HANDELSBLATT, Montag, 21. November 2005, 07:10 Uhr
Unternehmen
Familienbetriebe glänzen
Deutsche Familienunternehmen wachsen deutlich schneller als börsennotierte Konzerne. Das zeigt die Rangliste der 30 größten nicht börsennotierten Familienkonzerne, die das Handelsblatt erstellt hat.
bef/rv DÜSSELDORF. Danach haben Unternehmen wie Lidl oder Oetker den Umsatz im zurückliegenden Geschäftsjahr im Schnitt um 12,6 Prozent gesteigert. Die Unternehmen im Dax 30 kommen nur auf 4,7 Prozent.
Gründe für den Erfolg der von Inhabern geführten Unternehmen sind nach Angaben von Experten die kurzen Entscheidungswege, die Ausrichtung an einer langfristigen Unternehmensstrategie sowie die enge Verbindung von Unternehmen und Eigentümer.
„Familienunternehmen verknüpfen das Überleben des Unternehmens eng mit dem Überleben der Familie als Eigentümergemeinschaft“, sagt Fritz B. Simon, Professor am Institut für Familienunternehmen der Privatuniversität Witten/Herdecke. „Das schafft einen ganz anderen Managementstil.“ Rein börsennotierte Konzerne orientierten sich hingegen eher an kurzfristigen Zwängen des Kapitalmarkts.
Zusammen erzielten die 30 führenden Familienkonzerne im vergangenen Geschäftsjahr gut 290 Mrd. Euro Umsatz. Handelskonzerne wie die Schwarz-Gruppe (Lidl) und Aldi führen die Liste der größten deutschen Familienunternehmen an, größter Mischkonzern ist die Merckle-Gruppe (Ratiopharm).
Selbst an der Börse wird familiärer Einfluss bei Aktiengesellschaften geschätzt. Der Börsenindex Gex für junge Unternehmen mit familiärem Großaktionär legte seit Jahresbeginn um 31,7 Prozent zu, der Dax brachte es nur auf 19,7 Prozent. Forschungen der European Business School in Wiesbaden haben ergeben, dass Familienunternehmen an der Börse in vielen europäischen Ländern deutlich besser abschneiden als reine Kapitalgesellschaften.
Voraussetzung für den Erfolg der inhabergeführten Unternehmen ist jedoch, dass sie die Nachfolge rechtzeitig regeln und familiäre Konflikte konsequent aus dem Unternehmen heraushalten. Die Ratingagentur Standard & Poor’s rät Kleinanlegern, vor einem Engagement bei Familienunternehmen zu prüfen, ob die Interessen der Eigentümer beispielsweise mit denen der Kreditgeber in Einklang stehen
Unternehmen
Familienbetriebe glänzen
Deutsche Familienunternehmen wachsen deutlich schneller als börsennotierte Konzerne. Das zeigt die Rangliste der 30 größten nicht börsennotierten Familienkonzerne, die das Handelsblatt erstellt hat.
bef/rv DÜSSELDORF. Danach haben Unternehmen wie Lidl oder Oetker den Umsatz im zurückliegenden Geschäftsjahr im Schnitt um 12,6 Prozent gesteigert. Die Unternehmen im Dax 30 kommen nur auf 4,7 Prozent.
Gründe für den Erfolg der von Inhabern geführten Unternehmen sind nach Angaben von Experten die kurzen Entscheidungswege, die Ausrichtung an einer langfristigen Unternehmensstrategie sowie die enge Verbindung von Unternehmen und Eigentümer.
„Familienunternehmen verknüpfen das Überleben des Unternehmens eng mit dem Überleben der Familie als Eigentümergemeinschaft“, sagt Fritz B. Simon, Professor am Institut für Familienunternehmen der Privatuniversität Witten/Herdecke. „Das schafft einen ganz anderen Managementstil.“ Rein börsennotierte Konzerne orientierten sich hingegen eher an kurzfristigen Zwängen des Kapitalmarkts.
Zusammen erzielten die 30 führenden Familienkonzerne im vergangenen Geschäftsjahr gut 290 Mrd. Euro Umsatz. Handelskonzerne wie die Schwarz-Gruppe (Lidl) und Aldi führen die Liste der größten deutschen Familienunternehmen an, größter Mischkonzern ist die Merckle-Gruppe (Ratiopharm).
Selbst an der Börse wird familiärer Einfluss bei Aktiengesellschaften geschätzt. Der Börsenindex Gex für junge Unternehmen mit familiärem Großaktionär legte seit Jahresbeginn um 31,7 Prozent zu, der Dax brachte es nur auf 19,7 Prozent. Forschungen der European Business School in Wiesbaden haben ergeben, dass Familienunternehmen an der Börse in vielen europäischen Ländern deutlich besser abschneiden als reine Kapitalgesellschaften.
Voraussetzung für den Erfolg der inhabergeführten Unternehmen ist jedoch, dass sie die Nachfolge rechtzeitig regeln und familiäre Konflikte konsequent aus dem Unternehmen heraushalten. Die Ratingagentur Standard & Poor’s rät Kleinanlegern, vor einem Engagement bei Familienunternehmen zu prüfen, ob die Interessen der Eigentümer beispielsweise mit denen der Kreditgeber in Einklang stehen