Frage an Experten im Aktienrecht

Mich würde interessieren, wie ich vorgehen muss bzw. welche Voraussetzungen erfüllt sein müssen, wenn man als Aktionär einen Antrag auf Entlassung des gesamten Vorstands der AG stellen will.

Gibts da Fristen, die einzuhalten sind, also bis wann der Antrag eingegangen sein muss?
Muss man irgendeine Anzahl von Aktien haben, um den Antrag stellen zu können?
Ist die Begründung bereits für den Antrag wichtig, oder kann man das auch erst auf der HV vortragen?

Und Ähnliches ...



Wäre für Tipps dankbar.


Grüße

Als Experten im Aktienrecht kann ich mich nicht bezeichnen. Aber ich habe
trotzdem eine Meinung dazu, von der ich annehme, daß sie zutreffend ist:

Voraussetzung für ein Mitspracherecht (Wortmeldung, Antrag etc.) ist, daß
man Aktionär der betroffenen AG ist. Das heißt: man muß mindestens 1 Aktie
halten. Ich kenne Beispiele, wo Agitatoren 1 Aktie gekauft haben, um Rede-
recht zu erhalten.

Hinsichtlich der Frist für Anträge müßten entsprechende Angaben in der An-
kündigung nebst TO zur HV publiziert sein. Ich würde auf der HP nachschauen.
Den Antrag würde ich gleich komplett begründen. Sonst könnten sich Gegener
ja nicht vorbereiten. Üblicherweise werden Antrag und Begründung in der
Einladung zu HV unter "T.O." abgedruckt.

Brauchbare Hinweise gibt es unter:
www.rotter-rechtsanwaelte.de/frameset1.htm - Aktionärsrecht

Und jetzt: hau sie in die Pfanne...;-))
Viel Erfolg wünscht Fuzzi

Die HV ist ja erst im Mai, von daher hab ich noch etwas Zeit, aber werde mir das gut überlegen. Wenn ich über Jahre hinweg das gefühl bekomme, ein Vorstand ist am SharholderValue trotz glänzender Geschäftsperspektiven nicht gelegen, dann muss sich der Vorstand zumindest die Kritik anhören, selbst wenn der Misstrauensantrag kein Erfolg haben sollte, was ich leider annehme.


Grüße

Auch das EBIT liegt im dritten Quartal mit EUR 1,69 Mio. (zweites Quartal EUR 430 Tausend) auf Rekordniveau. Für die ersten 9 Monate in 2005 liegt das EBIT bei EUR 2,53 Mio. (Vorjahr EUR 1,74 Mio.). Das entspricht einer Steigerung um EUR 793 Tausend oder 45,7 Prozent. Die EBIT Marge beträgt 4,6 Prozent.

Der Periodengewinn nach Minderheiten beträgt nach 9 Monaten EUR 1,51 Mio. (Vorjahr EUR 688 Tausend). Das entspricht einer Steigerung von EUR 817 Tausend oder 118,8 Prozent. Der Gewinn pro Aktie beträgt EUR 0,15 (Vorjahr EUR 0,09).

...

Die vorgelegten Rekordzahlen für das dritte Quartal zeugen von der operativen Leitungsfähigkeit des BRAIN FORCE Konzerns. In den zur Messung der operativen Ertragskraft ausschlaggebenden Ergebniskennzahlen EBITDA und EBIT liegen wir bereits zum 30. September über den Werten zum Jahresende 2004.

Aus diesem Grund heben wir die Prognose für das Ergebnis pro Aktie in 2005 auf EUR 0,25 an. Der Vorstand plant der Hauptversammlung eine Dividende für das Geschäftsjahr 2005 von EUR 0,08 vorzuschlagen.

Für 2006 erwarten wir einen Umsatz von EUR 90 Mio., bei einer EBITDA Marge von 10 Prozent oder EUR 9 Mio. Im EBIT erwarten wir eine Marge von 5 Prozent oder EUR 4,5 Mio., das Ergebnis pro Aktie ist mit EUR 0,30 geplant.

Der Bericht über das dritte Quartal 2005 ist auf der Homepage unserer Gesellschaft (www.brainforce.com) im Bereich "Investoren" veröffentlicht.


BRAIN FORCE HOLDING AG Wagramer Straße 19 1220 Wien Austria  

Ich hab überhaupt nichts gegen das Potenzial der Aktie und auch nichts gegen die Geschäftszahlen geschrieben. Liest denn niemand meine Postings aufmerksam? Zu lang, oder was?

Ich hab lediglich was gegen den Vorstand geschrieben. Der gehört für mich abgesetzt. Mich verwundert, dass du dich bereits jetzt dazu äußerst, obwohl du die Vergangenheit bezüglich der Kapitalerhöhungen 2004 gar nicht kennst. Die Vorgehensweise des Vorstands war bisher desöfteren dillentantisch und nicht im Interesse der Kleinaktionäre. Das kann niemand abstreiten. Und der Zeitpunkt der heutigen Meldung war psychologisch und charttechnisch mehr als nur dilletantisch.

Also bitte verwechsel meine Kritik am Vorstand nicht mit den Aussichten des Unternehmens! Aktienbewertung ist was anderes als Geschäftsetwicklung, auch wenn du das anders siehst. Du bist ja immer der Meinung, dass sich die Geschäftsentwicklung langfristig immer im Aktienkurs wiederspiegelt, was ich teilweise stark bezweifel. Wenn Kapitalerhöhungen durchgeführt werden, Optionsprogramme eine Rolle spielen, die Konjunktur zeitmäßig nicht passt, der Aktienmarkt zeitmäßig nicht passt, kann eine Aktie auch über 4-5 Jahre unterbewertet bleiben, und bei Brain Force befürchte ich genau das. Und wenn in 2 Jahren das Wachstum bei Brain Force vorbei ist, wird man keine hohen KGVs und KBVs mehr zahlen, also sollte man dann für gute Stimmung bei den Anlegern sorgen, wenn noch höhere Bewertungen möglich sind. Bisher sinds 2 Jahre, und wenn der Vorstand so weitermacht, wird die Aktie auch Anfang 2007 noch unter 4 € stehen, was einfach unglaublich wäre. Immerhin hatte Brain Force vor 2 Jahren auch keine schlechteren Voraussetzungen als so mancher Highflyer in letzter Zeit. Aber Brain Force hats durch zu euphorische Aussagen und dilettantische Übernahmeverhandlungen versaut. Das heute war nur ein weiterer Punkt in einer langen Liste von kritikwürdigen Aussetzern des Vorstands. Ich hab den Vorstand lange verteidigt, aber irgendwann reichts mir.
Das heißt nicht, dass ich für die Zukunft pessimistisch bin, aber einem Vorstand muss man auch mal Druck machen, ansonsten richtig er sich nur nach seinen Interessen oder aber er ruht sich auf dem mäßigen Erfolg auch noch aus.