Der "Magier" Greenspan blieb seinem Ruf treu. Schon lange haben
sich Anleger aus aller Welt daran gewöhnt, dass der Chef der
US-Notenbank nicht das tut, was die Mehrheit der Marktteil-
nehmer erwartet. Statt die Leitzinsen um 25 Basispunkte zu senken,
ließ Greenspan diese Marke gleich bis auf 1,25 Prozent durch-
rutschen, d.h. er senkte um 50 Basispunkte. Damit erreichen die
US-Zinsen den niedrigsten Stand seit mehr als 40 Jahren.
Die europaeischen Kollegen taten es den amerikanischen Kollegen
nicht nach. Die EZB gab am Tag nach der Fed-Sitzung eine Bei-
behaltung des Euro-Tagesgeldsatzes bekannt. Wie auch schon in
der Vergangenheit wurde jedoch darauf hingewiesen, dass eine
Zinssenkung diesmal nicht fuer noetig gehalten werde, in der
Zukunft aber durchaus stattfinden koenne. Lediglich ein neues
Element hatte die Veranstaltung in Frankfurt dieses Mal. Ein
Vertreter der Bundesbank ging zum ersten Mal auf die Parallelen
zur Entwicklung in Japan vor knapp 15 Jahren ein. Japan bemueht
sich seit Jahren um einen Weg aus der Krise, bislang jedoch
erfolglos, durchlitt zuletzt die bereits vierte Rezession in
zehn Jahren. In der vergangenen Woche fiel der Nikkei225-Index
zum ersten Mal unter einen berechneten, gleitenden Durchschnitt
der letzten 50 Jahre.
All diese Entwicklungen seien mit den europaeischen oder ameri-
kanischen Maerkten jedoch nicht zu vergleichen, so lautete bislang
der Konsens der Euro-Zentralbanker. Die kombinierte Heraus-
forderung von Rezession und Deflation stellt sich den Mannen um
Wim Duisenberg bislang (noch) nicht. Falls sie es denn bald tun
sollte, ist nur zu hoffen, dass sie schneller bessere Antworten
finden als ihre japanischen Kollegen.
sich Anleger aus aller Welt daran gewöhnt, dass der Chef der
US-Notenbank nicht das tut, was die Mehrheit der Marktteil-
nehmer erwartet. Statt die Leitzinsen um 25 Basispunkte zu senken,
ließ Greenspan diese Marke gleich bis auf 1,25 Prozent durch-
rutschen, d.h. er senkte um 50 Basispunkte. Damit erreichen die
US-Zinsen den niedrigsten Stand seit mehr als 40 Jahren.
Die europaeischen Kollegen taten es den amerikanischen Kollegen
nicht nach. Die EZB gab am Tag nach der Fed-Sitzung eine Bei-
behaltung des Euro-Tagesgeldsatzes bekannt. Wie auch schon in
der Vergangenheit wurde jedoch darauf hingewiesen, dass eine
Zinssenkung diesmal nicht fuer noetig gehalten werde, in der
Zukunft aber durchaus stattfinden koenne. Lediglich ein neues
Element hatte die Veranstaltung in Frankfurt dieses Mal. Ein
Vertreter der Bundesbank ging zum ersten Mal auf die Parallelen
zur Entwicklung in Japan vor knapp 15 Jahren ein. Japan bemueht
sich seit Jahren um einen Weg aus der Krise, bislang jedoch
erfolglos, durchlitt zuletzt die bereits vierte Rezession in
zehn Jahren. In der vergangenen Woche fiel der Nikkei225-Index
zum ersten Mal unter einen berechneten, gleitenden Durchschnitt
der letzten 50 Jahre.
All diese Entwicklungen seien mit den europaeischen oder ameri-
kanischen Maerkten jedoch nicht zu vergleichen, so lautete bislang
der Konsens der Euro-Zentralbanker. Die kombinierte Heraus-
forderung von Rezession und Deflation stellt sich den Mannen um
Wim Duisenberg bislang (noch) nicht. Falls sie es denn bald tun
sollte, ist nur zu hoffen, dass sie schneller bessere Antworten
finden als ihre japanischen Kollegen.