Sonntag, 27. April 2003 | 13:54 Uhr
EW - Dax: Nächste grosse Baissewelle gestartet ??! | |
Nur kurze Gegenbewegung zu Wochenbeginn |
Restpotenzial bis mindestens 3.000 Punkte
In der letzten Wochenanalyse konnte ein Restpotenzial bis mindestens 3.000 Punkte ermittelt werden, wobei eine Ausdehnung bis 3.150+ möglich war. Der Dax stieg in der Tat bis zu der Widerstandszone bei 3.000, generierte am Donnerstag und Freitag kurzfristige Umkehrsignale.
Der Ausgangspunkt der Analyse ist immer noch das Jahrestief im März. Denn dort ging ein größerer Abwärtsimpuls zu Ende der wellentechnisch als Endpunkt eines großen Double-Zickzack gewertet werden kann. Es folgt bekanntermaßen ein Impuls bis 2.732 und eine Korrekturwelle bis 2.396. Bis dahin bleibt offen, ob es sich um eine Welle 1 & 2 handelt (was für die nächsten Monate weiter steigende Kurse bedeutet) oder nur um eine Welle A & B.
Für den letzteren Fall gab es die Restriktion, dass der Dax möglichst im oberen 2.900-er Bereich ein Top bildet, da dort die vermeintliche Welle C die gleiche Länge besitzt, wie die Welle A. Wie später noch genauer beleuchtet wird, erfüllt das Wochenhoch bei 3.000 Punkten tatsächlich alle Anforderungen an eine Zickzack-Korrektur. Folge: Der Dax wird in den nächsten Wochen deutlich Federn lassen. Zunächst wird es den Bruch der Aufwärtstrendbegrenzung bei rund 2.700 Punkten geben. Anschließend besteht weiteres Abwärtspotenzial bis mindestens knapp 2.400 (falls dort eine Welle (B) zu Ende geht), wobei Abgaben bis 2.200 (im Falle eines Sell-Out bis 1.950+) realistischer sind.
Unterm Strich sprechen charttechnisch nur 3 Fakten gegen dieses Szenario: Zum einen wurde der mittelfristige Abwärtstrend Mitte April überwunden. Zum anderen ist der Trend seit dem März-Low immer noch intakt, zumal auch (noch) keine Wellenüberschneidung vorliegt. Und: Die Trendumkehr erfolgt nicht an einem zyklischen Umkehrtermin (nächster Termin erst am 05.-07. Mai).
Daily-Chart Dax:
Intraday-Muster: Preisfrage
Die Preisfrage lautet:
Ist ab dem Tief vom 01. April ein Aufwärtsimpuls abzählbar, da dieser für eine impulsive Wave C notwendig ist?
Antwort:
Regeltechnisch ist ein Aufwärtsimpuls möglich (ebenfalls denkbar: Double-Zickzack). Allerdings muss man eine relativ kurze Subwave iii und extensierende Subwave v (2.686-3.000) in Kauf nehmen, was technisch nur im Rahmen einer Gesamtkorrektur möglich ist. Schlussfolgerung 1: Ein Count als vollständiges Zickzack bleibt im Rennen. Schlussfolgerung 2: Der Move 2.396-3.000 kann nicht als Teilwelle i von 3 (ggf. i:C) gewertet werden.
Grundsätzlich deuten also sehr viele technische Sedimente auf eine bereits erfolgte Trendumkehr hin. Noch gilt es für die Bären eine wichtige Hürde zu überspringen: Bei 2.700-2.732 Punkten befindet sich noch eine massive Unterstützungszone. Neben der Aufwärtstrendlinie gibt es mehrere charttechnische Unterstützungen in diesem Bereich.
Analyse der Markttechnik auf Tagesbasis |
Äußerst aufschlussreich ist eine Analyse der Markttechnik auf Tagesbasis. Während bis einschließlich Mittwoch der Aufwärtstrend durch die Markttechnik gestützt wurde, hat sich die Situation in der zweiten Wochenhälfte signifikant verändert. Sofern es am Montag keine sehr hohen Kursgewinne gibt, wird es zu Wochenbeginn auf voller Breite Umkehr- und Verkaufsignale geben.
Aus strategischer Sicht ist dies in soweit problematisch, da bis dahin der Index technisch die Chance hat, oberhalb dieser Unterstützung wieder nach oben abzudrehen und damit den Aufwärtstrend zu bestätigen. Ein neues Kaufsignal, das den Start der nächsten Aufwärtswelle anzeigt, liegt, auf Grund der Gesamtsituation, erst beim Re-Break des 62%-Retracements ab dem 3.000-er Top vor.
Zwischenfazit: Es spricht vieles dafür, dass ab dem Wochentop eine neue mittelfristige Baissewelle läuft. Es bedarf aber noch des Break von 2.700/32.
Daily-Chart mit Fibo-Zyklik:
Sehr kurzfristig betrachtet
Selbst beim flüchtigen Blick auf den Intraday-Chart kann man den Impulscharakter der Abwärtsbewegung seit dem Wochentop kaum übersehen. Bei genauerer Untersuchung der Einzelticks kann man feststellen, dass mit dem Tiefpunkt bei 2.830,83 ein vollständiger Abwärtsimpuls vorliegt. Im bereits dargestellten Kontext erhält dieses Low das Label als Subwave i.
Für Wochenbeginn kann folglich eine Gegenbewegung auf diesen Downmove eingeplant werden. Zwar kann es am Montag zunächst noch eine Ausdehnung bis 2.820 oder 2.802 geben; spätestens dort ist eine Gegenwelle notwendig. Das Korrekturziel ist klar: Der Anlaufpunkt ist das 38%-Retracement bei ca. 2.894 Punkten. Im Falle eine Ausdehnung ist auch ein Move bis zum 50%-Retracement bei 2.915 Punkten möglich.
Nur dann, wenn der Dax tatsächlich in die neutrale Zone 2.915-34 eindringt wird das kurzfristig akute Abwärtspotenzial neutralisiert. Ein substanzielle Verbesserung der technischen Situation erfolgt aber erst beim Move über 2.934. Nur dann können die übergeordneten Kursziele von 3.030, 3.072 und 3.150+ reaktiviert werden.
Realistischer ist jedoch ein Hoch bei knapp 2.900 Punkten, so dass die Abwärtstendenz danach fortgesetzt werden kann. Im Rahmen dieser Downmove wird es dann auch zum Test der bereits diskutierte zentralen Unterstützung bei 2.700+ kommen.
Wellentechnischer Alternativcount
Sollte der Dax bis Anfang Mai tatsächlich den Aufwärtstrend erfolgreich verteidigen und oberhalb von 2.700/34 wieder nach oben abdrehen, so müsste auch diese Entwicklung aus Wellensicht aufgearbeitet werden. Momentan ist die sinnvollste Wellenabzählung ein Count als Expanded Flat im Rahmen der Wave ii von C. Der Startpunkt wäre das Top vom 09. April bei 2.825. Bei einer Intermarket-Analyse kann man feststellen, dass dieser Count bei andere europäische Indizes, wie z.B. CAC40, SMI, FTSE oder Eurostoxx50, einen viel besseren fit ermöglicht. Gibt es also einen Re-Break des 62%-Retracements werden die Bullen für die Folgetage und -wochen wieder den Taktstock schwingen.
Kurzfristiger 10-Minuten-Chart Dax:
Markttechnik
Äußerst aufschlussreich ist eine Analyse der Markttechnik auf Tagesbasis. Während bis einschließlich Mittwoch der Aufwärtstrend durch die Markttechnik gestützt wurde, hat sich die Situation in der zweiten Wochenhälfte signifikant verändert.
Sofern es am Montag keine sehr hohen Kursgewinne gibt, wird es zu Wochenbeginn auf voller Breite Umkehr- und Verkaufsignale geben. Die damit verbundenen Verkaufsignale sind historisch Vergleichbar mit der gestarteten Baissemoves im März 2002 und Dezember 2002.
In beiden Fällen gab es eine große, mehrmonatige Abwärtsbewegung. Lediglich sehr kurzfristige Oszillatoren (im Tageschart exemplarisch: Projection Osc.) zeigen ein unmittelbar bevorstehendes Zwischentief an.
Fazit
Trotz des noch völlig intakten Aufwärtstrends gibt es eine Vielzahl von Hinweisen, dass der Dax in der vergangenen Woche ein mittelfristiges Top gebildet hat.
Die Blickrichtung des Index in den nächsten Wochen wäre somit abwärts.
Noch sind diese Hinweise und Signale aber nicht bestätigt, da es auch des Break der Unterstützung 2.700/2.735 bedarf. Gelingt trotz der diskutierten Probleme eine Umkehr oberhalb von 2.735 und anschließend der Move über das 62%-Retracement, so kann der Mai (anders als es im Moment scheint) doch noch mit einem dicken Plus enden.
Feedback: Mathias Onischka (elliott@gmx.net)