denn da konntet Ihr schon seit Monaten lesen, dass die Krise von den kriminellen von SEC tolerierten Bängstern mit ihrer extremen Geilheit, das eigene Gehalt zu maximieren und dabei unsinnige Risiken für die Arbeitgeber (nicht für sich selber) einzugehen, ausgelöst wurde, dann aber die Superbängster die Krise nutzten, um mit noch kriminelleren Methoden eines draufzusetzen. Da helfen nur viele Jahre Knast und die Sauställe gnadenlos ausmisten.
Die Krise wird zum Krimi
Erschienen am 17. Juli 2008 | Spiegel Online
Kriminalfall Finanzkrise - das FBI ermittelt (Foto: Reuters)
Die US-Kreditkrise entwickelt sich immer mehr zum Kriminalfall. Jetzt hat die Justiz Betrugsermittlungen aufgenommen. Im Fadenkreuz stehen nicht nur Einzeltäter, sondern auch große Investmentbanken. Sie sollen das Chaos absichtlich mitverursacht haben - um dann eiskalt zu profitieren. Die Geschichte der Wall Street ist immer schon auch eine Geschichte des Verbrechens gewesen. Eine Geschichte von Betrügern und bösen Buben, von Gaunern und Gangstern. Das liegt in der Natur des Geldes.
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Ratgeber - Stichworte in der Finanzkrise
Skandale ohne Ende
Ihre Namen sind Legende: Spekulant Ivan Boesky erschwindelte sich einst 200 Millionen Dollar. "Junkbond-König" Michael Milken riss mit seinen Insidergeschäften die Börsenfirma Drexel in den Bankrott. Tyco-Chef Dennis Kozlowsky stellte seinen Shareholdern einen 6000-Dollar-Duschvorhang in Rechnung. "Skandale", schrieb der geläuterte ehemalige Morgan-Stanley-Trader Frank Partnoy schon 1997 in seinem Enthüllungsbuch "Fiasko" (Untertitel: "Blut im Wasser der Wall Street"), "wird es so lange geben, wie es Banker gibt." So ist es kein Wunder, dass auch in diesen aktuellen US-Krisenzeiten unweigerlich die Frage aufkam: Wer trägt denn wirklich Schuld an dem ganzen Schlamassel? Eine Antwort, die man in den USA dieser Tage immer lauter hört ist: kriminelle Elemente!
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Die Fahnder schwärmen aus
Die Krise wird zum Krimi. Die Börsenaufsicht SEC, die Regulierungsbehörde FINRA, die New York Stock Exchange (NYSE), sogar das FBI - ein ganzes Heer von Ermittlern ist inzwischen auf der Suche nach unkoscheren Ursachen der Unbill. Ihr Verdacht: Hinter dem Chaos, das Wall Street wie Main Street (die Verbraucher) zu immer neuen Panikschüben treibt, stecken nicht nur Gier, Dummheit und Maßlosigkeit - sondern auch klar illegale Machenschaften. Es ist die am weitesten reichende Ermittlungswelle an der Wall Street seit den Fondsskandalen von 2003. Gezielt gestreute Gerüchte, anonym lancierte Falschmeldungen, böswillige Spekulationen oder ganz einfach nur Schwindeleien: Deren Hintermänner schrecken offenbar vor nichts zurück, um die Misere anzufachen - und dann davon zu profitieren. Im Fadenkreuz der Fahnder stehen sowohl Einzeltäter - etwa skrupellose Trader - als auch große, namhafte Investmentbanken.
IndyMac im Visier
Während sich vor den Filialen von IndyMac in Kalifornien also zum dritten Tag in Folge wilde Szenen abspielten, als aufgebrachte Kunden versuchten, ihre Kontoeinlagen zu retten, durchforsteten FBI-Beamte die Bücher der Bank. CNN und die Nachrichtenagentur AP meldeten, es bestehe der Verdacht, dass IndyMac seinen Klienten dubiose Darlehen verkauft habe. Der Konzern, dessen Geschäfte von der staatlichen Einlagenversicherung (FDIC) übernommen wurden, war einer der führenden Hypothekenkreditgeber des Landes.
Ermittlungen gegen 21 Firmen
Insgesamt ermittelt das FBI nach eigenen Angaben derzeit wegen Betrugsverdacht im Zusammenhang mit der Hypothekenkrise gegen 21 US-Finanzkonzerne. Konkrete Namen nennt das FBI nicht, doch mehr als 400 Personen seien seit März unter anderem wegen Bilanzbetrugs und Insiderhandels angeklagt worden. FBI-Direktor Robert Mueller hat den Schaden für die Kunden der Institute kürzlich auf mehr als eine Milliarde Dollar beziffert. Auch die Börsenaufsicht SEC zieht nun die Schrauben an. Als mitverantwortlich für die Probleme am Finanz- und Bankenmarkt hat sie anonyme Gerüchtetreiber und "Short Seller" identifiziert (Trader, die mit dem Kursverfall von Firmen ihr Geld machen) - sowie schwarze Schafe bei bekannten Wall-Street-Häusern. "Was uns besonders besorgt", sagte SEC-Chef Christopher Cox, "ist das Potential für böswillig fabrizierte Falschinformationen." Diese gezielten Börsengerüchte - gestreut von interessierten Parteien - sollten die betroffenen Firmen destabilisieren, indem sie einen Run (einen Ansturm auf deren Aktien) auslösten, unkontrollierbare Panik verursachten und die Kurse damit künstlich in den Keller trieben.
Die Krise wird zum Krimi
Erschienen am 17. Juli 2008 | Spiegel Online
Kriminalfall Finanzkrise - das FBI ermittelt (Foto: Reuters)
Die US-Kreditkrise entwickelt sich immer mehr zum Kriminalfall. Jetzt hat die Justiz Betrugsermittlungen aufgenommen. Im Fadenkreuz stehen nicht nur Einzeltäter, sondern auch große Investmentbanken. Sie sollen das Chaos absichtlich mitverursacht haben - um dann eiskalt zu profitieren. Die Geschichte der Wall Street ist immer schon auch eine Geschichte des Verbrechens gewesen. Eine Geschichte von Betrügern und bösen Buben, von Gaunern und Gangstern. Das liegt in der Natur des Geldes.
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Skandale ohne Ende
Ihre Namen sind Legende: Spekulant Ivan Boesky erschwindelte sich einst 200 Millionen Dollar. "Junkbond-König" Michael Milken riss mit seinen Insidergeschäften die Börsenfirma Drexel in den Bankrott. Tyco-Chef Dennis Kozlowsky stellte seinen Shareholdern einen 6000-Dollar-Duschvorhang in Rechnung. "Skandale", schrieb der geläuterte ehemalige Morgan-Stanley-Trader Frank Partnoy schon 1997 in seinem Enthüllungsbuch "Fiasko" (Untertitel: "Blut im Wasser der Wall Street"), "wird es so lange geben, wie es Banker gibt." So ist es kein Wunder, dass auch in diesen aktuellen US-Krisenzeiten unweigerlich die Frage aufkam: Wer trägt denn wirklich Schuld an dem ganzen Schlamassel? Eine Antwort, die man in den USA dieser Tage immer lauter hört ist: kriminelle Elemente!
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Die Krise wird zum Krimi. Die Börsenaufsicht SEC, die Regulierungsbehörde FINRA, die New York Stock Exchange (NYSE), sogar das FBI - ein ganzes Heer von Ermittlern ist inzwischen auf der Suche nach unkoscheren Ursachen der Unbill. Ihr Verdacht: Hinter dem Chaos, das Wall Street wie Main Street (die Verbraucher) zu immer neuen Panikschüben treibt, stecken nicht nur Gier, Dummheit und Maßlosigkeit - sondern auch klar illegale Machenschaften. Es ist die am weitesten reichende Ermittlungswelle an der Wall Street seit den Fondsskandalen von 2003. Gezielt gestreute Gerüchte, anonym lancierte Falschmeldungen, böswillige Spekulationen oder ganz einfach nur Schwindeleien: Deren Hintermänner schrecken offenbar vor nichts zurück, um die Misere anzufachen - und dann davon zu profitieren. Im Fadenkreuz der Fahnder stehen sowohl Einzeltäter - etwa skrupellose Trader - als auch große, namhafte Investmentbanken.
IndyMac im Visier
Während sich vor den Filialen von IndyMac in Kalifornien also zum dritten Tag in Folge wilde Szenen abspielten, als aufgebrachte Kunden versuchten, ihre Kontoeinlagen zu retten, durchforsteten FBI-Beamte die Bücher der Bank. CNN und die Nachrichtenagentur AP meldeten, es bestehe der Verdacht, dass IndyMac seinen Klienten dubiose Darlehen verkauft habe. Der Konzern, dessen Geschäfte von der staatlichen Einlagenversicherung (FDIC) übernommen wurden, war einer der führenden Hypothekenkreditgeber des Landes.
Ermittlungen gegen 21 Firmen
Insgesamt ermittelt das FBI nach eigenen Angaben derzeit wegen Betrugsverdacht im Zusammenhang mit der Hypothekenkrise gegen 21 US-Finanzkonzerne. Konkrete Namen nennt das FBI nicht, doch mehr als 400 Personen seien seit März unter anderem wegen Bilanzbetrugs und Insiderhandels angeklagt worden. FBI-Direktor Robert Mueller hat den Schaden für die Kunden der Institute kürzlich auf mehr als eine Milliarde Dollar beziffert. Auch die Börsenaufsicht SEC zieht nun die Schrauben an. Als mitverantwortlich für die Probleme am Finanz- und Bankenmarkt hat sie anonyme Gerüchtetreiber und "Short Seller" identifiziert (Trader, die mit dem Kursverfall von Firmen ihr Geld machen) - sowie schwarze Schafe bei bekannten Wall-Street-Häusern. "Was uns besonders besorgt", sagte SEC-Chef Christopher Cox, "ist das Potential für böswillig fabrizierte Falschinformationen." Diese gezielten Börsengerüchte - gestreut von interessierten Parteien - sollten die betroffenen Firmen destabilisieren, indem sie einen Run (einen Ansturm auf deren Aktien) auslösten, unkontrollierbare Panik verursachten und die Kurse damit künstlich in den Keller trieben.