Flugzeuge weichen Hindernissen aus

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hjw2:

Flugzeuge weichen Hindernissen aus

 
18.10.01 08:56
   
   

 Forschung: Flugzeuge weichen Hindernissen aus
 
 Expertengruppe will Ende 2002 Lösungen anbieten
 
 »ATTAS« lautet das Zauberwort: Der Flugsimulator soll seinen Beitrag dazu leisten, dass künftig Terroranschläge wie die am 11. September von vornherein undurchführbar werden. Dabei hat der Name nichts mit dem Terrorpiloten Atta zu tun, »ATTAS« steht für »Advanced Technologies Testing Aircraft System«.  
 
 
 
 Diese Flugsimulation, die bereits seit 20 Jahren erfolgreich in Braunschweig an der deutschen Forschungsanstalt für Luft- und Raumfahrt eingesetzt wird, ist jetzt wieder in den Mittelpunkt des Interesses gerückt.

Hindernissen ausweichen
    Dietrich Hanke, Abteilungsleiter für Flugsimulation am Institut für Flugsystemtechnik in Braunschweig, denkt derzeit intensiv darüber nach, welche technischen Lösungen es ermöglichen könnten, dass Flugzeuge Hindernissen automatisch ausweichen.

Dazu wurde in Braunschweig jetzt eine Expertengruppe eingerichtet, die Lösungsvorschläge entwickeln soll. Die Fachleute kommen bisher aus dem Bereich der Entwickler. Demnächst sollen auch Flugsachverständige, beispielsweise von der Pilotenvereinigung Cockpit, an den Gesprächen beteiligt werden. Hanke schätzt, dass erste Lösungsvorschläge bereits bis Ende dieses Jahres auf dem Tisch liegen werden.

Probelauf ab Ende 2002

     Bis diese Systeme dann im Flugsimulator »ATTAS« erprobt werden können, dürfte es nach den Schätzungen von Hanke Ende 2002 werden. In der zivilen wie der militärischen Luftfahrt werden bereits seit einiger Zeit Systeme eingesetzt, die die Piloten vor natürlichen Hindernissen wie Bergen warnen. Fliegt ein Pilot beispielsweise bei Nebel zu tief, dann werden als Warnung auf seinem Bildschirm die Spitzen der Berge rot eingefärbt.

Die Automatik ist eines der Hauptprobleme bei der Entwicklung eines Systems, das Anschläge wie die am 11. September in New York verhindern soll. Was, wenn sich an der ursprünglichen Flugplanung irgend etwas ändert und der Pilot auf aktuelle Ereignisse wie Wetter oder technische Pannen reagieren muss? Per Knopfdruck Vorabeinstellungen rückgängig zu machen hätte ja keinen Sinn, das könnte sonst auch ein Terrorist vornehmen und damit wäre jede Schutzprogrammierung sinnlos.

Andere Lösungswege denkbar
     Dietrich Hanke ist zuversichtlich, dass es für diese Problematik Lösungen geben wird. Ob sie wirklich umsetzbar sind, oder finanzierbar, das steht allerdings noch in den Sternen. Es sei trotz allem auch denkbar, ganz andere Wege zu beschreiten, beispielsweise die vieldiskutierte Möglichkeit, Passagieren den Zugang zum Cockpit generell zu verwehren.



 

  www.t-online.de
 
       
 


     
vega2000:

..und Cockpits werden sicherer

 
18.10.01 09:45
TERRORSICHERES COCKPIT

Airbus übertrumpft Boeing

Der europäische Flugzeugbauer Airbus hat eine Tür für Flugzeugcockpits entwickelt, die das Eindringen von Terroristen verhindern soll. Beim Konkurrenten Boeing wird über neue Sicherheitstechnik erst noch diskutiert.

Bald mit einbruchsicherem Cockpit: Airbus-Flugzeug im Bau

Toulouse/Chicago - Die neu konzipierte Tür werde bei Anfrage der Airlines kostenlos in alle 2600 Airbus-Flugzeuge eingebaut, die derzeit weltweit im Einsatz sind, sagte ein Unternehmenssprecher dem "Wall Street Journal".
Sobald die Fertigungsanlagen bei Airbus in Toulouse umgerüstet seien, werde die Tür standardmäßig in alle Modelle eingefügt. Dies werde aber noch einige Monate dauern.

Die neu entwickelte Tür sei nicht kugelsicher, räumte der Airbus-Sprecher ein. Allerdings sei sie insgesamt massiver und mit besonderen Schlössern ausgerüstet. So lasse sich das Risiko wesentlich verringern, dass mit Messern bewaffnete Terroristen wie am 11. September Zugang zur Pilotenkabine gelangen.

Branchenexperten glauben, dass der Druck auf den US-Luftfahrtkonzern Boeing  wegen der raschen Reaktion bei Airbus erheblich steigen wird. Boeing bespricht sich derzeit noch mit den US-Airlines, um eine genauere Vorstellung über ihre Sicherheitswünsche zu gewinnen.

"Boeing ist traumatisiert"

Laut "Journal" könne Boeing frühestens in sechs Wochen eigene, neue Sicherheitskonzepte vorstellen. Vorerst hat Boeing am Dienstag eine neue, auf Sicherheitsfragen spezialisierte Abteilung unter Führung von Charles Higgins geschaffen.

Boeing sei gewissermaßen traumatisiert, berichtet das Blatt, weil der US-Konzern schon vor zwei Jahren eine sicherere Cockpit-Tür entwickelt habe. Damals waren die US-Airlines aber nicht bereit, Preissteigerungen wegen der verbesserten Technik zu akzeptieren.

Das US-Verkehrsministerium hatte die Fluglinien angewiesen, bis zum Jahresende die Cockpit-Türen zu verstärken, dabei aber nicht genau festgelegt, wie dies geschehen solle. Eine neue "Task Force" der US-Regierung hatte zudem gefordert, alle Fluglinien sollten spätestens in eineinhalb Jahren Kabinentüren installieren, die Schüsse und Explosionen widerstehen können.

Nach den Terroranschlägen hat eine Reihe von Fluglinien bekannt gegeben, man wolle Cockpits mit kurzfristigen, improvisierten Lösungen sichern. So will Alaska Airlines die Türen zu den Pilotenkabinen mit neuen Griffen und kugelsicheren Platten aufrüsten.

Quelle: dpa
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