Falsche Zeit für Konjunkturprogramme

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calexa:

Falsche Zeit für Konjunkturprogramme

 
04.03.03 14:54
Die Bundesregierung plant ein Konjunkturprogramm in Höhe von bis zu 10 Mrd. Euro. Man kann jetzt wie folgt argumentieren: Endlich befreien sich die Wirtschaftspolitiker von der in Deutschland seit Jahrzehnten vorherrschenden Doktrin, der Staat dürfe grundsätzlich keine Konjunkturpolitik betreiben; endlich akzeptiert diese Regierung genau das, was in weitaus stärker marktwirtschaftlich orientierten Ländern wie den USA und Großbritannien gang und gäbe ist. Selbst der konservative US-Präsident George W. Bush, gerade mal zwei Jahre im Amt, plant schon sein zweites Konjunkturprogramm. Das hat nichts mit Keynesianismus zu tun, sondern mit intelligenter Wirtschaftspolitik. So weit, so gut.

Noch das kleinste Problem wäre die Zerstörung des EU-Stabilitätspakts. Es gibt keine grundsätzlichen Einwände gegen ein Konjunkturprogramm. Aber es gibt spezifische. Das von der Regierung geplante Programm wird vermutlich nicht wie gehofft antizyklisch wirken. Denn es ist wahrscheinlich, dass sich die Konjunktur nach drei Jahren der Wachstumsschwäche bald wieder erholt. Unter der Annahme, dass die USA und ihre Verbündeten Ende März oder Anfang April den Krieg gegen Irak beginnen und innerhalb weniger Wochen beenden, dürfte die Weltkonjunktur langsam wieder an Fahrt gewinnen.


Milde Erholung ab dem Frühjahr

In den USA hat sich zwar der private Konsum verlangsamt, aber die Wirtschaft ist überraschend robust geblieben. Im vierten Quartal, dem schlechtesten des letzten Jahres, betrug das reale Wachstum der US-Wirtschaft auf Jahresbasis immer noch 1,4 Prozent, über das gesamte Jahr 2002 sogar über drei Prozent. Es gibt viele Risiken, die einen Nachkriegsboom noch verhindern können - weitere Einbrüche an den Aktienmärkten, ein Anstieg des Ölpreises oder ein Absturz des Dollar. Das Szenario einer milden konjunkturellen Erholung ab diesem Frühjahr ist keineswegs sicher, aber kein anderes Szenario ist zu diesem Zeitpunkt wahrscheinlicher.

In Deutschland ist die Wirtschaft in den Jahren 2001 und 2002 jeweils nur knapp über null Prozent gewachsen. Konjunkturforscher prognostizieren ein Wachstum von 0,2 bis 1,0 Prozent. Es wäre das dritte Jahr mit Quasi-Nullwachstum. Zum Vergleich: Allein um die Arbeitslosenquote stabil zu halten, braucht Deutschland ein Wachstum von ungefähr zwei Prozent.

Diese Ausgangslage ist allen bekannt. Unklarheit herrscht darüber, inwieweit das schwache Wachstum strukturell und inwieweit es zyklisch bedingt ist. Es sind hier beide Komponenten im Spiel. Im Konjunkturzyklus befinden wir uns sicherlich näher am unteren Ende als am oberen. Eine Konjunktur kann aber auf unterschiedliche Weise schwanken. Während des Boomjahres 2000 erzielte Deutschland ein Wirtschaftswachstum von drei Prozent. Das war das höchste Jahreswachstum seit dem inflationären Wiedervereinigungsboom. Und es gelang nur unter den irrationalen Bedingungen der so genannten New Economy.


Milliardenspritze wirkt schädlich

Jürgen von Hagen, Professor für Volkswirtschaft an der Universität Bonn und designierter Chef des Kieler Instituts für Weltwirtschaft, berechnete vor kurzem, dass das jährliche deutsche Potenzialwachstum mittlerweile auf einen Wert von 0,8 bis 1 Prozent zurückgegangen ist. In der Regierung selbst sieht man das strukturelle Wachstum dagegen noch bei einer Größenordnung von 1,5 bis 2 Prozent.

Meist kann man diese Strukturdaten erst nach vielen Jahren genau bestimmen. Wenn die Schätzung von Hagens richtig ist, liegt das für dieses Jahr projizierte Wachstum bereits in der Nähe des Potenzialwachstums. Eine Konjunkturspritze würde dann ökonomisch verpuffen. Dieses Szenario hätte für Wirtschaft und Sozialsysteme beinahe katastrophale Konsequenzen. Um aus einer derartig starken strukturellen Wachstumskrise herauszukommen, bedarf es harter Reformen. Nicht die Reformen, von denen das Wirtschaftsministerium spricht, sondern Reformen, die in Deutschland als weitgehend inakzeptabel gelten. Wir reden hier nicht von Kündigungsschutz oder Ladenschluss, sondern von erheblichen Senkungen der Lohnnebenkosten, der Etablierung eines effizienten Billiglohnsektors und der weitgehenden Entrümpelung des Wirtschafts- und Arbeitsrechts.

Das Szenario eines Potenzialwachstums von einem Prozent würde bedeuten, dass die Arbeitslosenzahl demnächst auf fünf, dann auf sechs Millionen ansteigt. Die Sozialkassen würden ihre steigenden Defizite durch Gebührenerhöhungen decken, was wiederum Kaufkraft und Konsum beschädigte. Der Teufelskreis ginge so lange weiter, bis harte Reformen unausweichlich sind.

Das andere Szenario ist weniger dramatisch, gleichwohl weniger wahrscheinlich. Die Optimisten behaupten, es handele sich nur um eine schwere zyklische Depression, verursacht durch den Zusammenbruch des New-Economy-Booms und den extremen Wertverfall an den Börsen. Nach dem Krieg werde alles besser, und die Diskussion um Strukturreformen ebbe ab.

Ökonomisch gesehen ist dies also ein Paket für Optimisten. Wenn die Regierung das Programm missbraucht, um notwendige Reformen aufzuschieben, dann ist der Stimulus sogar wirtschaftlich schädlich, und zwar in allen Szenarien. Genau das befürchte ich.
© 2003 Financial Times Deutschland

So long,
Calexa
www.investorweb.de
Verbrecher:

Krücken für die Konjunktur?

 
04.03.03 15:21
das handelsblatt sacht...

Das Tun und Lassen unserer Regierenden ist wirklich zum Haareraufen. In Interviews und Talkshows künden sie unverdrossen von den in der Tat dringend notwendigen Reformen. SPD-Generalsekretär Olaf Scholz schwärmt neuerdings sogar von einem Reform-Masterplan. Das war es dann aber auch schon. Von einer Umsetzung der großartigen Versprechen ist wenig in Sicht. Nur diverse Expertenkommissionen werkeln fleißig vor sich hin.

Dass Bundeskanzler Gerhard Schröder spätestens in seiner mit Spannung erwarteten Regierungserklärung am 14. März die sprichwörtliche Butter bei die Fische gibt, ist bisher nur ein Hoffnungswert. Stattdessen zogen der Chef der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi, Franz Bsirske, und der DGB-Vorsitzende Michael Sommer gestern mit der Forderung nach einem milliardenschweren Konjunkturprogramm in das Gespräch mit dem Bundeskanzler – und die Regierung wird dieses Fass wohl auch aufmachen.
Sie will nach den bisherigen Plänen die finanziell daniederliegenden Gemeinden und die notorisch klammen kleineren Unternehmen mit allerlei zinsverbilligten Krediten und möglicherweise auch ein paar Investitionsprämien beglücken. Da Bundesfinanzminister Hans Eichel bekanntlich kein Geld hat, darf das Ganze möglichst wenig kosten. Deshalb soll wieder einmal die staatseigene Kreditanstalt für Wiederaufbau einspringen. Der Bund müsste nur die Kosten für den Zinsrabatt übernehmen. Das hätte den Vorteil, dass Eichel je nach Höhe des Kreditvolumens und des Zinsnachlasses mit einem vergleichsweise niedrigen dreistelligen Millionen-Betrag davonkäme.

Falls die Bundesregierung glauben sollte, mit solchen Krücken die Konjunktur wieder zum Laufen zu bringen, irrt sie sich. Die Zahl der Mittelstandsprogramme von Bund und Ländern ist bereits Legion. Außerdem lernt jeder Betriebswirt im ersten Semester, dass die Finanzierungskosten bei Investitionsentscheidungen nur ein Kriterium unter anderen sind. Kleinere Unternehmen zahlen derzeit für Investitionsdarlehen je nach Bonität etwa sieben Prozent Zinsen. Da schlägt ein Rabatt von einem oder zwei Prozentpunkten auf den ersten Blick durchaus zu Buche. Doch was nützt das, wenn gleichzeitig die Sozialabgaben unaufhörlich steigen und Rot-Grün mit dem unseligen Abbau von Steuervergünstigungen an der Steuerschraube dreht? Davon abgesehen, wird jeder Unternehmer mit neuen Investitionen vorsichtig hantieren, solange die Konsumenten jeden Euro dreimal umdrehen, bevor sie ihn ausgeben.

Auch den Kommunen werden Zinssubventionen nichts nützen, weil die meisten von ihnen ohnehin bis zur Halskrause verschuldet sind. Das Gesamtdefizit der Gemeinden nähert sich der Rekordmarke von zehn Milliarden Euro. Viele Gemeinderäte stehen wegen allzu roter Zahlen bereits unter Kuratel ihrer Aufsichtsbehörde. Selbst wenn sie wollten, wären ihnen noch so spendable Kredit-Wohltaten versagt. Noch mehr geliehenes Geld wird die kommunale Finanzmisere mithin nicht beheben. Vielmehr brauchen die Gemeinden wieder eine stabile Einnahmebasis und Entlastungen bei den sie schier erdrosselnden Sozialausgaben. Dafür ist eine radikale Reform der Gemeindefinanzen nötig. Die Arbeiten daran stecken aber immer noch in den Kinderschuhen.
mikelandau:

Blöder gehts nimmer!

 
04.03.03 15:52
was ist das für ein grauenvoller Schwachsinn, den die Sozis da abziehen?

erst werden der Wirtschaft durch diese unselige UMTS-Versteigerung 100 milliarden
kapital entzogen...

dann verschiebt man die zweite stufe der Steuerreform, die die wirtschaft um 15 milliarden entlasten sollte...

dann macht man ein sogenanntes subventionsabbau-gesetz, das die wirtschaft wiederum
um milliarden schädigt...

und jetzt will man für 10 milliarden ein kunjunkturprogramm auflegen?

wenn das nicht zum lachen wäre, könnte man den ganzen tag heulen! noch nie im leben habe ich so eine saudumme und hilflose Regierung gesehen!

wenn man sich nur die fakten ansieht, könnte man denken, es wäre die regierung der elfenbeinküste, aber nein, es ist die deutsche regierung!

Happy End:

ähem

 
04.03.03 16:00
ad 1: Vielleicht hätten sich die betroffenen Unternehmen der UMTS-Versteigerung vorher überlegen sollen, wie viel Geld sie für die Lizenzen wirtschaftlich sinnvoll zahlen können...ich kann bei eBay auch nicht jedes Traumgebot abgeben....

ad 2: Du meinst doch nicht etwa DIE Steuerreform, die angeblich doch gar keine Entlastung bringt, oder? *g*

ad 3: Subventionsabbau ist doch von allen gewünscht, oder? Und das da keine süßen Bonbons verteilt werden und Einschnitte mit verbunden sind, steht ja wohl auch außer Frage (unabhängig davon, wie sinnvoll oder nicht das Ganze gestaltet worden ist...)

;-))
mikelandau:

@happy

 
04.03.03 16:12

diene Gesinnung ist bekannt, deshalb wundert mich dein posting nicht.

es gab länder, da wurden die umts-lizenzen verlost, aber unsere gierigen sozis
denken ja nicht von zwölf bis mittag...die betroffenen firmen hatten kein geld mehr für investitionen und anschlußaufträge, dadurch sank der börsenkurs, was wieder den kleinen
telekom-aktionär um sein erspartes brachte...außerdem verloren die länder steuereinnahmen, weil die firmen die verluste absetzen konnten. Alles Schwachsinn und von vorne bis hinten nicht durchdacht! Typisch Eichel und Schröder!

SPD = Sozialdemokraten Plündern Deutschland!

Subventionsabbau ist wichtig, das ist schon richtig...aber bitte nur im Zusammenhang mit einer gleichzeitigen Senkung der Steuern...sonst ist subventionsabbau nur eine Steuererhöhung!

Happy End:

Wer hier nicht weiter gedacht hat

 
04.03.03 16:15
waren ja wohl die Unternehmen selbst, als sie diese Summen geboten haben oder hatte die SPD vorher festgelegt, dass 100 Mrd. geboten werden müssen?
big lebowsky:

Also ohne hier

 
04.03.03 16:22
Gesinnung raushängen zu lassen:

Grössere Dilettanten in der Regierung gab es noch nie.Und das Schlimme: Ist ein Dilettant endlich weg(und davon gab es viele beim Gerd)kommt der nächste.

Wie sind Stolpe,Schmidt(2-fach)und Struck zu erklären.Ganz zu Schweigen von Scholz und Müntefering.Ich mag Breuer nun wirklich nicht,aber wo er Recht hat hat er Recht:"Erst wenn der Karren metertief im Dreck steckt,wird sich in Deutschland etwas bewegen".
Allerdings ohne die Sozialdemokraten,spätestens Ende des Jahres ist der Spuk vorbei.

Meine Meinung.B.L.
blindfish:

kann hier mikelandau...

 
04.03.03 16:28
...nur uneingeschränkt recht geben... diese regierung ist derart gierig und dumm, dass man dafür schon fast keine sprachliche fassung mehr findet...

thema umts: happy, ich darf dich dran erinnern, dass die regierungsgeleitete telekom den preis derart in die höhe getrieben hat... man fasst es echt nicht, denke auch nochmal an die dritte tranche telekom-aktien...

gruss, blindfish :-)
Verbrecher:

kurz:

 
04.03.03 16:31
umts: ich preise heute noch den tag, an dem ich meine mobilcom-anteile verscherbelt hab - der tag, an dem mobilcom-schmid sagte: "wir steigern so lange mit, bis wir die lizenz haben" - selbst schuld! das muss man den unternehmen ankreiden.


dass allerdings deutschlehrer eichel und einzelhandelskaufmann schröder von volkswirtschaftlichen zusammenhängen nicht ganz so viel verstehen, ist einfach nur schade - vor allem für die arbeitslosen und die, die es noch werden...


so, kloppt euch noch schön!
bis morgen vielleicht!



PRAWDA:

Als Einziger hat Happy End erkannt,

 
04.03.03 16:45
dass wir eine vorzügliche Bundesregierung besitzen,
die mit ausgeprägtem ökonomischen Sachverstand
unsere Nation in die "soziale Gerechtigkeit" und
steigenden Wohlstand führen wird.
Wer sonst ausser Rot-Grün könnte sonst den
von Schwarz-Gelb verschuldeten Untergang Deutschlands
verhindern?
Die letzten 4 Jahre sind die reinste Erfolgsbilanz
einer gekonnten rot-grünen Regierungsarbeit.
Das Volk wird ewig dafür dankbar sein und über
Jahrzehnte - wie bei den letzten 3 Wahlen -
Rot-Grün, unsere Erlöser, mehrheitlich wählen.
Nobody II:

...

 
04.03.03 16:57
Bezüglich UMTS gebe ich Happy recht. Die Unternehmen haben dort eigenverantwortlich gehandelt !

Aber die Regierung hat die Volkswirtschaft nicht verstanden - erst Rentenbeiträge rauf, Krankenkassen laufen mit, Steuerreform, welche gezielt entlasten kann wird verschoben, im Gegenteil die Körperschaftssteuer wird erhöht und jetzt kommt der Oberhammer :
Konjunkturprogramm : wo fließt das Geld nun schon wieder hin, bestimmt etliche Millionen an die Bahn, weitere Millionen in die Infrastruktur, prima und warum will man dann Subventionen abbauen, wenn man sich konsoldierende Branchen doch wieder künstlich am Leben erhält ?

Der Staat verteilt nur noch um (ist eigentlich seine Aufgabe), aber die Umverteilung erfolgt zum Nachteil aller.

Die Probleme werden von der damaligen und heutigen Gesellschaft auf die Zukünftige verschoben (Reformen).
Das Geld wird dem Konsum, welcher die Unternehmen ja zum Investieren anregen soll, entzogen. Und mit diesem Geld wird in Bereichen eine künstliche Nachfrage generiert, welche eh keine große Zukunft mehr haben.

Kohle, Bauern, Baubranche, ...

Ich will damit nicht sagen, dass diese Branchen sterben werden, aber man kann deutlich sehen, dass die für eine Wirtschaft notwendige Konsolidierung ausbleibt.

z.B. bei den Bauern, es gibt noch sehr viele Bauernhöfe, diese sind auch historisch begründet, jedoch ist der Absatzmarkt für die Bauern erledigt, was passiert, man füttert diese mit Subventionen zur Schlachtbank im übernächsten Dorf.

Würde man hier nichts machen, dann würde es etliche Einzelschicksale böse treffen, aber der Markt für Landwirtschaftliche Güter würde sich bei knapperen Angebot auf einem höherem Preisniveau widerfinden und daran könnte ja ein Bauer Gewinn machen, aber so werden die Preise künstlich gepusht, eine künstliche Nachfrage erzeugt und unter dem Strich versickern dort Mrd von Steuer- und EU-Geldern.

Wir nähern uns immer mehr dem Kommunismus - der Staat nimmt, der Staat entscheidet, der Staat gibt - und mehr als den Staat gibt es nicht !

Gruß
Nobody II
PRAWDA:

Richtig, Nobody II

 
04.03.03 17:00
Die DDR wird wiederauferstehen!

Kampf dem Kapitalismus!
Es lebe der Sozialismus!
Nur das ist Fortschritt und soziale Gerechtigkeit!
PRAWDA:

Ron Sommer

 
04.03.03 17:07
war bei der UMTS-Versteigerung nur der verlängerte Arm von Eichel,
seinem Dienstherrn.
Die Abfindung war entsprechend generös.
Milchmädchen:

Der FTD-Artikel im Eingangsposting...

 
04.03.03 17:15
bringt es ja schon auf den Punkt: "Das Szenario eines Potenzialwachstums von einem Prozent würde bedeuten, dass die Arbeitslosenzahl demnächst auf fünf, dann auf sechs Millionen ansteigt. Die Sozialkassen würden ihre steigenden Defizite durch Gebührenerhöhungen decken, was wiederum Kaufkraft und Konsum beschädigte. Der Teufelskreis ginge so lange weiter, bis harte Reformen unausweichlich sind."

Klarer kann man's kaum darlegen. Tendiere zu der Ansicht, dass sich die Misere nicht innerhalb der laufenden Legislaturperiode überwinden lässt. Es mag zwar bei der nächsten Bundestagswahl zum Regierungswechsel kommen, doch wird auch eine Unions-geführte Regierung kaum in der Lage sein, die notwendigen Reformen anzugehen. Die aktuelle Diskussion zwischen Merz und Arentz lassen jedenfalls dies befürchten. Ergo: es kommen ungemütliche Jahre auf Deutschland zu. Fragt sich nur, welche Konsequenzen man daraus zieht. Jeder müde Euro, den der Einzelne heute noch in die sozialen Sicherrungssysteme (netter Euphemismus) einzahlt, ist weggeworfenes Geld. Der abhängig Beschäftigte zahlt die Zeche. Bleiben noch als Alternative: Empfänger von Transferleistungen (solange die noch fließen), Selbständigkeit, Einkommen aus Kapitalvermögen, Emigration. Hab' ich was vergessen? Für Tips wär' ich dankbar!
Nobody II:

Die Lösung kann nur langfristig sein

 
04.03.03 17:23
spätestens, wenn die erste Generation, welche egal was reingezahlt wurde eine Rente auf Sozialhilfeniveau bekommt, ins Rentenalter kommt, dann ist Polen offen, dann kann sich kein Politiker und keine Lobby mehr halten. Dann wird nix mehr heilig sein.

Rentenreform : traut sich keiner ran, weil Generationsvertrag nicht funktioniert, und als folge die jetztigen Rentner Einschnitte hinnehmen müssten (bei dem starken Einfluss bei den Wahlen - ist das für einen Wahlkampforientierten Politiker Selbstmord )

Arbeitsmarktreform / KK-Reform sind eine Folge, aus der zunehmenden sinkenden Erwerbsquote, diese führt ebenfalls zu weniger Kindern und somit verschärft sich das Generationsproblem immer weiter.

Gruß
Nobody II
PRAWDA:

Kleine Anmerkung:

 
04.03.03 17:28
Unter "Potenzialwachstum" wird das Wachstum
des Produktionspotenzials verstanden,
also der möglichen Produktion.
Über die Auslastung des Produktionspotenzials
entscheidet dann die gesamtwirtschaftliche Nachfrage.
Und die muss steigen, wenn man überhaupt die Probleme bewältigen will.
Das aber haben bereits im Bundestagswahlkampf FDP und CDU gefordert.
Ihr scheint allerdings  selektiv zu lesen und zu hören.
Happy End:

Wusste gar nicht,

 
04.03.03 18:17
dass die Telekom die anderen Unternehmen gezwungen hat, derart mitzubieten.

Und @prawda:

Wir müssen endlich aufhören, immer nur Schwarz-Weiß-Malerei zu betreiben - getreu nach dem Motto: Rot-Grün macht alles perfekt, nein Schwarz-Gelb macht alles perfekt - nein Rot-Grün - nein Schwarz-Gelb.  
PRAWDA:

Schön, Happy End, dasss Du

 
04.03.03 18:24
endlich dazu lernst und
erkennst, dass Rot-Grün zu ca. 80%
Mist gemacht hat.
Natürlich nicht für Beamte, die
vom Steuerzahler alimentiert werden, und
wo alle sooooo viel schuften.
Einige tuns wirklich.
paule:

es macht keinen sinn

 
05.03.03 04:46
immer nur auf der rotgrünen regierung rumzuhacken
die andern könnten es auch nicht besser
denn die probleme liegen nicht bei der regierung
sondern im system
und das system ist im arsch
und bricht nun zusammen
(und keiner traut sich zu sagen, was wirklich sache ist)
und die ursache liegt im system selbst
"good bye lenin" dachten wir alle
es lebe die freie marktwirtschaft
...
so lasst uns denn ein apfelbäumchen pflanzen
erst wenn.......
...wird wieder eden sein auf erden

.
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