Dem Dax ist am Mittwoch im Spätgeschäft erfreulicherweise noch der Sprung in die Pluszone geglückt. Bei einem Endstand von 4.393,43 Punkten hat sich der Index damit noch näher an das bisherige Jahreshoch von 4.403 Punkten herangepirscht. Ob ihm allerdings schon kurzfristig auch tatsächlich der Sprung darüber gelingt, bleibt abzuwarten. Am Donnerstag morgen gestalten sich die Vorgaben jedenfalls nur uneinheitlich. Händler stellen sich vor diesem Hintergrund auf eine wenig veränderte Tendenz ein.
Der deutsche Rentenmarkt sucht weiter nach Halt
Aus dem erhofften Stabilisierungsversuch am deutschen Rentenmarkt ist auch am Mittwoch nichts geworden. Stattdessen setzte es weitere Kursverluste, was gleichbedeutend mit einer sich weiter verschlechternden charttechnischen Ausgangslage ist. Wegen dem eingetrübten Chartbild dürfte der Bund-Future auch weiterhin zu kämpfen haben, heißt es.
Dollar veliert zum Euro leicht an Boden
Für die über Nacht zu beobachtende Entwicklung des Dollars machten Marktteilnehmer die mahnenden Worte des amerikanischen Notenbankchef Alan Greenspan verantwortlich, der die amerikanische Regierung aufgefordert hatte, ihr Problem des hohen Haushaltsdefizits anzugehen. „Einige haben allerdings strengere Kommentare von Greenspan erwartet", sagte Toshiaki Kimura von der Mitsubishi Trust and Banking Corp. Der Euro notiert gegen 7.30 Uhr mit 1,3129 Dollar, nachdem er am Mittwoch auf 1,3088 Dollar gefallen war. Zum Yen lag der Dollar kaum verändert bei 104,80 Yen nach 104,75 Yen im späten New Yorker Handel. In Erwartung der amerikanischen Arbeitsmarktdaten am Freitag hielten sich viele Anleger zurück. „Wir sind in einer Phase des Abwartens vor den Arbeitsmarktdaten", erläuterte Kimura.
Börse in Japan schließt freundlich
Nach Aufschlägen bei Technologiewerten hat die Börse in Tokio den Handel den sechsten Tag in Folge im Plus beendet. Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index schloß am Donnerstag 0,36 Prozent im Plus bei rund 11.856 Punkten. Der breiter gefaßte Topix-Index legte 0,32 Prozent auf rund 1.189 Punkte zu. Geprägt wurde das Geschäft durch den weiter steigenden Ölpreis. Für die Energieunternehmen rechnen die Anleger angesichts des hohen Rohstoffpreises mit kräftigeren Gewinnen. In der Folge legten beispielsweise in Tokio die Papiere des Energiekonzerns Nippon Mining Holdings 0,65 Prozent auf 615 Yen zu. Ansonsten wird der hohe Ölpreis aber natürlich eher als Bedrohung empfunden. Die seit geraumer Zeit positive Stimmung am japanischen Aktienmarkt konnte er aber bisher nicht entscheidend trüben.
Aktien Hongkong am Mittag gut behauptet
Gut behauptet tendieren die Aktienkurse am Donnerstag mittag (Ortszeit) in Hongkong. Zum Ende der ersten Sitzungshälfte verzeichnet der Hang-Seng-Index ein Plus von 0,1 Prozent auf 13.862 Punkte. Die anhaltenden Spekulationen, der Verwaltungschef von Hongkong, Tung Chee-hwa, werde in wenigen Tagen zurücktreten, wurden als wenig kurswirksam gewertet. Die Konjunktur in Hongkong erhole sich auf breiter Front und somit seien die Auswirkungen eines Rücktritts von Tung Chee-hwa unwesentlich, heißt es von J.P. Morgan.
Neuigkeiten und Kursbewegungen nach Börsenschluß
Wenig verändert zeigten sich am Dienstag die amerikanischen Aktien nach dem Schluß des offiziellen Handels. Der Nasdaq-100 After Hours Indicator verlor 0,04 Prozent auf 1.526,68 Punkte.
Vor allem die Einzelhandelswerte standen nachbörslich im Blickpunkt, nachdem eine Reihe von Unternehmen Zahlen vermeldeten. So erhöhten sich Starbucks um 3,5 Prozent auf 54,66 Dollar. Der flächenbereinigte Umsatz war im Februar um neun Prozent% gestiegen. Der Gesamtumsatz erhöhte sich um 23 Prozent auf 468 Millionen Dollar. Die Aktien von Aeropostale sanken dagegen um 0,6 Prozent auf 32,87 Dollar. Das Unternehmen gab für Februar einen Anstieg des flächenbereinigten Umsatzes von 13,4 Prozent bekannt.
Die Titel von Chicos zeigten sich mit einem Abschlag von 3,2 Prozent auf 28,75 Dollar. Der Gewinn je Aktie lag mit 0,18 Dollar um 0,02 Dollar unter den Erwartungen der Analysten. Ein deutliches Minus verzeichneten First Horizon Pharmaceutical, die um 9,3 Prozent auf 16 Dollar nachgaben. Der Gewinn je Aktie traf mit 0,21 Dollar zwar genau die Prognosen der Analysten, der Umsatz lag mit 42,4 Millionen Dollar dagegen leicht unter den Erwartungen von 43,37 Millionen Dollar.
Kräftiger Ölpreis-Anstieg belastet Wall Street
Ein kräftiger Anstieg der Ölpreise hat am Mittwoch die Furcht der Anleger an der Wall Street vor negativen wirtschaftlichen Folgen teurer Energie wieder aufleben lassen und die amerikanischen Aktienmärkte belastet. Die führenden Indizes notierten nach zwischenzeitlichen Gewinnen kaum verändert. Zuvor hatte eine positive Beurteilung der wirtschaftlichen Lage in Amerika durch Notenbank-Chef Alan Greenspan an den Börsen noch für freundliche Stimmung gesorgt. Dabei war der Dow-Jones-Index vorübergehend auf das höchste Niveau seit 3-1/2 Jahren geklettert. Der Dow-Jones-Index ging um 0,17 Prozent ermäßigt mit rund 10.811 Zählern aus dem Handel. Der S&P-500-Index fiel um 0,03 Prozent auf etwa 1.210 Punkte. Der Index der Technologiebörse Nasdaq verlor 0,18 Prozent auf rund 2.067 Punkte.
„Das Öl ist definitiv ein wesentlicher Faktor für die Trendwende. Ich würde sagen, es hat die Verkaufswelle ausgelöst", sagte Mike O'Hare von der Investmentbank Lehman Brothers. Sowohl in Europa, als auch in Amerika näherten sich die Ölpreise ihren Rekordmarken. In London wurden zuletzt mehr als 51 Dollar für ein Barrel (knapp 159 Liter) Rohöl bezahlt, in New York sogar über 53 Dollar. Zwar sorgten sich die Anleger, weil teurere Energie bei den Verbrauchern Kaufkraft abschöpft und die Gewinne der Unternehmen schmälern kann. Von den hohen Ölpreisen profitierten jedoch die Aktien führender Energiekonzerne. Die Papiere des weltweiten Branchenprimus Exxon Mobil legten um ein knappes Prozent auf 62,68 Dollar zu, die des Konkurrenten ChevronTexaco zogen um mehr als ein Prozent auf 61,57 Dollar an. Dagegen büßten wegen höherer Energiekosten die Titel des Express-Zustellers FedEx fast ein Prozent auf 97,16 Dollar ein. Lebhaft gefragt waren die Papiere des Pharma-Konzerns Chiron nach der Genehmigung der britischen Behörden zur Wiederaufnahme der Produktion von Grippe-Impfstoffen. Der Kurs der Titel schnellte um fast 6,5 Prozent auf 37,69 Dollar in die Höhe.
Amerikanische Anleihen schließen knapp behauptet
Mit einer knapp behaupteten Tendenz zeigten sich die amerikanischen Anleihen am Mittwoch. Im Fokus des Interesses standen die Aussagen des amerikanischen Notenbankpräsidenten Alan Greenspan vor dem Haushaltsausschuß des Repräsentantenhauses. Greenspan hat seine Kritik an dem anhaltend hohen Haushaltsdefizit in Amerika wiederholt und weiter verschärft. Das Nichtstun könne schwerwiegende Konsequenzen für die Wirtschaft haben. Es habe zwar den Anschein, daß die Wirtschaft mit einem einigermaßen guten Tempo wachse, allerdings belasteten die Sorgen um den Haushalt insbesondere die langfristigen konjunkturellen Aussichten, so Greenspan.
Zehnjährige Titel mit einem Kupon von vier Prozent reduzierten sich um 01/32 auf 96-31/32 und rentieretn mit 4,38 Prozent nach 4,39 Prozent am Dienstag. Die mit 5,375 Prozent verzinsten dreißigjährigen Staatsanleihen gaben um 10/32 auf 109-14/32 nach. Die Rendite stieg auf 4,74 Prozent nach 4,72 Prozent. Steuererhöhungen, die ausreichen würden, der fiskalischen Probleme Herr zu werden, würden signifikante Risiken für das Wirtschaftswachstum und damit die Basis der Einnahmen bergen. Gleichzeitig forderte Greenspan, angesichts des bevorstehenden Anstiegs der Pensionierungen die sozialen Sicherungssysteme so schnell wie möglich zu reformieren. Nach den Greenspan-Aussagen warte der Markt nun allerdings auf den amerikanischen Arbeitsmarkt für Februar am Freitag, sagte ein Händler.
Quellen: FAZ.NET, vwd, dpa, AP, AFP, Bloomberg, Reuters.
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