Extreme Hardcore Headhunting unter Banken

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EinsamerSam.:

Extreme Hardcore Headhunting unter Banken

 
24.06.05 10:11
Merrill Lynch heuert auf einen Schlag 23 Derivate-Spezialisten von JP Morgan an

Investmentbanken werben ganze Teams ab

Im Investment-Banking dreht sich das Karrierekarussell wieder deutlich schneller. Bereits seit einigen Monaten beobachten Personalberater, dass die Banken viel Geld in die Hand nehmen, um ganze Teams von Konkurrenten abzuwerben.

mm FRANKFURT/M. Am Donnerstag fand diese Entwicklung ihren vorläufigen Höhepunkt: Die US-Bank Merrill Lynch hat dem Wettbewerber JP Morgan gleich 23 Derivatespezialisten abspenstig gemacht und damit eine der bislang größten Abwerbeaktionen im Geschäft mit komplexen Finanzinstrumenten erfolgreich abgeschlossen.

Im Zentrum des Massen-Wechsels steht Antonio Polverino, ein Investmentbanker, der sein Handwerk bei Merrill Lynch gelernt hat, 1999 aber zu JP Morgan wechselte, einem der führenden Häuser im Derivatesektor. Jetzt kehrt Polverino mit 22 weiteren Bankern zu seinem alten Arbeitgeber zurück, nur zwei Monate, nachdem er bei JP Morgan zum Chef des Derivategeschäfts für Firmenkunden befördert worden war.

Bei Merrill Lynch wird Polverino eine ähnliche Position einnehmen. Gemeinsam mit Stefan Gütter soll er die Vermarktung von Derivativen leiten. Das Geschäft mit komplexen Finanzinstrumenten zählte in den vergangenen Jahren zu den wichtigsten Wachstumsfeldern für die Investmentbanken.

Aber nicht nur in diesem Sektor häuft sich das Abwerben ganzer Teams: Anfang Juni wilderte die Bank of America ebenfalls bei JP Morgan und heuerte fünf Spezialisten für europäische Anleihen an. Die Deutsche Bank warb im Frühjahr sieben Banker für ihr US-Geschäft bei Morgan Stanley ab. „Das Einkaufen von ganzen Teams kommt immer dann in Mode, wenn die Geschäfte gut laufen“, erläutert Dieter Stein, Deutschland-Geschäftsführer der Personalberatung Ray & Berndtson.

Im ersten Quartal 2005 haben die meisten Investmentbanken so gut verdient wie lange nicht mehr. Der Investmentbanking-Performance-Index der Boston Consulting Group, ein Indikator für die Profitabilität der Branche, schnellte um über 40 Punkte auf 138 Prozent nach oben. Das ist der steilste Anstieg seit Einführung des Index im Boomjahr 2000, vor dem großen Börsencrash.

Mittlerweile stellt sich die Geschäftslage der Banken etwas differenzierter dar. Während einige große Häuser wie Goldman Sachs oder Morgan Stanley im zweiten Quartal 2005 mit sinkenden Ergebnissen zu kämpfen hatten, konnten kleinere Häuser wie Lehman Brothers und Bear Stearns die Gewinne weiter steigern.

„Unabhängig von der Ertragslage hat das Einstellen von Teams einen wichtigen Vorteil“, erläutert Personalberater Stein. „Die Gruppe kann ohne große Einarbeitung sofort loslegen und mit dem Geldverdienen anfangen.“ Es gibt weitere Gründe für groß angelegte Abwerbeaktionen: Im Idealfall könne man einen Wettbewerber entscheidend schwächen, erläutert ein anderer Personalberater. „Während der Konkurrent damit beschäftigt ist, die Reihen zu schließen, lassen sich ihm Marktanteile abnehmen.“ Schließlich folgten treue Kunden guten Bankern oft zum neuen Arbeitgeber.

Doch die Medaille hat auch eine Kehrseite. „GrößereTeams sind oft nur schwer in die Kultur einer Bank zu integrieren“, betont ein Frankfurter Investmentbanker. „Man muss darauf achten, dass sich keine feindlichen Fraktionen bilden“.

In Deutschland ist das Abwerben von großen Teams noch vergleichsweise selten. Im vergangenen Jahr sorgte die Abwanderung einer größeren Gruppe von Aktien-Spezialisten von Dresdner Kleinwort Wasserstein zu Credit Suisse First Boston für Schlagzeilen. Den Wechsel ließen sich die Schweizer einen niedrigen zweistelligen Millionenbetrag kosten. Doch der große Sprung nach vorne blieb bislang aus.

Zwar sicherte sich CSFB das Mandat für den Börsengang von Premiere, die bislang größte Neuemission in diesem Jahr, aber auf der Rangliste der Investmentbanken hat das die Schweizer kaum weiter gebracht. Bis Mitte Juni liegt CSFB den Daten des Informationsdienstes Thomson Financial zufolge mit einem Marktanteil von 4,4 Prozent auf Rang acht. Auf dem selben Platz stand die Bank bereits vor Jahresfrist.

Quelle: HANDELSBLATT, Freitag, 24. Juni 2005, 07:37 Uhr

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