Wie schon 2001 liefen Goldfonds auch in diesem Jahr allen anderen Produkten den Rang ab. Insgesamt tummeln sich sechs der Edelmetallspezialisten unter den zehn besten Fonds. Auch für 2003 stehen die Chancen nicht schlecht.
"The same Procedure as last year" könnten aufmerksame Fondsanleger am Ende dieses Jahres denken. Denn einige der letztjährigen Favoriten gehören auch 2002 zu den Gewinnern. Die gültige Regel, dass die Outperformer des vergangenen Jahres nicht zu denen des folgenden gehören, trifft in diesem Fall also nicht zu.
Die obersten Plätze der Hitliste nehmen, wie schon 2001, Goldfonds ein. Insgesamt tummeln sich sechs Goldminenfonds unter den zehn besten Produkten des Jahres. Mit dem PEH Q-Goldmines steht ein Fonds in der Rangliste an erster Stelle, der im vergangenen Jahr bereits unter den Top Five zu finden war. Mit der diesjährigen Performance von 68 Prozent konnte Fondsmanager Martin Siegel sein Ergebnis jedoch nahezu verdoppeln.
Auch der Merrill Lynch World Gold Fund, der in diesem Jahr den dritten Platz belegt, befand sich 2002 in den Top Ten, damals allerdings noch unter seinem alten Namen Mercury MST World Gold and Mining. Fondsmanager Evy Hambro schaffte ebenfalls beinahe das Kunststück, das Ergebnis aus dem Vorjahr zu verdoppeln.
Auf Grund der anhaltenden Börsenschwäche und ungewisser Zukunftsaussichten rechnen viele Experten zumindest mittelfristig weiterhin mit einem steigenden Goldpreis. Der könnte zusätzlich durch Gerüchte beflügelt werden, denen zufolge die amerikanische Regierung plant, den Dollar zu schwächen. Das hätte aller Wahrscheinlichkeit nach einen Anstieg des Goldpreises zur Folge. Für europäische Anleger könnte sich das Ganze allerdings als Nullsummenspiel erweisen, da Gold bekanntlich in Dollar notiert.
Negative Auswirkung eines weiteren Goldpreisanstiegs wäre die Verlockung auf Produzentenseite, die zuletzt stark reduzierten Sicherungsverkäufe wieder auszuweiten, wodurch sich das Angebot an physischem Gold erhöhen würde. Möglich also, dass die Renditen der Goldfonds zukünftig darunter leiden werden.
Der einzige Fonds in den Top Five, der die Dominanz der Goldfonds durchbrechen konnte, ist der HPM Timing Global Plus, der mit einer Performance von 50 Prozent den vierten Platz belegt. Manager Henry Littig setzt mit Vorliebe auf fallende Kurse - und diese Strategie erwies sich auch im abgelaufenen Jahr wieder als ein lukratives Geschäft.
Weniger spekulativ, aber mindestens ebenso gefragt, waren Rentenfonds. Die meisten von ihnen wurden auch in diesem Jahr ihrem Ruf als "Safe haven" gerecht. Mit Abstand am erfolgreichsten schnitt der Dit Laufzeit-Fonds Spezial 6/2005 ab. Manager Michael Discher-Remmlinger konnte eine für Rentenfonds überdurchschnittliche Performance von 39,5 Prozent erzielen und damit Platz sieben unter den in Deutschland zugelassenen Investmentfonds belegen.
Gelingen konnte das allerdings nur unter Inkaufnahme eines für Rentenfonds ungewöhnlich hohen Risikos: Discher-Remmlinger investierte nämlich überwiegend in festverzinsliche Wertpapiere aus Lateinamerika, Asien, Afrika und Osteuropa.
Neben Bondfonds liefen in diesem Jahr auch Aktienfonds mit dem Anlageschwerpunkt Osteuropa gut. Mit dem Magna Europa Fund und dem Griffin Eastern European Fund schafften gleich zwei Produkte mit Osteuropa-Fokus den Sprung in die Top Ten.
Die Unsicherheit an den Finanzmärkten sorgte dafür, dass sich auch im abgelaufenen Jahr Garantiefonds großer Beliebtheit erfreuten. Die Frage, ob sich ein Engagement für Anleger auf Dauer auszahlen wird, kann nur die Zeit beantworten. Zwar versprechen die Fonds eine Kapitalgarantie, doch gilt dies nur für jene, die bis zum Laufzeitende durchhalten. Sollten die Börsen in dieser Zeit ihre Abwärts- oder Seitwärtstrends fortsetzen, könnte ein Garantiefonds sich als sinnvoll erweisen. Sobald es aber wieder nach oben geht, sind Investoren mit reinen Aktienfonds besser bedient.
Was die Mittelzuflüsse angeht, schossen offene Immobilienfonds den Vogel ab. Mehr als 14 Mrd. Euro flossen den 19 in Deutschland erhältlichen Produkten zu - 50 Prozent der gesamten Mittelzuflüsse des Jahres. Allen Unkenrufen zum Trotz, dass die Manager offener Immobilienfonds kaum mehr Möglichkeiten finden würden, das viele Geld zeitnah zu platzieren, erzielte der beste Fonds, der WestInvest Inter Select, immerhin eine Performance von 5,9 Prozent.
In die Nähe dieser Marke kamen nur Geldmarktfonds, in denen Anleger zehn Mrd. Euro parkten. Dagegen nimmt sich das Aufkommen für Aktienfonds mit etwa 1,5 Mrd. Euro bescheiden aus.
Zufrieden sein können die Emittenten von Exchange Traded Funds. Die bilden, ähnlich wie Indexfonds, zwar nur einen zu Grunde liegenden Index ab, bestechen dafür aber durch günstige Gebühren und tägliche Handelbarkeit während der gesamten Börsenöffnungszeiten. 95 Produkte gibt es mittlerweile am extra eingerichteten Segment XTF, dreimal so viel wie im Vorjahr.
Was können Anleger vom nächsten Jahr erwarten? Zuallererst ist zu hoffen, dass wieder mehr Planungssicherheit einkehrt. Derzeit ist immer noch unklar, wie die Erträge von Investmentfonds steuerlich behandelt werden sollen. Die bereits heiß diskutierte interne Besteuerung von Fonds (Kursgewinne und Dividendenzahlungen, die der Fondsmanager erwirtschaftet), ist noch nicht vom Tisch. Ebenso wenig herrscht Klarheit über die Höhe der Abgaben, die von Kleinanlegerseite aufgebracht werden müssen. Das ist sicherlich ein Armutszeugnis, wenn man bedenkt, dass die Bundesregierung die Bevölkerung gleichzeitig zu mehr Eigenverantwortung bei der Altersvorsorge anhalten will.
Einen Grund zur Freude sollte es für Fondsanleger aber in jedem Fall geben, denn für 2003 haben alle Kapitalanlagegesellschaften in Deutschland die Einführung der "Total Expense Ratio" angekündigt. Dabei handelt es sich um die Summierung aller laufenden Kosten eines Fonds in einer einzigen Gebühr. Das soll die Transparenz verbessern, und dem Anleger die Vergleichbarkeit erleichtern.
So long,
Calexa
www.investorweb.de
"The same Procedure as last year" könnten aufmerksame Fondsanleger am Ende dieses Jahres denken. Denn einige der letztjährigen Favoriten gehören auch 2002 zu den Gewinnern. Die gültige Regel, dass die Outperformer des vergangenen Jahres nicht zu denen des folgenden gehören, trifft in diesem Fall also nicht zu.
Die obersten Plätze der Hitliste nehmen, wie schon 2001, Goldfonds ein. Insgesamt tummeln sich sechs Goldminenfonds unter den zehn besten Produkten des Jahres. Mit dem PEH Q-Goldmines steht ein Fonds in der Rangliste an erster Stelle, der im vergangenen Jahr bereits unter den Top Five zu finden war. Mit der diesjährigen Performance von 68 Prozent konnte Fondsmanager Martin Siegel sein Ergebnis jedoch nahezu verdoppeln.
Auch der Merrill Lynch World Gold Fund, der in diesem Jahr den dritten Platz belegt, befand sich 2002 in den Top Ten, damals allerdings noch unter seinem alten Namen Mercury MST World Gold and Mining. Fondsmanager Evy Hambro schaffte ebenfalls beinahe das Kunststück, das Ergebnis aus dem Vorjahr zu verdoppeln.
Auf Grund der anhaltenden Börsenschwäche und ungewisser Zukunftsaussichten rechnen viele Experten zumindest mittelfristig weiterhin mit einem steigenden Goldpreis. Der könnte zusätzlich durch Gerüchte beflügelt werden, denen zufolge die amerikanische Regierung plant, den Dollar zu schwächen. Das hätte aller Wahrscheinlichkeit nach einen Anstieg des Goldpreises zur Folge. Für europäische Anleger könnte sich das Ganze allerdings als Nullsummenspiel erweisen, da Gold bekanntlich in Dollar notiert.
Negative Auswirkung eines weiteren Goldpreisanstiegs wäre die Verlockung auf Produzentenseite, die zuletzt stark reduzierten Sicherungsverkäufe wieder auszuweiten, wodurch sich das Angebot an physischem Gold erhöhen würde. Möglich also, dass die Renditen der Goldfonds zukünftig darunter leiden werden.
Der einzige Fonds in den Top Five, der die Dominanz der Goldfonds durchbrechen konnte, ist der HPM Timing Global Plus, der mit einer Performance von 50 Prozent den vierten Platz belegt. Manager Henry Littig setzt mit Vorliebe auf fallende Kurse - und diese Strategie erwies sich auch im abgelaufenen Jahr wieder als ein lukratives Geschäft.
Weniger spekulativ, aber mindestens ebenso gefragt, waren Rentenfonds. Die meisten von ihnen wurden auch in diesem Jahr ihrem Ruf als "Safe haven" gerecht. Mit Abstand am erfolgreichsten schnitt der Dit Laufzeit-Fonds Spezial 6/2005 ab. Manager Michael Discher-Remmlinger konnte eine für Rentenfonds überdurchschnittliche Performance von 39,5 Prozent erzielen und damit Platz sieben unter den in Deutschland zugelassenen Investmentfonds belegen.
Gelingen konnte das allerdings nur unter Inkaufnahme eines für Rentenfonds ungewöhnlich hohen Risikos: Discher-Remmlinger investierte nämlich überwiegend in festverzinsliche Wertpapiere aus Lateinamerika, Asien, Afrika und Osteuropa.
Neben Bondfonds liefen in diesem Jahr auch Aktienfonds mit dem Anlageschwerpunkt Osteuropa gut. Mit dem Magna Europa Fund und dem Griffin Eastern European Fund schafften gleich zwei Produkte mit Osteuropa-Fokus den Sprung in die Top Ten.
Die Unsicherheit an den Finanzmärkten sorgte dafür, dass sich auch im abgelaufenen Jahr Garantiefonds großer Beliebtheit erfreuten. Die Frage, ob sich ein Engagement für Anleger auf Dauer auszahlen wird, kann nur die Zeit beantworten. Zwar versprechen die Fonds eine Kapitalgarantie, doch gilt dies nur für jene, die bis zum Laufzeitende durchhalten. Sollten die Börsen in dieser Zeit ihre Abwärts- oder Seitwärtstrends fortsetzen, könnte ein Garantiefonds sich als sinnvoll erweisen. Sobald es aber wieder nach oben geht, sind Investoren mit reinen Aktienfonds besser bedient.
Was die Mittelzuflüsse angeht, schossen offene Immobilienfonds den Vogel ab. Mehr als 14 Mrd. Euro flossen den 19 in Deutschland erhältlichen Produkten zu - 50 Prozent der gesamten Mittelzuflüsse des Jahres. Allen Unkenrufen zum Trotz, dass die Manager offener Immobilienfonds kaum mehr Möglichkeiten finden würden, das viele Geld zeitnah zu platzieren, erzielte der beste Fonds, der WestInvest Inter Select, immerhin eine Performance von 5,9 Prozent.
In die Nähe dieser Marke kamen nur Geldmarktfonds, in denen Anleger zehn Mrd. Euro parkten. Dagegen nimmt sich das Aufkommen für Aktienfonds mit etwa 1,5 Mrd. Euro bescheiden aus.
Zufrieden sein können die Emittenten von Exchange Traded Funds. Die bilden, ähnlich wie Indexfonds, zwar nur einen zu Grunde liegenden Index ab, bestechen dafür aber durch günstige Gebühren und tägliche Handelbarkeit während der gesamten Börsenöffnungszeiten. 95 Produkte gibt es mittlerweile am extra eingerichteten Segment XTF, dreimal so viel wie im Vorjahr.
Was können Anleger vom nächsten Jahr erwarten? Zuallererst ist zu hoffen, dass wieder mehr Planungssicherheit einkehrt. Derzeit ist immer noch unklar, wie die Erträge von Investmentfonds steuerlich behandelt werden sollen. Die bereits heiß diskutierte interne Besteuerung von Fonds (Kursgewinne und Dividendenzahlungen, die der Fondsmanager erwirtschaftet), ist noch nicht vom Tisch. Ebenso wenig herrscht Klarheit über die Höhe der Abgaben, die von Kleinanlegerseite aufgebracht werden müssen. Das ist sicherlich ein Armutszeugnis, wenn man bedenkt, dass die Bundesregierung die Bevölkerung gleichzeitig zu mehr Eigenverantwortung bei der Altersvorsorge anhalten will.
Einen Grund zur Freude sollte es für Fondsanleger aber in jedem Fall geben, denn für 2003 haben alle Kapitalanlagegesellschaften in Deutschland die Einführung der "Total Expense Ratio" angekündigt. Dabei handelt es sich um die Summierung aller laufenden Kosten eines Fonds in einer einzigen Gebühr. Das soll die Transparenz verbessern, und dem Anleger die Vergleichbarkeit erleichtern.
So long,
Calexa
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