Finger weg von den Aktienmärkten!?

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daxbunny:

Finger weg von den Aktienmärkten!?

8
15.06.08 09:52

AUS HOTSTOCKTRADING:

 

Finger weg von den Aktienmärkten!?

                                                                                                                 
Finger weg von den Aktienmärkten!? 4403608
                            Marc Nitzsche,
                              Chefredakteur
           


           
Liebe Trader,

           

möglicherweise haben einige von Ihnen mich und meinen Hotstock-Trading in den letzten Wochen bereits vermisst. Bevor wir daher "in medias res" gehen, möchte ich ein paar Worte in eigener Sache verlieren.

           

Bis auf weiteres wird der Hotstock-Trading nur noch monatlich erscheinen. Hintergrund ist die derzeitige Situation an den Aktienmärkten und meine Erwartungshaltung weiter rückläufiger Notierungen. Oder anders ausgedrückt: Ich bin für Aktien mittel- bis längerfristig aktuell ziemlich bärisch gestimmt.

           

Zwar will ich nicht gänzlich ausschließen, dass es immer wieder zu kleinen Zwischen-Rallyes kommt. Insgesamt sehe ich aber erheblich größere Risiken auf der Abwärtsseite als Aufwärtspotenzial. Ich persönlich halte daher auch nur noch eine Aktien-Quote von rund 20 Prozent. Der Rest ist derzeit am Geldmarkt "geparkt" und wird in den kommenden Monaten wohl zum überwiegenden Teil in ausgewählte Anleihen investiert.

           

Natürlich könnte ich Ihnen trotzdem Woche für Woche eine Aktie vorstellen. Aber wenn mein Fazit jedes Mal lautet: "Abwarten, den Wert gibt es bald noch billiger!", bringt Ihnen das unterm Strich auch nicht viel.

           

Im Moment versuche ich den Verlag zu überzeugen, dass wir in Kürze gemeinsam eine (kostenlose) Publikation zum Thema Anleihen herausgeben und die Chancen, dass das klappt, stehen gar nicht schlecht. Klar: Mega-Renditen lassen sich in diesem Segment eher selten erzielen, aber zwischen fünf und 15 Prozent pro Jahr bei geringem bzw. überschaubarem Risiko sind allemal drin.

           

Auf den ersten Blick mag das lächerlich wenig erscheinen. Allerdings dürfen Sie nicht vergessen, dass zehn Prozent Plus doch sehr viel besser ist als 20, 30 oder mehr Prozent Minus. Warum aber bin ich eigentlich so pessimistisch in Bezug auf die Aktienmärkte? Dafür gibt es gleich eine ganze Reihe von Gründen:

           

*Finanzkrise noch längst nicht ausgestanden

           

Zunächst einmal hat sich in den vergangenen Tagen und Wochen gezeigt, dass die Finanzkrise längst noch nicht ausgestanden ist. Mehrere Großbanken - darunter die hier vor einiger Zeit vorgestellte Lehman Brothers - haben angekündigt, in erheblichem Umfang frisches Kapital zu benötigen. Ganz übel sieht es zudem bei den Bond-Versicherern aus. Hier rechne ich sogar mit der einen oder anderen Pleite.

           

Obwohl die Immobilien-Preise in den USA bereits durchschnittlich 20 bis 25 Prozent nachgegeben haben, dürfte die diesbezügliche Talsohle noch nicht durchschritten sein. Meiner Einschätzung nach haben wir bestenfalls Halbzeit. Und solange die Immobilien-Preise fallen, werden die Großbanken auch weitere Gewinn mindernde Abschreibungen vornehmen müssen.

           

Ein anderes Problemfeld sind die Kreditkarten. Nachdem die Finanzierung des Konsums über Häuser-Darlehen nicht mehr funktionierte, brachten viele US-Bürger ihre Kreditkarten förmlich zum Glühen. Auch in diesem Bereich drohen nicht unerhebliche Zahlungsausfälle, die den Bankensektor zusätzlich belasten.

           

Hinzu kommen noch einige andere "Baustellen", auf die ich jetzt nicht ausführlich eingehen möchte. In jedem Fall aber erscheint es im Moment noch deutlich zu früh, in Bank-Titel zu investieren, auch wenn diese optisch günstig aussehen mögen.

           

*Dunkle Wolken am Konjunktur-Himmel

           

Aber was ist mit den zigtausend Aktien aus anderen Branchen? Lohnen sich hier nicht vielleicht Investments? In Einzelfällen sicherlich, aber man muss sich dabei im Klaren darüber sein, dass am Konjunktur-Himmel vermehrt dunkle Wolken aufziehen. Das gilt in besonderem Maße für die Vereinigten Staaten, wo die jüngsten volkswirtschaftlichen Daten ganz und gar nicht geeignet waren, überschwängliche Euphorie zu schüren.

           

Und in "Euroland" sieht es kaum besser aus. Lag das Wachstum in Deutschland im ersten Quartal beispielsweise noch bei 0,5 Prozent rechnen Experten für die zweiten drei Monate nur noch mit 0,2 Prozent. Ich würde mich nicht wundern, wenn es bis Jahresende zu einer Stagnation kommt.

           

In einem solchen Umfeld drohen Umsatz- und Gewinn-Rückgänge quer durch alle Branchen. Die fundamental derzeit noch günstige Bewertung vieler Aktien würde sich dann schlagartig in Wohlgefallen auflösen. Denn: Fällt der Gewinn eines Unternehmens um die Hälfte, verdoppelt sich das Kurs/Gewinn-Verhältnis. Das ist einfach eine mathematische Wahrheit.

           

Und in Anbetracht der unzähligen Belastungsfaktoren für die Wirtschaft (Zinsängste, um die steigende Inflation in den Griff zu bekommen, Schwindel erregend hohe Rohstoff-Preise, schwacher US-Dollar usw.) sind sogar zeitweise rezessive Phasen möglich. In solchen Zeiten muss man sicherlich einiges haben, aber ganz bestimmt kein Depot randvoll mit Aktien!

           

*Gefährliche technische Situation

           

Wenig erbaulich ist darüber hinaus die technische Verfassung insbesondere des Dow Jones. Der amerikanische Leit-Index befindet sich seit Herbst vergangenen Jahres in einem intakten Abwärtstrend. Durch die Abverkäufe in dieser Woche hat sich der Markt gefährlich an die zentrale Unterstützung bei 12.000 Punkten angenähert. Fällt diese, wovon ich mittelfristig ausgehe, könnten wir uns schnell 1.000 oder sogar 2.000 Punkte (nicht ganz so schnell) tiefer wieder finden.

           

Da der Dow Jones nach wie vor den Takt für die anderen Aktienmärkte vorgibt, drohen weltweit empfindliche Rücksetzer. Heftig dürfte es dabei insbesondere für unser geschätztes "Pelztier" werden: Immerhin ist der DAX bekannt dafür, die amerikanische Entwicklung in potenzierter Form nachzuvollziehen.

           

Zugegeben: Von der technischen Warte aus betrachtet sind die Märkte noch nicht gänzlich verloren. Aber es sieht eben alles in allem nicht gerade übermäßig erfreulich aus. Darüber kann es nicht den geringsten Zweifel geben.

           

In einem solchen Umfeld ist zumindest ein Höchstmaß an Vorsicht angebracht. Sicherlich gibt es auch Aktien, die in derartigen Marktphasen steigen (denken Sie nur einmal an eine Puma in den Jahren 2000 bis 2003). Aber solche Turnaround-Werte wachsen eben nicht auf Bäumen. Und genau deshalb haben wir uns beim Hotstock-Trading entschlossen, künftig nach dem Motto zu agieren: Qualität (hatten wir ja eigentlich schon immer) statt Quantität.

Gruß DB
Dacapo:

Ja.....

5
15.06.08 09:57
Ich glaube auch,
es geht noch gewaltig abwärts......
Vor allen Dingen,werden Autotitel noch gewaltig rasiert....
DC
Stöffen:

Stichwort Schwindel erregend hohe Rohstoff-Preise

7
15.06.08 10:28
Wie gnadenlos die Preissteigerungen bei den lebensnotwendigen Rohstoffen sind, entlarvt der Reuters-CRB Index! Dieser Index bildet 17 Rohstoffe ab, wie Kakao, Kaffee, Zucker, Baumwolle , Mais, Weizen, Sojabohnen, Orangensaft, lebende Rinder, magere Schweine, Kupfer, Platin, Silber, Gold, Rohöl, Erdgas, und Heizöl! Nach mehr als 20 Jahren Seitwärtsbewegung explodieren die Rohstoffpreise seit dem Jahr 2002!
Finger weg von den Aktienmärkten!? 169094
Press Äniki Tukontinju
daxbunny:

mal up

 
15.06.08 17:49
daxbunny:

Finanzkrise --- so unrecht hatte er nicht

 
26.06.08 18:27
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