Finanzministerium im Sog der Telekom-Affäre
Von Tasso Enzweiler, Düsseldorf, und Nicola de Paoli, Hamburg
Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Bonn wegen des Verdachts auf Überbewertung des technischen Anlagevermögens der Deutschen Telekom werden auf das Bundesfinanzministerium (BMF) ausgedehnt.
Dies erfuhr die Financial Times Deutschland (FTD) aus Kreisen der Staatsanwaltschaft und der Telekom. Die Anklagebehörde geht dem Anfangsverdacht nach, das technische Anlagevermögen könnte in der Telekom-Eröffnungsbilanz zum 1. Januar 1995 unter Beteiligung von Wirtschaftsprüfern, der Telekom und des Eigentümers BMF zu Lasten der Aktionäre zu hoch bewertet worden sein.
Ausgelöst wurden die Ermittlungen durch einen Brief des früheren Telekom-Finanzvorstands Joachim Kröske, der dieser Zeitung vorliegt. "Das technische Anlagevermögen ist zur Berücksichtigung überhöhter Einkaufspreise und Fehlmengen, die im Zusammenhang mit durchgeführten Bestandsaufnahmen festgestellt wurden, (. . .) im Gesamtbetrag von zirka 35,5 Mrd. DM abgewertet worden", schrieb Kröske am 16. August 1996. In der Eröffnungsbilanz wurde dieses Anlagevermögen nur um 14,8 Mrd. DM auf rund 86 Mrd. DM verringert. Den Staatsanwalt interessiert die Differenz von 20,7 Mrd. DM.
Kröske schreibt in seinem Brief , dass sich die Summe von 35,5 Mrd. DM auf den Zeitraum 1990 bis 1995 und nicht auf die Eröffnungsbilanz allein bezieht. Als Erklärung für die hohe Abwertung führt der frühere Telekom-Chef Helmut Ricke am 5. April 1994 in einem der FTD vorliegenden Brief unter anderem die rasante technische Entwicklung und Altlasten an - zum Beispiel "deutlich überhöhte Beschaffungspreise in der Vergangenheit und nicht durch Inventuren nachgewiesenes Anlagevermögen".
Quelle Financial Times Deutschland
Von Tasso Enzweiler, Düsseldorf, und Nicola de Paoli, Hamburg
Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Bonn wegen des Verdachts auf Überbewertung des technischen Anlagevermögens der Deutschen Telekom werden auf das Bundesfinanzministerium (BMF) ausgedehnt.
Dies erfuhr die Financial Times Deutschland (FTD) aus Kreisen der Staatsanwaltschaft und der Telekom. Die Anklagebehörde geht dem Anfangsverdacht nach, das technische Anlagevermögen könnte in der Telekom-Eröffnungsbilanz zum 1. Januar 1995 unter Beteiligung von Wirtschaftsprüfern, der Telekom und des Eigentümers BMF zu Lasten der Aktionäre zu hoch bewertet worden sein.
Ausgelöst wurden die Ermittlungen durch einen Brief des früheren Telekom-Finanzvorstands Joachim Kröske, der dieser Zeitung vorliegt. "Das technische Anlagevermögen ist zur Berücksichtigung überhöhter Einkaufspreise und Fehlmengen, die im Zusammenhang mit durchgeführten Bestandsaufnahmen festgestellt wurden, (. . .) im Gesamtbetrag von zirka 35,5 Mrd. DM abgewertet worden", schrieb Kröske am 16. August 1996. In der Eröffnungsbilanz wurde dieses Anlagevermögen nur um 14,8 Mrd. DM auf rund 86 Mrd. DM verringert. Den Staatsanwalt interessiert die Differenz von 20,7 Mrd. DM.
Kröske schreibt in seinem Brief , dass sich die Summe von 35,5 Mrd. DM auf den Zeitraum 1990 bis 1995 und nicht auf die Eröffnungsbilanz allein bezieht. Als Erklärung für die hohe Abwertung führt der frühere Telekom-Chef Helmut Ricke am 5. April 1994 in einem der FTD vorliegenden Brief unter anderem die rasante technische Entwicklung und Altlasten an - zum Beispiel "deutlich überhöhte Beschaffungspreise in der Vergangenheit und nicht durch Inventuren nachgewiesenes Anlagevermögen".
Quelle Financial Times Deutschland