fakt, dass wahrscheinlich bald die Schiffe beladen und die Gewehre aufs Ziel gerichtet werden", sagte Chefhändler Tony Cecin von US Bancorp Piper Jaffray.

Powell warf Irak schwerwiegende Verstöße gegen die zentrale Abrüstungsauflagen der Vereinten Nationen (UNO) vor und drohte dem Land indirekt einen Militärschlag an. In seinem Bericht über Waffenprogramme Iraks führte der US-Außenminister dem UNO-Sicherheitsrat in New York Tonbänder, Satellitenaufnahmen, Fotos und andere Dokumente vor, um seine Worte zu untermauern. Der Irak wies die Vorwürfe unterdessen als „hohle Anschuldigungen“ zurück.

Kriegsängste hatten die Stimmung an der Wall Street über Monate hinweg belastet. Insbesondere befürchten Anleger, dass ein langwieriger militärischer Konflikt der erhofften US-Konjunkturerholung einen Rückschlag versetzt.

Die Aktien des weltweit größten Netzwerkausrüsters Cisco waren nach der Vorlage des Quartalsberichts vom Vorabend der am meisten gehandelte Wert an der Nasdaq. Sie schlossen unverändert auf 13,20 Dollar, nachdem das Unternehmen für das abgelaufene Geschäftsquartal einen Gewinn etwas oberhalb der Expertenprognosen mitgeteilt hatte. Wegen der anhaltend schwachen Technologieinvestitionen hatte Cisco allerdings zugleich einen verhaltenen Geschäftsausblick gegeben.

Die Aktien der Telefongesellschaft Sprint legten 1,3 Prozent auf 12,52 Dollar zu. Das Unternehmen hatte einen Quartalsgewinn ausgewiesen nach einem Verlust im Vorjahreszeitraum.

US-Anleihen schließen sehr schwach

Die US-Anleihen haben sich am Mittwoch im späten New Yorker Geschäft mit einer sehr schwachen Tendenz gezeigt. Zehnjährige Titel mit einem Kupon von vier Prozent verloren 18/32 auf 99-31/32 und rentieren mit 3,999 Prozent, nach 3,931 Prozent am Dienstag. Der Longbond mit einer Zinsausstattung von 5,375 Prozent fiel um 1-2/32 auf 107-26/32. Die Rendite stieg deutlich von 4,791 auf 4,860 Prozent. Die zunächst positive Entwicklung an der Wall Street, die geopolitischen Bedenken und auch die Quartalsrefundierung belasteten den Anleihemarkt, hieß es. Die Aufschläge an der Wall Street, nach der Rede von US-Außenminister Colin Powell vor dem UN-Sicherheitsrat, sorgten für deutliche Abgaben am Anleihemarkt.

Powell hatte in seiner Rede erklärt, das der Irak es nicht nur abgelehnt habe seine Massenvernichtungswaffen zu beseitigen, sondern sich weiterhin um eine Fortführung der Waffenproduktion bemühe. Auch der Dreh der Aktienkurse ins Minus im späten Handel habe an der negativen Stimmung am Anleihemarkt nichts ändern können, sagte ein Beobachter. “Ich glaube, der Markt hat sich heute auf die Quartalsrefundierung konzentriert“, so Michael Cloherty von Credit Suisse First Boston. Das Volumen der Quartalsrefundierung habe zwar mit 42 Milliarden Dollar im Rahmen der Erwartungen gelegen.

Die Ankündigung ab dem kommenden Quartal wieder mit der Emission von dreijährigen Notes zu beginnen habe den Handel allerdings überrascht, hieß es. Zudem sollen fünfjährige Titel nun acht Mal im Jahr begeben werden. Dabei habe vor allem der Zeitpunkt der Ankündigung für Erstaunen gesorgt. Der um 16.00 Uhr MEZ veröffentlichte ISM-Index des Nicht-Verarbeitenden Gewerbes in den USA lag mit einem Stand von 54,5 nur geringfügig über der Konsensprognose von 54,4 und hatte nach Angaben aus dem Handel keinen Einfluss auf den Markt.

Quellen: FAZ.NET, vwd, dpa, AP, AFP, Bloomberg, Reuters.
Den Frühaufsteher können Sie auch als kostenlosen Newsletter bestellen. Klicken Sie hierzu auf „Meine Daten“ in der Kopfzeile.

Text: @cri

jack303:

Medienschau

 
06.02.03 07:49


06. Februar 2003 Unternehmensnachrichten

Siemens-Vorstand Ganswindt - ICN knapp vor Gewinnschwelle

Die Verlust schreibende Siemens-Sparte ICN für Kommunikationsnetze steht ICN-Chef Thomas Ganswindt zufolge vor dem Erreichen der Gewinnzone. „Wir sind nur noch knapp von der Gewinnschwelle entfernt", sagte Ganswindt in München an Rande einer Konferenz, wie die Finanzzeitung „Financial Times Deutschland“ (Donnerstagausgabe) vorab berichtete. Ende Januar hatte Siemens-Konzernchef Heinrich von Pierer auf der Hauptversammlung bekräftigt, den Break-Even der Sparte für das vierte Quartal (bis Ende September) des Geschäftsjahres 2002/2003 erreichen zu wollen. Für das Quartal bis Dezember 2002 hatte Siemens für ICN einen Verlust von 151 Millionen Euro ausgewiesen. (Reuters)

Mitsubishi verdoppelt Nettogewinn im dritten Quartal

Die Mitsubishi Corp hat ihren Nettogewinn im dritten Quartal 2002/03 (31.12.) trotz rückläufigem Umsatz im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt. Der Konzern erwirtschaftete laut Mitteilung am Donnerstag ein konsolidiertes Nettoergebnis von 26,23 Milliarden Yen nach 10,43 Milliarden Yen im Vorjahresabschnitt. Dazu hätten vor allem die höhere Profitabilität in den Kerngeschäftsfeldern und geringere Wertverluste der Aktienbeteiligungen beigetragen. Der Umsatz sei dagegen um 0,4 Prozent auf 3,356 Billionen Yen zurückgegangen.



Wirtschaftsnachrichten

Neues Bündnis für Arbeit offenbar vor dem Scheitern

Die Neuauflage des Bündnisses für Arbeit steht Presseberichten zufolge vor dem Scheitern. Arbeitgeber und Gewerkschaften hätten sich nicht auf eine Linie für neue Gespräche mit der Bundesregierung einigen können, berichtete die “Bild“-Zeitung (Donnerstagausgabe). “Wir sind nicht bereit, über die Lockerung von Kündigungsschutz, Tarifautonomie oder Öffnungsklauseln zu verhandeln“, zitierte das Blatt die stellvertretende DGB-Vorsitzende Ursula Engelen-Kefer. “Das bringt keine Arbeitsplätze.“ “Wenn es Tabuthemen gibt, dann sollten wir das Bündnis sein lassen“, sagte der Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI), Michael Rogowski, dem “Handelsblatt“. “Dann werde ich nicht mehr mitmachen.  Da bin ich mit Herrn Hundt einig.“

Den Vorschlag von Bundeskanzler Gerhard Schröder, den Kündigungsschutz zu lockern, wenn die Industrie im Gegenzug neue Mitarbeiter einstellt, wies der BDI-Chef zurück. “Wir können das so wenig versprechen, wie die Regierung versprechen kann, dass es zu einem bestimmten Zeitpunkt nur noch 3,5 Millionen Arbeitslose gibt. Wenn die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen stimmen, dann stellen die Unternehmen auch wieder ein.“ (dpa)

OECD - Auch kurzer Irak-Krieg belastet Weltkonjunktur

Auch ein kurzer und militärisch erfolgreicher Krieg der USA gegen Irak birgt nach Einschätzung der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) große Risiken für die weltweite Konjunktur. „Auch ein kurzer Krieg kann wirtschaftlich sehr schädlich sein", sagte OECD-Chefvolkswirt Jean-Philippe Cotis der Finanztageszeitung „Financial Times Deutschland“ (FTD) in einem vorab veröffentlichten Gespräch (Donnerstagausgabe). Nach einem Krieg gebe es weiterhin massive Ungleichgewichte in der Weltwirtschaft, sagte Cotis der FTD zufolge weiter. „Auch unabhängig von einem Irak-Krieg gibt es eine Vielzahl von Risiken", fügte er hinzu. Dazu gehöre unter anderem die niedrige Sparquote der US-Verbraucher, die künftig den Konsum belasten könne. (Reuters)

EZB-Rat tagt - Zinssenkung frühestens im März in Sicht

Der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) berät am Donnerstag in Frankfurt über die Geldpolitik für die Eurozone. Die Konjunkturflaute in Europa, schwache Finanzmärkte und die Unsicherheit angesichts des drohenden Irak-Krieges hatten die Spekulationen über eine Zinssenkung neu entfacht. Die meisten Volkswirte in den Finanzhäusern rechnen aber damit, dass sich die Währungshüter frühestens im März zu einer weiteren Senkung durchringen werden. Zuletzt hatte die Notenbank im Dezember den wichtigsten Leitzins zur Versorgung der Kreditwirtschaft mit Zentralbankgeld um 0,5 Punkte auf 2,75 Prozent zurückgenommen. (dpa)

Venezuela führt Devisenkontrollen ein

Zur Sicherung der unter Druck geratenen Landeswährung und der Devisenbestände hat der venezolanische Präsident Hugo Chavez am Donnerstag neue Devisenkontrollen eingeführt. Mit dem in Kraft treten des neuen Systems wird der vor zwei Wochen eingefrorene Devisenhandel wieder freigegeben, wie Chavez am Mittwochabend in einer im Fernsehen ausgestrahlten Ansprache sagte. Der Wechselkurs des Bolivars gegenüber dem US-Dollar wird festgeschrieben. Für 1.596 Bolivar gibt es demnach einen US-Dollar. Vor der Aussetzung des Devisenhandels am 21. Januar hatte der Bolivar mit 1.835 für einen US-Dollar ein Rekordtief erreicht. In diesem Jahr hat der Bolivar bereits 25 Prozent an Wert verloren. Die Unternehmer haben die Devisenbeschränkungen kritisiert. Sie befürchten eine weitere Schwächung der nach dem Generalstreik ohnehin angeschlagenen Wirtschaft. Der Streik, mit dem Opposition und Geschäftsleute Chavez zum Rücktritt zwingen wollten, war am Montag nach 64 Tagen beendet worden. (AP)

Den Frühaufsteher können Sie auch als kostenlosen Newsletter bestellen. Klicken Sie hierzu auf „Meine Daten“ in der Kopfzeile.

Text: @cri
jack303:

Tagestermine

 
06.02.03 07:50
Es gibt keine neuen Beiträge.


Börsen-Forum - Gesamtforum - Antwort einfügen - zum ersten Beitrag springen
--button_text--