Exportwelle aus China

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Exportwelle aus China

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18.07.05 09:14
Hersteller stehen vor dem Sprung in den Westen

Autoexperten erwarten Exportwelle aus China


Die globale Autoindustrie muss sich nach Ansicht von Experten schon bald auf eine Exportwelle aus China vorbereiten. „In China sind jetzt alle Voraussetzungen für einen Exportboom gegeben. Die Produktionskapazität entwickelt sich deutlich schneller als die Nachfrage“, sagt Vinzenz Schwegmann von Alix Capital.

fas DÜSSELDORF.Zwar wächst der chinesische Automarkt weiterhin mit 15 Prozent, doch die Auslastung der neu aufgebauten Fabriken sinkt dramatisch. Waren die Fertigungen im Jahre 2003 noch zu mehr als 90 Prozent ausgelastet, so sind es heute nach Berechnungen von Alix nur noch 55 Prozent. „Wir gehen davon aus, dass bereits 2006 eine Überkapazität von drei Millionen Fahrzeugen in China besteht“, sagt Schwegmann. Im Jahr 2015 könnten nach Berechnungen von Alix Partners die Chinesen bereits 10 Millionen Autos pro Jahr exportieren. Das wäre mehr als das doppelte des heutigen Exportvolumens der deutschen Autoindustrie.

Wie stark die Chinesen an westlichen Märkten interessiert sind, zeigt das Beispiel Rover. Am vergangenen Donnerstag erklärte Price Waterhouse Coopers, der Verwalter des Pleite gegangenen britischen Traditionsherstellers, dass drei Angebote für Rover vorliegen, ein Abschluss werde in naher Zukunft erfolgen. Zwei der drei Angebote kommen aus China. So bietet Shanghai Automotive Industry Corp (SAIC) gemeinsam mit dem ehemaligen Ford-Europachef Martin Leach für Rover. Doch auch der SAIC-Konkurrent Nanjing Automobile hat noch ein Angebot im Rennen.

„Es sieht so aus, als wenn die Rover-Technologie in China landen wird“ urteilt Ashvin Chotae von der Londoner Unternehmensberatung Global Insight. Neben Nanjing und SAIC stünden noch ein halbes Dutzend weiterer chinesischer Autoproduzenten bereit, die schon bald ihr Heil im Export suchen könnten. So will der chinesische Billiganbieter Chery bereits in zwei Jahren 250 000 Autos in den USA verkaufen.

„Mit Rover und MG würden die Chinesen zwei lebendige Marken bekommen“, sagt Autoexperte Schwegmann. Neben attraktiven Marken fehlten den Chinesen noch Vertriebspartner und westliche Entwicklungskompetenz. Aus Sicht des Experten kein Problem: Viele Händler in Westeuropa haben auf Grund der neuen Gruppenfreistellungsverordnung durchaus noch Platz für neue Marken in ihren Verkaufsräumen. Und auch die freien Entwicklungsbüros dürften die neue Kundschaft aus China willkommen heißen, seitdem die großen Hersteller neue Projekte lieber im eigenen Haus entwickeln lassen, sagt Schwegmann.

Bislang ist erst ein chinesischer Hersteller mit einem eigenen Produkt in Europa aufgetaucht. Seit Anfang Juli vertreibt ein niederländischer Importeur den Geländewagen „Landwind“ der Jiangling Motor Company zum Kampfpreis von 15 000 Euro. Bislang sollen 500 Stück verkauft worden sein.


HANDELSBLATT, Montag, 18. Juli 2005, 08:03 Uhr

MaxGreen:

Die Autos werden dann so billig, dass man

 
18.07.05 09:19
sich nach einem Unfall ein Neues kaufen kann, weil die Reparatur in einer deutschen Werkstatt teuerer ist.  
permanent:

Preiswert werden die Autos mit Sicherheit,

 
18.07.05 09:29
allerdings sind auch die heutigen Angebote der Koreaner schon recht günstig und das bei einer vergleichsweise guten Qualität.

Ich sehe das größte Problem bei einer tatsächlichen Exportoffensive in den weiter anschwellenden Handelsungleichgewichten -hier insbesondere im bilanteralen Handel USA/China-. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die USA weiter ansteigende Defizite akzeptieren und auch wirtschaftlich verkraften würden.

Im Umkehrschluss würde es auch für die Chinesen bedeuten ihre Aufkäufe von US Staatanleihen noch steigern zu müssen. Auch das ist schwer vorstellbar.

Schon heute wollen die Chinesen Assets für ihre Devisenreserven erwerben -Unocal, Maytag-, allerdings will man sie lieber weiter mit Papiergeld und Schuldverschreibungen abspeisen.

Es bleibt auf jeden Fall eine spannende Geschichte.

gruss

permanent
permanent:

Neben den neuen Wettbewerbern aus

 
18.07.05 09:32
China werden auch die westlichen Autokonzerne ihre chinesischen Fabriken als exportbasis nutzen wollen.

permanent:

Kauf von Technologie und Markenrechten

 
19.07.05 15:21
Gebot abgegeben

Chinesen wollen Rover nun doch kaufen


Erst ja, dann nein, nun doch. Der chinesische Autobauer SAIC will den insolventen britischen Autokonzern MG Rover kaufen. Zwischenzeitlich hatten die Chinesen das Interesse an den Briten verloren.


HB FRANKFURT. Das Unternehmen habe offiziell ein Gebot für MG Rover und die Getriebe-Tochter Powertrain eingereicht, teilte die Shanghai Automotive Industry Corp (SAIC) am Dienstag mit. Die Produktion im Rover-Werk Longbridge solle wieder aufgenommen werden. Finanzielle Einzelheiten nannte SAIC nicht.

SAIC hatte schon vor der Insolvenz lange mit Rover über ein Gemeinschaftsunternehmen verhandelt. Chinas größter Autohersteller wollte sich damit ein Standbein in Europa schaffen. Das Vorhaben war jedoch in letzter Minute an den hohen finanziellen Verbindlichkeiten gescheitert, die auf Rover lasten.

SAIC ist der zweitgrößte chinesische Autohersteller und einer der bedeutendsten lokalen Produktionspartner von Volkswagen und General Motors in dem Land. Die finanzstarken Chinesen wollen zum eigenständigen Autobauer werden und haben große Ambitionen auch im Auslandsgeschäft: Das Unternehmen hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2010 zu den sechs weltgrößten Autoherstellern zu gehören. Im Zuge seines Expansionskurses hatte SAIC den koreanischen Konkurrenten Ssangyong Motor übernommen. Bislang besitzen die Chinesen aber keine eigene Marke.

Die Autobauer aus Shanghai wollen bei der Entwicklung und Vermarktung von neuen Modellen mit Magma Holdings zusammenarbeiten. Hinter Magma stecken der ehemalige Europachef des US-Autobauers Ford, Martin Leach, und der frühere General-Motors-Manager Edward Sabisky.

Rover, der letzte unabhängige britische Autokonzern, wird seit der Pleite im April von Price Waterhouse Coopers (PWC) zwangsverwaltet. Der Insolvenzverwalter hatte vergangene Woche mitgeteilt, PWC sei in Gesprächen mit drei Kaufinteressenten. Neben SAIC seien das die chinesische Nanjing Automotive und der britische Geschäftsmann David James. Alle drei wollten zumindest einen Teil der Produktion in Großbritannien aufrecht erhalten.


HANDELSBLATT, Dienstag, 19. Juli 2005, 13:05 Uhr

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