EZB am Donnerstag

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EZB am Donnerstag

 
13.02.01 14:41
wir hatten es nicht wirklich erwartet, oder? nach dieser einschätzung müßte ein kleines wunder passieren, damit das gegenteil eintrifft.


VORSCHAU - Analysten - EZB verhält sich weiter abwartend=
   - von Philipp Halstrick -
   Frankfurt, 13. Feb  - Die Europäische Zentralbank
(EZB) wird sich bei ihrer Ratssitzung am Donnerstag nach nahezu
übereinstimmender Einschätzung von Analysten trotz der jüngsten
Leitzinssenkungen in den USA und in Großbritannien weiter
abwartend verhalten. Anhaltende Inflationsgefahren in der
Euro-Zone und ein weiter optimistischer Konjunkturausblick der
EZB sprächen zumindest derzeit noch gegen eine Leitzinssenkung,
sagen die Experten. Auch in ihrem Monatsbericht Februar habe die
EZB erneut ihre gegenwärtig abwartende Haltung in der
Zinspolitik betont. Zwei Drittel der von Reuters Ende
vergangener Woche befragten Volkwirte rechnen daher frühestens
im April mit einer Leitzinssenkung in der Euro-Zone um 25  Basispunkte. Bei der Sitzung in dieser Woche erwarten 48 der 50
Befragten keinen Zinsschritt der EZB.
    "Die EZB befindet sich zurzeit in einem
Meinungsbildungsprozess", sagt Stefan Schneider, Analyst bei
Deutsche Bank Research. Einerseits lägen die Infaltionszahlen in
der Euro-Zone weiter deutlich über der Marke von zwei Prozent.
Andererseits bestehe erhebliche Unsicherheit, wie sich die
Abschwächung der US-Konjunktur auf die europäische Wirtschaft
auswirken werde. Erst wenn sich bei diesen beiden Faktoren ein
eindeutiges Bild ergebe, werde sich die Notenbank eine klare
Meinung bilden und die Leitzinsen senken können. Schneider
rechnet im März oder April mit einer deutlichen Zinssenkung um

50 Basispunkte. Die EZB werde den Märkten mit diesem kräftigen
Schritt ein deutliches Signal geben, dass sie einer möglichen
Wachstumsverlangsamung in der Euro-Zone frühzeitig entschieden entgegen wirken wolle.
   Die Inflationsrate in der Euro-Zone betrug im Dezember des
vergangenen Jahres 2,6 Prozent nach 2,9 Prozent im Vormonat. Bei
einer Rate von zwei Prozent ist nach Definition der EZB
mittelfristig Preisstabilität gewährleistet.
   Neben der weiter über zwei Prozent liegenen Preissteigerung
spricht für Dirk Chlench, Analyst bei der Hypothekenbank in
Essen, auch die optimistische Wachstumsprognose der EZB gegen
eine baldige Leitzinssenkung. EZB-Präsident Wim Duisenberg hatte
bei der Pressekonferenz im Anschluss an die vergangene
Ratssitzung erneut ein Wachstum für die Euro-Zone von annähernd
drei Prozent prognostiziert. Das Potenzialwachstum - die Rate,
mit der eine Wirtschaft ohne Inflationsgefahren wachsen kann -
liegt Chlench zufolge dagegen derzeit bei etwa 2,25 Prozent.
"Auf Basis ihrer optimistischen Wachstumsprognose kann die EZB derzeit keine Leitzinssenkung rechtfertigen, will sie nicht
inkonsistent wirken", sagt Chlench.
   Trotzdem schließt Chlench eine Leitzinssenkung in den
kommenden Monaten nicht kategorisch aus. Die EZB könne diesen
Schritt jedoch nur mit dem verlangsamten Geldmengenwachstum,
also über ihre erste geldpolitische Säule, begründen. Chlench
rechnet damit, dass die Gelmenge M3 im April in Folge von
Basiseffekten mit einer deutlich unter dem EZB-Referenzwert von
4,5 Prozent liegenden Rate wachsen wird. Ein verlangsamtes
Geldmengenwachstum signalisiert gewöhnlich geringeren
Inflationsdruck. Daher könne die EZB auf diesem Wege, ohne
inkonsistent zu erscheinen, eine Leitzinssenkung im April
rechtfertigen. Im Dezember erhöhte sich die Geldmenge M3 um 4,9
Prozent nach 5,0 Prozent im November.
   Druck auf die EZB, schon bald den Schlüsselzins von derzeit 4,75 Prozent zu senken, kann Chlench zufolge von den jüngsten
Leitzinssenkungen in den USA und in Großbritannien ausgehen.
"Weltweite Zinssenkungen fördern an den Märkten die Erwartung,
dass auch die EZB bald nachzieht", sagt Chlench. Die EZB komme
daher unter Zugzwang, um bei den Investoren in der Euro-Zone
keine Enttäuschungen zu provozieren.
   Für Gerhard Grebe, Analyst bei der Bank Julius Bär, gibt es
dagegen insbesondere nach den Zinsschritten der US-Notenbank
(Fed) keinen Anlass für die EZB, nachzuziehen. Der Wirtschaft in
der Euro-Zone gehe es zurzeit wesentlich besser als der in den
USA. Zudem sei jede Verringerung der Zinsdifferenz zur USA
förderlich für den Euro. "Wer Interesse an einem stärkeren Euro
hat, sollte nicht die Zinsen senken", sagt Grebe.
   Die Fed hatte im Januar den entscheidenden Zielsatz für
Tagesgeld in zwei Schritten um insgesamt 100 Basispunkte auf nunmehr 5,50 Prozent gesenkt. Die Bank von Englan hatte Mitte
vergangener Woche ihren Schlüsselzins auf 5,75 Prozent
zurückgenommen. Die Zinsentscheidung des EZB-Rats wird am
Donnerstag gegen 13.45 Uhr MEZ erwartet. Eine anschließende
Pressekonferenz ist nicht vorgesehen.
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