Fonds: Zurücklehnen und genießen !!!! ???????

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Fonds: Zurücklehnen und genießen !!!! ???????

 
05.02.02 09:14
ftd.de, Di, 5.2.2002, 7:00  
Fonds: Zurücklehnen und genießen
Von Martin Diekmann

Kommt der Wirtschaftsaufschwung und wann? Wer sich derartige Fragen zum Wirtschaftsaufschwung ersparen möchte, findet in Genussschein-Fonds ein verlässliches Investment.
Seit die Unsicherheit an den Börsen grassiert, sind defensive Investments, die im Bullenmarkt der 90er Jahre des vergangenen Jahrhunderts bei Investoren verpönt waren, wieder gefragt. Dazu zählen auch Genussscheinfonds, die lange Zeit wenig lukrativ erschienen. Tatsächlich weisen sie nicht das Ertragspotenzial eines gut performenden Aktienfonds auf. Auf Sicht von drei Jahren erzielten die neun in Deutschland erhältlichen Fonds Renditen zwischen acht und 20 Prozent. Vorteil eines Engagements in Genussscheinfonds: Anleger können ruhiger schlafen.

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Genussscheine verbinden Eigenschaften von Aktien und festverzinslichen Wertpapieren (Renten) und werden von Unternehmen emittiert, in der Regel, um weitere Expansionspläne zu finanzieren. Genüsse weisen große Ähnlichkeit mit einer Unternehmensanleihe auf, unterscheiden sich aber in einem wichtigen Punkt: Genussscheine sind nachrangig. Das bedeutet, dass Investoren im Falle eines Konkurses der Gesellschaft erst nach allen anderen Gläubigern abgefunden werden. Das Ausfallrisiko ist also für Anleger größer, was in der Regel mit einer höheren Rendite belohnt wird. "Die meisten Genussscheine werden höher verzinst als Unternehmensanleihen. Im Vergleich zu Euro-Staatsanleihen mit gleicher Laufzeit erhält man derzeit sogar bis zu 160 Basispunkte mehr", sagt Michael Theel, Fondsmanager des DWS InterGenuß. Das ist in Niedrigzins-Zeiten wie diesen kein schlechtes Argument.



Aktie oder Rente


Grundsätzlich unterscheidet man zwischen zwei Gruppen von Genussscheinen, den aktienähnlichen und den rentenähnlichen Genüssen. Der Unterschied bezieht sich hauptsächlich auf den Ausschüttungsmodus. Rentenähnliche Genüsse schütten einen festen Kupon aus. Aktienähnliche dagegen orientieren sich an der Dividendenzahlung des Unternehmens. Das Angebot an aktienähnlichen Genüssen ist allerdings gering, sie spielen deshalb für Fondsmanager so gut wie keine Rolle.

Auf die Ausschüttung kommt es an

Rentenähnliche Genussscheine werden ausschließlich von Banken emittiert. Diese bessern damit ihr Eigenkapital auf, ohne neue Aktien ausgeben zu müssen. Auch bei ihnen profitieren Anleger von einem höheren ausgezahlten Zinskupon gegenüber gewöhnlichen Rentenpapieren. Der Grund für den Risikoaufschlag liegt in der Natur des Papiers. Denn Banken gelten als weniger sichere Schuldner als Bund und Länder. Aus diesem Grund werden die Genüsse der Unternehmen höher verzinst als festverzinsliche Wertpapiere. Sollte eine Bank in ernste finanzielle Schwierigkeiten geraten, ist deshalb eine zumindest vorübergehende Stornierung der Ausschüttung denkbar.

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Rentenähnliche Genussscheine machen etwa 90 Prozent des Marktes aus. "Insgesamt gibt es nur etwa 300 verschiedene börsennotierte Papiere", erklärt Oliver Kastner, Fondsmanager des Deka Genüsse & Renten. Besonders wichtig bei der Auswahl von Papieren ist deren Ausschüttung. Da diese vom Unternehmensergebnis des Emittenten abhängig ist, greifen Fondsmanager gerne zu Papieren, die eine jährliche feste Ausschüttung generieren.


Aus Gründen der Risikodiversifizierung setzt Kastner nicht nur auf Genussscheine. "Genüsse machen höchstens 50 Prozent des Fonds aus. Wir beschränken uns dabei auf inländische Emittenten. Der Rest des Depots setzt sich zusammen aus Bundesanleihen, Pfandbriefen und einem kleinen Bargeldanteil, um flexibel zu bleiben."


Kastners Sicherheitsdenken wird auch noch an einem weiteren Aspekt deutlich: Auf Grund der Diversifikation ist derzeit kein Genussschein mit mehr als vier Prozent im Fonds gewichtet. Seine Performance auf Drei-Jahres-Sicht wird Erfolgsverwöhnte nicht gerade aufjubeln lassen: Etwas mehr als neun Prozent stehen zu Buche. "Derzeit besser als viele Aktienfonds", kontert der Manager und liegt damit richtig. "Der Fonds ist für sicherheitsbewusste Anleger mit Freude am kalkulierbaren Risiko und zur Depotbeimischung geeignet."



Es geht auch spekulativer


Wer es etwas spekulativer mag, kann in diesem Segment ebenfalls fündig werden. Der DWS InterGenuß setzt neben Genussscheinen auch auf so genannte Preferred Shares. Dabei handelt es sich um Genussschein-ähnliche Papiere, die auf Dollar-Basis notieren. "Wir haben besonders von der guten Entwicklung dieser Papiere profitiert", erklärt Manager Theel. Dazu gehören etwa Scheine der spanischen Bank Banco Bilbao oder des englischen Versicherers Nat West. Derzeit sind Preferred Shares zu mehr als zehn Prozent im Fonds vertreten. Positiver Nebeneffekt: Durch den starken Dollar konnten Anleger auch noch Währungsgewinne einstreichen. "Damit uns die nicht wieder abhanden kommen, wenn der Euro zulegen sollte, haben wir sie abgesichert", erklärt Theel. Das verursacht zwar Kosten, dürfte aber günstiger sein als Verluste, sollte der Euro sein Erholungspotenzial von bis zu 20 Prozent ausreizen.


Aktienähnliche Genussscheine sucht man auch bei Theel vergebens. Dafür versucht er, Marktschwankungen auszunutzen. "Aktives Spreadrating" nennt sich das im Fachjargon und bedeutet nichts anderes als zu hohen Kursen zu verkaufen und zu günstigeren wieder einzusteigen. Das scheint bislang gut zu klappen. Theel hat auf Sicht von drei Jahren eine Performance von fast 20 Prozent erreicht und führt damit seine Vergleichsgruppe mit großem Abstand an.


Aber die Performance ist nicht alles: Investoren sollten vor allem auf ihre Risikoneigung achten. Fonds mit besserer Performances erreichen diese fast ausnahmslos auf Kosten einer höheren Volatilität. Wer ruhig schlafen möchte sollte in einen Fonds investieren, der zur Geldvermehrung etwas länger braucht - und dafür eine gleichmäßige Wertentwicklung vorweisen kann.


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