Frankreich will totalen Widerstand leisten
Dem Bemühen George W. Bushs und Tony Blairs, möglichst viel Druck auf den Irak auszuüben, ist der französische Staatspräsident Jacques Chirac in die Parade gefahren. Er kündigte "totalen Widerstand" gegen die US-Strategie an.
[Totaler Widerstand: Jacques Chirac]
AP
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Kopenhagen - Während Blairs Irak-Dossier offenbar dazu beitragen soll, die westliche Welt auf einen Schlag gegen den irakischen Diktator einzustimmen, schlägt Frankreichs Staatspräsident Jacques Chirac ganz andere Töne an. Am Dienstag hat er die USA und Großbritannien vor einem Militärschlag gegen den Irak gewarnt. Im Anschluss an den 4. Asem-Gipfels mit 15 EU- und zehn asiatischen Staaten sagte Chirac, ein Krieg gegen den Irak sei nicht unvermeidbar. "Lasst uns dem Frieden eine Chance geben."
Da Krieg stets die schlechteste Lösung sei, werde er "totalen Widerstand" gegen eine neue US-Strategie mit vorbeugenden Militärschlägen leisten. Denn diese könne zu "schlimmsten Exzessen" führen.
Chirac zeigte sich zuversichtlich, dass die EU eine gemeinsame Position im Irak-Konflikt erarbeiten kann. In Richtung Tony Blair sagte er, bei einer weiteren eindeutigen Unterstützung der USA in dieser Frage sei es gut möglich, dass Großbritannien innerhalb der Union allein dastehen werde.
Auf dem Asem-Gipfel hatte sich Chirac am Montagabend mit dem italienischen Regierungschef Silvio Berlusconi angelegt, weil dieser sich für die Position Washingtons stark machte.