Freitag, 11. Oktober 2002
"Einsatz für Menschenrechte"
Carter erhält Friedensnobelpreis
Der Friedensnobelpreis geht in diesem Jahr an den ehemaligen US-Präsidenten Jimmy Carter. Das gab das norwegische Auswahlkomitee am Vormittag in Oslo bekannt.
Carter hatte sich seit seinem Ausscheiden aus dem Amt rund um den Globus für Frieden, Demokratie und Menschenrechte engagiert. Zu seinen Verdiensten gehört es unter anderem, den früheren nordkoreanischen Machthaber Kim Il Sung davon überzeugt zu haben, in einen Dialog mit Südkorea einzutreten. Carter handelte auch während des bosnischen Bürgerkrieges einen Waffenstillstand aus, der den Weg zum späteren Frieden ebnete.
Die Entscheidung sorgte unter Experten für Überraschung. Denn als aussichtsreiche Anwärter galten unter anderem die US-Politiker Richard Lugar und Sam Nunn für ihren Einsatz zur Beseitigung von Atomwaffenarsenalen.
Im letzten Jahr war der berühmteste Preis der Welt an die Vereinten Nationen und ihren Generalsekretär Kofi Annan gegangen.
Nach Angaben des norwegischen Nobelinstituts waren für den diesjährigen Nobelpreis 156 Kandidaten nominiert, darunter 39 Organisationen. Alle Nobelpreise sind mit jeweils zehn Mio. schwedischen Kronen dotiert, umgerechnet 1,1 Mio. Euro.
Der Friedensnobelpreis wird traditionsgemäß am 10. Dezember in Oslo überreicht.