Extremisten drohen Saddams Anwälten mit Mord

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Parocorp:

Extremisten drohen Saddams Anwälten mit Mord

 
08.07.04 18:15
VIDEOBOTSCHAFT

Extremisten drohen Saddams Anwälten mit Mord

Rund 700 Anwälte aus aller Welt sind bereit, den gestürzten irakischen Diktator Saddam Hussein vor Gericht zu vertreten. Doch eine unbekannte Islamisten-Organisation drohte den hoffnungsfrohen Verteidigern jetzt, man werde ihnen die Hälse durchschneiden.



REUTERS
Ex-Diktator Saddam: Begehrter Mandant

Bagdad - Sieben vermummte Fundamentalisten, die sich "Saif al-Allah" (Schwert Gottes) nannten, unterstrichen diese Drohung auf einem Videoband, das der Nachrichtenagentur Reuters heute vorlag, mit demonstrativ gezückten Langmessern. "Die Gruppe Saif al-Allah, die zum Islamischen Dschihad (Heiliger Krieg) gehört, warnt all diejenigen, die im Strafprozess gegen den feigen Kriminellen Saddam als Verteidiger tätig sind..., dass wir eure Hälse durchschneiden, bevor ihr ankommt", sagte einer der Sprecher auf dem Band. Diese Warnung richte sich an die "irakischen, die arabischen und ausländischen" Anwälte. "Wir werden euch richten, indem wir euch die Köpfe abschneiden."

Saddam und seine engsten Vertrauten waren vor einer Woche einem irakischen Sondergericht vorgeführt worden. Der eigentliche Prozess dürfte erst in einigen Monaten beginnen. Dem ehemaligen Präsidenten und seinen Helfern werden in dem Verfahren voraussichtlich Verbrechen gegen die Menschlichkeit, Kriegsverbrechen und Völkermord vorgeworfen.

Rund 700 Anwälte aus arabischen, aber auch aus anderen Ländern haben ihre Bereitschaft angeboten, die Verteidigung Saddams zu übernehmen. Ein in Jordanien stationiertes, aus rund zwei Dutzend Personen bestehendes Anwaltsteam hatte eine Reise nach Bagdad gestern nach anonymen Morddrohungen verschoben. "Wir bekommen eine Morddrohung nach der anderen", sagte der Koordinator der Anwaltsgruppe, Mohammed Rasched.

Die Anwälte wollten nach Bagdad reisen, um sich von Saddam Hussein ein Mandat erteilen zu lassen. Derzeit sind sie wegen der fehlenden Kommunikationsmöglichkeiten mit dem hermetisch abgeschirmten Saddam lediglich von dessen Ehefrau Sadschida beauftragt.

Verschiedene Rechtsanwälte haben die Sorge geäußert, dass einstige politische Gegner mit Hilfe der Justiz am ehemaligen Präsidenten Rache nehmen wollten. Ein unabhängiges und faires Gerichtsverfahren könne es nur geben, wenn Saddam vor ein internationales Tribunal käme.

Saddam starrt die Wände an

Saddam verbringt derweil die meiste Zeit des Tages damit, die Wände seiner Zelle anzustarren. Er sei in einer verhältnismäßig geräumigen aber kargen Zelle untergebracht, in der weder Fernseher und Bücher noch Papier und Stifte erlaubt seien, zitierte die arabische Zeitung "al-Sharq al-Awsat" heute den Sicherheitsbeauftragten der irakischen Regierung, Muwafak al-Rubaie.

Saddam trägt demnach in seiner Zelle schwarz-weiß gestreifte Häftlingskleidung und sieht jeden Tag dieselben fünf Personen: einen Arzt, eine Krankenschwester, einen Übersetzer, einen Gefangenenaufseher und den Mann, der ihm das Essen bringt.

Am 30. Juni wurde Saddam formal den irakischen Behörden überstellt, er bleibt aber weiter in der Obhut des US-Militärs. Am 1. Juli verlas ihm ein irakischer Untersuchungsrichter die vorläufigen Anklagepunkte. Saddam zweifelte die Rechtmäßigkeit des Verfahrens an, das mit der Verlesung formal eingeleitet worden war.
Parocorp:

up o. T.

 
08.07.04 22:04
jonker:

weil wir schon in schlechter Stimmung sind...

 
08.07.04 22:07
CNN heute nachmittag

-- Homeland Security chief to warn of possible al Qaeda attack to influence U.S. elections, administration official tells CNN

Extremisten drohen Saddams Anwälten mit Mord 1568441
jonker:

Panikmache heute

 
08.07.04 22:24
Washington, 08. Jul (Reuters) - Die US-Heimatschutzbehörde hat am Donnerstag vor der Gefahr von Anschlägen radikaler Moslems gewarnt, dabei jedoch weder Einzelheiten genannt noch die Terror-Warnstufe erhöht.

Die Hinweise seien über Monate und Jahre gesammelt worden, sagte Heimatschutzminister Tom Ridge am Donnerstag. "Glaubwürdige Berichte deuten nun darauf hin, dass die Al-Kaida ihre Pläne für einen großen Angriff in den USA vorantreibt, um den demokratischen Prozess zu stören." Die US-Regierung warnt seit Monaten, dass radikale Gruppen vor der Präsidentenwahl im November Anschläge planen könnten. Die Demokraten stellten den Zeitpunkt der direkt im Fernsehen übertragenen Rede in Frage.

"Obwohl wir die farblich gekennzeichnete Warnstufe heute nicht erhöhen, überprüfen wir kontinuierlich Berichte über Bedrohungen und stärken die Sicherheit der Nation", sagte Ridge. Den Behörden lägen keine spezifischen Informationen über Pläne vor, den Parteikonvent der Demokraten Ende Juli in Boston oder den der Republikaner Ende August in New York anzugreifen. Auch in Geheimdienstkreisen wurde nicht von neuen Erkenntnissen gesprochen. Es gebe lediglich einzelne Datenbrocken, die täglich einliefen und die die bestehenden Geheimdiensterkenntnisse vertieften. Der Terrorwarnstatus der USA ist zurzeit "gelb", die mittlere von fünf Stufen.

In den vergangenen Tagen hatten die Demokraten die Nachrichten mit der Ankündigung ihres Kandidaten für die Vize- Präsidentschaft dominiert. Ridge wies ein politisches Motiv für den Zeitpunkt seiner Erklärung von sich. "Im Prinzip legen wir der Bevölkerung die Art von Informationen vor, die wir erhalten," sagte er. "Das sind Informationen, die wir problemlos zu Quellen zurückverfolgen könnten, die wir für glaubwürdig halten." Die Demokraten haben auch frühere Mitteilungen der Heimschutzbehörde kritisiert.



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