Durch die Veröffentlichung des Beige Books der Fed gab es gestern Abend keine neuen Erkenntnisse für den Markt, die Fed wiederholt in ihrem Monatsbericht die bereits bekannte Einschätzung, dass die Konjunktur sich nur sehr schleppend entwickelt, so berichtet die Landesbank Rheinland Pfalz.
Im verarbeitenden Gewerbe sei teilweise sogar eine Schrumpfung festzustellen. Lohn- und Preissteigerungen seien aus Sicht der Fed derzeit moderat. Lediglich Versicherungs- und Gesundheitswesen wären mit deutlichen Preiserhöhungen aus dem Rahmen gefallen. Greenspan hätte sich im Vorfeld der Bekanntgabe des Beige Book positiv zur Produktivitätsentwicklung in den USA geäußert. Er habe die Wachstumsaussichten bei der Produktivität weiter positiv eingeschätzt. Die nächste Fed Sitzung finde am 6. November statt.
Es stelle sich die Frage, ob die Fed die Zinsen zu diesem Zeitpunkt weiter senke. Bisher wäre von solch einem Schritt abgesehen worden, obwohl die Konjunkturnachrichten seit geraumer Zeit eher schlecht ausfielen. In den vergangenen Tagen hätten sich seit langem die Aktienbörsen weltweit etwas erholen können. Auch würden von dem ein oder anderen Unternehmen positive Signale kommen. Selbst die vielfach zitierten Ängste über einen neuen Golfkrieg würden etwas an Stärke verlieren, nach den jüngsten Zugeständnissen von Bush.
Die Landesbänker stellen sich die Frage, ob die Fed nicht doch Pulver trocken halte, um bei erneut einsetzender Panik reagieren zu können. Die Masse der Analysten sei sich einig, dass eine Fed durch Zinssenkung realwirtschaftlich kaum noch helfe. Lediglich die psychologische Wirkung könne zu einer Ankurbelung der Wirtschaft führen.