Fantastic`es aus der swissquote.com

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Fantastic`es aus der swissquote.com

 
01.02.01 07:28
Fantastischer Dschungel
Breitbankommunikation Fantastic-Gründer Peter Ohnemus hat ein anderes Unternehmen lanciert. Es wird die serbelnde Fantastic arg in Bedrängnis bringen.


Rüdi Steiner
Konkurrenz? Ich sehe weit und breit niemanden»: Fantastic-Chef Reto Braun gab sich letzten Herbst noch siegessicher. Dabei hätte es der Ex-Postchef besser wisssen müssen. Konkurrenz droht ihm aus dem eigenen Haus: Fantastic-Gründer Peter Ohnemus hat am 14. September letzten Jahres in Zug ein neues Unternehmen registrieren lassen, das sich ebenfalls der Breitbandkommunikation verschrieben hat.
Remote-I – so der Name des Startups – will bis Ende des dritten Quartals 2001 eine so genannte Content-Aggregation-Plattform erarbeiten. Diese soll den globalen Austausch von digitalen Bildern und Videos unter Surfern und Handynutzern ermöglichen, erklärt Marketingchef Henrik Steffensen. Remote-I will so zu einem gewichtigen Mitspieler im (drahtlosen) Breitbandmarkt der Zukunft werden und UMTS zum Durchbruch verhelfen.

Man beschwichtigt
Pikant an der Geschichte: Der Zuger Startup fischt damit im gleichen Teich wie die serbelnde Fantastic. Diese setzt zwar nicht nur auf den Mobilfunk. Doch gerade dort geben ihr Branchenkenner inzwischen die besten (Überlebens-) Chancen. Dank UMTS erhält sie zumindest ein weiteres Zeitfenster, das ihr doch noch ein Durchstarten erlauben könnte.

Die mögliche Konkurrenzsituation wird auf beiden Seiten heruntergespielt. «Wir sehen uns eher als Partner denn als Konkurrent von Fantastic», meint Steffensen. Ähnlich tönt es auf der Gegenseite. Jedenfalls weiss der Vice President Mergers and Acquisitions, Jürg Bollag, dass Remote-I nicht Konkurrent, sondern vielmehr eine Ergänzung darstellt, und dies obschon er, wie er sagt, im Detail gar nicht wisse, was Remote-I eigentlich macht.
Bei genauerer Betrachtung ergibt sich indes ein etwas differenzierters Bild. Fantastic investiert seit Jahren massiv in den Bereich Content-Aggregation und Transport von digitalen Inhalten via Handy. So haben die Zuger bereits vor gut drei Jahren mit der Kirch-Tochter Prisma iVenture das Joint Venture Worldzap gegründet. Prisma, die mit 59% die Mehrheit hält, besitzt die Übertragungsrechte an den Fussball-Weltmeisterschaften von 2002 und 2006. Sie steuert zum gemeinsamen Unternehmen die beweglichen Sportbilder bei, Fantastic die Übertragungs- und Aggregationstechnologien. Das illustre Duo möchte die entscheidenden Szenen eines Fussballmatches aufs Handy liefern. So skizzierte Lars Tvede, Chefstratege bei Fantastic, an einer WAP-Wednesday-Veranstaltung das Unterfangen. Eine Art Sportschau im Kleinformat also.
Fantastic ist – gleich wie Remote-I – Mitglied der Information and Communciation Technology Group des UMTS-Forums und führt dort die Aktivitäten der Untergruppe Content. Diese definiert die Standards für Inhalte und Aggregation der nächsten Mobilfunkgeneration. Content Aggregation, so ist auf der Homepage von Remote-I nachzulesen, spielt auch bei der anderen Zuger Firma die Hauptrolle.
Und was sagt Grossaktionär und Firmengründer Peter Ohnemus dazu? Gar nichts. Er ist zurzeit «nicht erreichbar, weil viel unterwegs», lassen beide Firmen ausrichten. Er bleibe aber Grossaktionär und einer der strategischen Köpfe von Fantastic, präzisiert Bollag.
Dies tut er auch auf der Gegenseite. Überhaupt: Die personellen Verflechtungen zwischen den beiden Firmen werfen viele Fragen auf. Denn nicht nur Ohnemus sitzt in beiden Verwaltungsräten. Mit Matthias Oertle ist ein weiterer Fantastic-Mann der ersten Stunde in beiden Verwaltungsräten vertreten. Das Unterfangen mit anschieben half ausserdem Lars Tvede. Die Idee stamme aber nicht von ihnen, erklärt Steffensen. Als Spiritus Rector bezeichnet er Michael B. Stennicke. Und: Ohnemus und Co. würden keine operativen Funktionen ausüben.

An Geld fehlts nicht
Die Kontakte zu Venture-Kapitalisten und potenziellen Kunden knüpft aber vor allem der prominente Verwaltungsrat. Überschneidungen sind längst programmiert. Gleich wie Fantastic hat nämlich auch Remote-I Telekomgesellschaften und Inhaltslieferanten im Visier. Nicht ohne Erfolg: Bevor die Plattform überhaupt vorliegt, konnte mit der japanische NTT Docomo bereits ein Big Player von der Lösung überzeugt werden.
Harziger verlief bei Remote-I bislang die Finanzierung. Das Gründertrio selbst hat 816 000 Fr. eingelegt. Jetzt sucht man intensiv nach weiteren Investoren. Eile ist in Zug aber nicht angesagt. Zur Not könnte nämlich auch Ohnemus einspringen. Am nötigen Kleingeld fehlt es ihm trotz Absturz der Fantastic-Aktien kaum. Gemäss Recherchen der «HandelsZeitung» dürfte er mit Fantastic bis heute weit über 100 Mio Fr. verdient haben.


www.swissquote.ch

mfg
gere1
1Mio.€:

Sehr interessant und informativ! Gruss Mio. o.T.

 
01.02.01 08:20
purpi:

Richtigstellung !!!

 
02.02.01 13:56
Stellungnahme von Herrn Ohnemus zum Artikel in der HandelsZeitung "Fantastischer Dschungel" vom 31. Januar 2001.
Mit freundlichen Grüssen,
Annick Lusser
Head of PR, The Fantastic Corporation
annick.lusser@fantastic.com
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Liebe Leserinnen und Leser,

Bezugnehmend auf den obenerwähnten Artikel möchte ich gerne folgende Berichtigung bekanntgeben.

Es ist korrekt, dass ich Mitte September 2000 ein Unternehmen mit Namen “Remote-I Corporation” aus der Taufe gehoben habe; dies im Sinne eines Kapitalgebers ohne Management-Funktion für eine Firma, die für mich als sehr interessant und ergänzend zu Fantastic’s Breitband Software Verteil System wirkt.

Die Firma Remote-I entwickelt momentan in der Schweiz und England eine digitale Exchange Plattform, die es den Privaten, Semi-professionellen und Professionellen erlaubt, jede Art von digitalen Bildern im Photo- und Kurz-Video-Format auszuwechseln. Dies ist die nächste logische Ergänzung zu SMS und Voice im mobilen Kommunikations-Bereich.

Die Exchange Plattform mit dem Namen “Remote-I DMX™” erlaubt es Teilnehmern, Bilder und Videos an andere mobile Teilnehmer zu vermitteln. Dies bedeutet - zum Beispiel - dass die Person, die heute Elton John in eigener Person in Cannes trifft, dieses “Ereignis” mit seiner digitalen Kamera oder dem mobilen Telefon, mit integrierter Kamera (wie es bereits der Fall ist bei J-Phone und KDDI in Japan und sehr bald bei NTT DoCoMo), an alle anderen mobilen Telefon-Teilnehmer und Internet Abonnementen von Remote-I vermitteln kann (Beispiel: ich sehe in dieser Sekunde, online, Elton John in Cannes, danach schauen sich x-Hunderttausend Elton John Fans diesen Event “Fast-Echt-Zeit” an). Ich beurteile dieses Konzept als Killer Applikation für GPRS und UMTS / 3G.

Diese Exchange Plattform hat nichts mit Breitband-Transport zu tun und ich glaube, dass die Verwirrung beim Wort “Aggregation” entstanden ist. Vielmehr könnte ich mir vorstellen, nach Fertigstellung der Plattform, dass Fantastic’s Breitband-Plattform von Remote-I benutzt würde, um Bilder und Kurzvideos weltweit kostengünstig zu verteilen und vertreiben.

Ich halte fest, dass Remote-I keine Konkurrenz zu Fantastic oder Worldzap ist, sondern vielmehr, dass Fantastic im Jahr 2002 strategischer Technologie-Partner / Provider von Remote-I’s Exchange Plattform werden könnte und dass Worldzap potenzieller Inhalte-Lieferant für Photos und Kurz-Videos von Sport-Ergebnissen (in Echtzeit) werden könnte.

Ein letzter und sehr wichtiger Punkt: Ich würde niemals, als Gründer und bedeutender Aktionär, Fantastic konkurrenzieren – dies würde absolut keinen Sinn machen.
Ich möchte viel lieber Synergien und Netzwerk-Effekte für Fantastic und für die Zukunft der Breitband-Industrie in der Schweiz und Europa fördern.


Peter Ohnemus
1. Februar 2001
1Mio.€:

@purpi

 
02.02.01 14:01
Sehr interessant und informativ! :-)))


Gruss Mio.  
Karlchen_I:

Für einen Blöden wie mich: Was heißt denn das?

 
02.02.01 14:03
Ist UMTS möglicherweise schon tot, bevor es überhaupt ins Laufen kommt?
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