FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Investmenthäuser Goldman Sachs (GS) und Merrill Lynch (ML) haben ihre Gewinnschätzungen für den Allfinanzkonzern Allianz gesenkt. Die Ergebnisse für 2002 seien schlechter als erwartet ausgefallen, schrieben die Analysten beider Häuser übereinstimmend am Montag. Auch die geplante Kapitalerhöhung könne die Probleme des Konzerns nicht über Nacht lösen. "Das ist eher eine Überbrückungsmaßnahme als ein wirklicher Wendepunkt", heißt es bei ML.
Goldman Sachs erwartet, dass das Ergebnis je Aktie im laufenden Jahr negativ ausfallen wird. Die Experten rechnen nun mit einem Verlust von 0,14 Cent je Aktie, zuvor waren sie von einem Gewinn in Höhe von 4,80 Euro je Anteilsschein ausgegangen. Das Kursziel kürzten sie von 11,50 auf 3,94 Euro. Die Bewertung bleibt weiterhin "Underperform". Damit erwartet Goldman Sachs, dass die Aktie sich in den kommenden zwölf Monaten schlechter als der Durchschnitt entwickelt.
Merrill Lynch senkte seine EPS-Prognose von 5,70 auf 1,10 Euro. Für 2004 reduzierten die Experten ihre ursprüngliche Prognose um 60 Prozent auf 3,60 Euro. Von einer nachhaltigen Erholung der Kapitalmärkte dürfte Allianz überproportional profitieren, heißt es in der Studie. Aber bei einer lediglich "normalen" Erholung bleibe die Allianz-Aktie weiterhin risikobehaftet, zudem sei sie nicht sonderlich günstig.
Die Experten bestätigten ihre "Sell"-Empfehlung. Damit erwarten sie, dass der Titel ein hohes Rückschlagpotenzial besitzt./sh/mw