Die F.A.M.E. AG bezeichnet sich als ein integriertes Medienunternehmen, das im Bereich Film und Musik die gesamte Wertschöpfungskette von der Entwicklung über die Produktion, die integrierte Musikerstellung bis hin zur weltweiten Vermarktung abdecken will. Über das "F.A.M.E.-House" (Kreativzentrum) werden den Angaben zufolge talentierte Nachwuchskräfte entdeckt, gefördert und für das Unternehmen gewonnen; auf diese Weise werden hochwertige Rechte direkt an der Quelle generiert. Neben der Produktion von neuen Film- und Musikrechten besaß F.A.M.E. einen eigenen Filmstock von 28 Titeln (Stand Ende Juli 2000) und einen Musikrechtekatalog von mehr als 4.000 bei der GEMA registrierten Musikwerken (Stand Ende 2000). Die Aktivitäten sind auf die Geschäftsbereiche Filmproduktion (bestehend aus den 100prozentigen Tochtergesellschaften Indigo Filmproduktion GmbH und Becker & Häberle Filmproduktion GmbH), Internationale Co-Produktion und Filmlizenzhandel (MBM Medienvertrieb GmbH) sowie Musikproduktion und Sounddesign (Artforce Music Publishing + Productions GmbH und Pilot Tonstudio GmbH) unterteilt. Im Geschäftsbereich Filmproduktion gehört F.A.M.E. eigenen Angaben zufolge bereits heute zu den führenden Unternehmen bei der Produktion deutscher Spielfilme im Budgetbereich von drei Mill. bis zehn Mill. DM. Neben der Zusammenarbeit mit etablierten Filmemachern konzentrierten sich die Unternehmen dieses Bereichs auf den Aufbau junger, kreativer Talente. Mit "Bang, Boom, Bang - ein todsicheres Ding" gewann ein von F.A.M.E. produzierter Film 1999 den Regie-Förderpreis der HypoVereinsbank 1999 sowie den Bayerischen Filmpreis (VGF-Nachwuchsförderpreis 2000). Die Co-Produktion "Quiero Ser" errang im Jahr 2000 den Student Academy Award (Oscar) für den besten Kurzfilm. Ein weiteres bedeutendes Werk betraf den englischsprachigen Kinofilm "7 Days to Live". Durch die gestiegene Anzahl an Produktionen wuchs der Bereichsumsatz im Geschäftsjahr 2000 auf Pro-Forma-Basis um 83,4% auf 21,8 Mill. DM. Der Erwerb und die Verwertung von Filmrechten vorwiegend aus dem englischsprachigen Raum sowie die Co-Produktion internationaler Spielfilme erfolgt im Geschäftsbereich Internationale Co-Produktion und Filmlizenzhandel. Im Geschäftsfeld Musikproduktion und Sounddesign produziert Artforce für Spielfilme, Fernsehfilme, Fernsehserien, TV-Shows und Werbespots wie z.B. für "Die Sportschau" (ARD), "Wetten, dass...?" (ZDF), "Comedy Factory" (Pro Sieben) und "Quiz Show" (SAT 1). Ein weiterer Schwerpunkt liegt im Aufbau, der Produktion sowie der Vermarktung von Künstlern. Im Berichtsjahr stieg der Pro-forma-Umsatz gegenüber dem Vorjahr um 177% auf 5,1 Mill. DM. Der Geschäftsbereich Musikproduktion produziert und vermarktet Musik, vor allem Film-, Pop- und Rockmusik. Ferner ist dieser Bereich mit der musikalischen Untermahlung von TV-Shows und der Entwicklung von Künstlern befasst. Pilot betreibt und vermietet mehrere Tonstudios für Musik- und Tonaufnahmen, die von bekannten Künstlern und Produzenten (u.a. Phil Collins, Scorpions, Meat Loaf, Udo Lindenberg, Gianna Nanini, Udo Jürgens, Nena und Ute Lemper) genutzt wurden. Die Beteiligung an der Carolath Entertainment Verlags- und Produktions GmbH wurde in 2000 auf 35 (zuvor 13)% aufgestockt. Umgesetzt wurden im Berichtsjahr im Bereich Musikproduktion laut Pro-Forma-Rechnung 3,3 Mill. DM (plus 50,7%). Als wesentliche Erfolgsfaktoren der F.A.M.E. AG werden die langjährige Erfahrung des Managements auf den unterschiedlichen Spezialgebieten, der gute Zugang zu talentierten Nachwuchskräften und die durch das Zusammenwirken und die Abstimmung der Bereiche Film und Musik entstehenden Synergieeffekte innerhalb der gesamten Wertschöpfungskette eingestuft. Dies soll schon mittelfristig zu Wettbewerbsvorteilen führen. Im Jahre 1999 entfielen vom Als-Ob-Konzernumsatz in Höhe von 15,9 Mill. DM etwa 74% auf den Geschäftsbereich Filmproduktion, rund 11% auf den Geschäftsbereich Internationale Co-Produktion und Filmlizenzhandel sowie 14% auf den Geschäftsbereich Musikproduktion und Sounddesign. Insgesamt belief sich der Pro-forma-Umsatz des Geschäftsjahres 2000 auf 30,18 Mill. DM nach vergleichbaren 15,88 Mill. DM im Jahr zuvor. Der konsolidierte Umsatz nach IAS belief sich in der Berichtszeit auf 17,77 Mill. DM. Dabei wurde ein positives Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit von 0,15 Mill. DM erwirtschaftet. Der Jahresüberschuss betrug sogar 2,12 Mill. DM. Diese Differenz zum Ergebnis resultiert aus einer Steuergutschrift in Höhe 1,95 Mill. DM. Zu Beginn des Geschäftsjahres 2001 hat die F.A.M.E. AG die 100prozentige Tochtergesellschaft F.A.M.E. UK Ltd. gegründet. Diese neue Gesellschaft hat nur kurze Zeit später gemeinsam mit den englischen Produzenten Sam Taylor (MASS Productions Ltd.) und Mike Downey (Bridie Films Ltd.) das Joint-venture Films & Music Entertainment Ltd. in London gegründet, an der F.A.M.E. UK mit 60% und die beiden Partner die restlichen 40% halten. Die Anteile der MASS Productions Ltd. und der Bridie Films Ltd. sind den Angaben zufolge inkl. früherer teils hochrangig prämierter Produktionen wie z.B. die für den Oscar nominierten Filme "Before the Rain" und "The young Poisoner's Handbook" jeweils vollständig auf die Films & Music Entertainment Ltd. übergegangen. Ziel der neuen Gesellschaft ist es, pro Jahr zwei bis drei englischsprachige Filem im Budgetbereich zwischen 4 Mill. und 15 Mill. US-Dollar zu produzieren. Nach der Kooperationsvereinbarung mit der australischen Becker Entertainment Inc. wird diese Unternehmensgründung als ein weiterer Schritt bei der Umsetzung der Internationalisierungsstrategie gesehen. Gegründet wurde die Gesellschaft am 30. August 1999 unter der Firma FUM V Vermögensverwaltung AG. Das Grundkapital von 50.000 Euro wurde vollständig von der FUM Beteiligungs GmbH eingelegt. Mit Aktienkaufvertrag vom 15. März 2000 veräußerte die FUM Beteiligungs GmbH sämtliche Aktien der FUM V Vermögensverwaltung AG an Christian Becker, Michael Bischoff, Amelie Bischoff-Hürlimann, Curt Cress, Claudia Cress, Anna-Luisa Cress, Maximilian Cress, Lauro Cress, Stefan Duvvuri, Thomas Häberle, Marianne Faille-Häberle, Peter Häberle, Leonard Häberle, Constantin Häberle, Valentina Häberle und Chistopherus Weller. Mit Beschlüssen der Hauptversammlungen vom 31. März 2000 und 4. Mai 2000 wurde der Name der Gesellschaft in F.A.M.E. Film & Music Entertainment AG geändert. Am 3. Juli 2000 schloss die Gesellschaft mit der IMA Medien GmbH, deren Geschäftsanteile alle von den Aktionären der F.A.M.E. AG gehalten wurden, einen Verschmelzungsvertrag. Dadurch wurden die IMA und deren Tochtergesellschaften Artforce Music Publishing + Productions GmbH (gegründet 1992), Becker & Häberle Filmproduktion GmbH (gegründet 1997), Indigo Filmproduktion GmbH (gegründet 1997), MBM Medienvertrieb GmbH (gegründet 1992) und Pilot Tonstudio GmbH (gegründet 1984) auf die F.A.M.E. AG verschmolzen. Zur Vorbereitung dieser Verschmelzung beschloss die HV vom 4. Juli 2000 eine Kapitalerhöhung um 4,050 Mill. auf 4,1 Mill. Euro. Die neuen Aktien wurden den Gesellschaftern der IMA Medien GmbH im Rahmen der Verschmelzung gewährt. Am 4. Juli 2000 stimmten die Gesellschafter der IMA Medien GmbH und die Aktionäre der F.A.M.E. AG dem Abschluss des Verschmelzungsvertrages zu. Die HV vom 7. August 2000 beschloss sodann, das Grundkapital um 1,7 Mill. auf 5,8 Mill. Euro zu erhöhen. Diese 1,7 Mill. Aktien wurden zusammen mit weiteren 400.000 Aktien aus dem Besitz der Altaktionäre (inkl. 200.000 Aktien per Greenshoe) in der Zeit vom 22. bis 28. August 2000 einer breiten Öffentlichkeit zur Zeichnung angeboten. Die Bookbuilding-Spanne lautete auf 9,00 bis 12,00 Euro. Als Emissionspreis wurden 10,00 Euro errechnet. Der erste Kurs am Neuen Markt wurde am 31. August 2000 mit 13,69 Euro festgestellt. Durch den Börsengang flossen der Gesellschaft frische Mittel von brutto rund 33 Mill. DM zu. (AfU)
Bin mal gespannt wann endlich die öffendlichkeitsarbeit vom FAME optimiert wird.