Nach einer Reihe negativer Nachrichten sind die Aktien großer europäischer Telefonkonzerne am Donnerstag abgestürzt. Im Sog der Branche schloss die Aktie der Deutschen Telekom erstmals unter dem Ausgabekurs des Börsengangs im Jahr 1996.
Der Börsenwert der Deutschen Telekom, France Telecom, der spanischen Telefónica, Telecom Italia und der niederländischen KPN verringerte sich an nur einem Tag um knapp 13 Mrd. Euro. Marktteilnehmer sprachen von einer Flucht aus den Papieren der Branche. Die Talfahrt beschleunigte sich am Donnerstag, nachdem die Investmentbank Goldman Sachs die Aktien der Deutschen Telekom von "Market Outperformer" auf "Market Performer" herabgestuft hatte. Die Bank erwartet zwar noch, dass sich die T-Aktie im Gleichklang mit dem Gesamtmarkt entwickelt. Bisher hatte sie der T-Aktie aber noch einen überdurchschnittlichen Wertzuwachs zugetraut. Auf Grund der Nervosität der Anleger genügte diese Abstufung auf Normalmaß, um den Rutsch auszulösen.
"Die T-Aktien sind nicht preisgünstig", sagte Goldman-Sachs-Analyst James Golob. Vor allem aber verringerte die Bank ihre Erwartung für das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) der Telekom für die nächsten zwei Jahre. Die Aktie der Deutschen Telekom fiel um 6,9 Prozent auf 13,72 Euro Ihr Rekordtief im Verlauf eines Tages hatte die T-Aktie nach den Anschlägen vom 11. September bei 13,12 Euro markiert. France Telecom stürzten am Donnerstag um 9,1 Prozent auf 24,50 Euro, KPN um 12,5 Prozent auf 4,4 Euro. Die Aktien von Telefónica sanken um 5,5 Prozent auf 11,23 Euro. Telecom Italia verloren 3,3 Prozent auf 8,53 Euro.
Auf die Stimmung schlugen zusätzlich die Probleme von Worldcom, dem zweitgrößten Anbieter von Ferngesprächen in den USA. Worldcom-Chef Bernard Ebbers war am Dienstag zurückgetreten.
"Sektor kommt unter die Räder"
"Es herrscht Panik vor dem ganzen Bereich, die kaum zu erklären ist. Ein ganzer Sektor kommt unter die Räder", sagte der Anlagestratege von Dresdner Bank Anlagemanagement, Chris-Oliver Schickentanz. Frank Rothauge, Analyst der Privatbank Sal. Oppenheim, sagte: "Die Letzten, die den Telekomwerten noch etwas Positives abringen konnten, steigen jetzt aus." Bei der Deutschen Telekom kam am Donnerstag hinzu, dass sie durch eine Änderung der Bilanzierungsregeln in den USA 4,3 Mrd. Euro einmalig auf Mobilfunklizenzen ihrer US-Tochter Voicestream abschreiben muss.
Eingeleitet hatte die Talfahrt der Aktien der Telefonkonzerne die Deutsche Telekom mit ihrer Bilanzpressekonferenz am Dienstag vergangener Woche. Der größte europäische Telefonkonzern hatte seine Prognose für das Wachstum von Umsatz und Ebitda gesenkt und eine schlechte Entwicklung im Kerngeschäft mit dem Festnetz gemeldet. Die T-Aktie verlor seitdem 17 Prozent. Mit ähnlichen Prognosen schockte France Telecom eine Woche später die Märkte.
Probleme Festnetzgeschäft
Das Festnetzgeschäft entwickelt sich für die Konzerne zu einem ernsten Problem: Sie können das Minus im Festnetz noch nicht durch das Wachstum im Mobilfunk ausgleichen. Mit dem Festnetz erzielt die Branche derzeit immer noch rund die Hälfte ihres Umsatzes. Erst neue Anwendungen für den Mobilfunk wie die Übertragung von Bildern von Handy zu Handy (Multimedia Messaging Service - MMS) könnten zu Umsatzsprüngen führen. Doch MMS läuft erst an. Bis es sich zu einem Massenmarkt entwickelt, werden Jahre vergehen.
"Die Finanzmärkte zweifeln an der Zukunft des multimedialen Mobilfunks UMTS", sagte Anlagestratege Schickentanz. Die Kunden nehmen auch den UMTS-Vorläufer GPRS nicht an. Mit dem General Packet Radio Service ist es möglich, Daten rascher zu übertragen als mit der verbreiteten GSM-Technologie. GPRS gilt als Testfall für den multimedialen Mobilfunk.
Die Analystin der HypoVereinsbank, Petra Heist, sagte: "Die Investoren haben die Geduld verloren. Die Unternehmen müssen nun endlich Dienste präsentieren. Es müssen Zahlen her, Fakten, Transparenz."
ftd.de
Gruß
Happy End
Der Börsenwert der Deutschen Telekom, France Telecom, der spanischen Telefónica, Telecom Italia und der niederländischen KPN verringerte sich an nur einem Tag um knapp 13 Mrd. Euro. Marktteilnehmer sprachen von einer Flucht aus den Papieren der Branche. Die Talfahrt beschleunigte sich am Donnerstag, nachdem die Investmentbank Goldman Sachs die Aktien der Deutschen Telekom von "Market Outperformer" auf "Market Performer" herabgestuft hatte. Die Bank erwartet zwar noch, dass sich die T-Aktie im Gleichklang mit dem Gesamtmarkt entwickelt. Bisher hatte sie der T-Aktie aber noch einen überdurchschnittlichen Wertzuwachs zugetraut. Auf Grund der Nervosität der Anleger genügte diese Abstufung auf Normalmaß, um den Rutsch auszulösen.
"Die T-Aktien sind nicht preisgünstig", sagte Goldman-Sachs-Analyst James Golob. Vor allem aber verringerte die Bank ihre Erwartung für das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) der Telekom für die nächsten zwei Jahre. Die Aktie der Deutschen Telekom fiel um 6,9 Prozent auf 13,72 Euro Ihr Rekordtief im Verlauf eines Tages hatte die T-Aktie nach den Anschlägen vom 11. September bei 13,12 Euro markiert. France Telecom stürzten am Donnerstag um 9,1 Prozent auf 24,50 Euro, KPN um 12,5 Prozent auf 4,4 Euro. Die Aktien von Telefónica sanken um 5,5 Prozent auf 11,23 Euro. Telecom Italia verloren 3,3 Prozent auf 8,53 Euro.
Auf die Stimmung schlugen zusätzlich die Probleme von Worldcom, dem zweitgrößten Anbieter von Ferngesprächen in den USA. Worldcom-Chef Bernard Ebbers war am Dienstag zurückgetreten.
"Sektor kommt unter die Räder"
"Es herrscht Panik vor dem ganzen Bereich, die kaum zu erklären ist. Ein ganzer Sektor kommt unter die Räder", sagte der Anlagestratege von Dresdner Bank Anlagemanagement, Chris-Oliver Schickentanz. Frank Rothauge, Analyst der Privatbank Sal. Oppenheim, sagte: "Die Letzten, die den Telekomwerten noch etwas Positives abringen konnten, steigen jetzt aus." Bei der Deutschen Telekom kam am Donnerstag hinzu, dass sie durch eine Änderung der Bilanzierungsregeln in den USA 4,3 Mrd. Euro einmalig auf Mobilfunklizenzen ihrer US-Tochter Voicestream abschreiben muss.
Eingeleitet hatte die Talfahrt der Aktien der Telefonkonzerne die Deutsche Telekom mit ihrer Bilanzpressekonferenz am Dienstag vergangener Woche. Der größte europäische Telefonkonzern hatte seine Prognose für das Wachstum von Umsatz und Ebitda gesenkt und eine schlechte Entwicklung im Kerngeschäft mit dem Festnetz gemeldet. Die T-Aktie verlor seitdem 17 Prozent. Mit ähnlichen Prognosen schockte France Telecom eine Woche später die Märkte.
Probleme Festnetzgeschäft
Das Festnetzgeschäft entwickelt sich für die Konzerne zu einem ernsten Problem: Sie können das Minus im Festnetz noch nicht durch das Wachstum im Mobilfunk ausgleichen. Mit dem Festnetz erzielt die Branche derzeit immer noch rund die Hälfte ihres Umsatzes. Erst neue Anwendungen für den Mobilfunk wie die Übertragung von Bildern von Handy zu Handy (Multimedia Messaging Service - MMS) könnten zu Umsatzsprüngen führen. Doch MMS läuft erst an. Bis es sich zu einem Massenmarkt entwickelt, werden Jahre vergehen.
"Die Finanzmärkte zweifeln an der Zukunft des multimedialen Mobilfunks UMTS", sagte Anlagestratege Schickentanz. Die Kunden nehmen auch den UMTS-Vorläufer GPRS nicht an. Mit dem General Packet Radio Service ist es möglich, Daten rascher zu übertragen als mit der verbreiteten GSM-Technologie. GPRS gilt als Testfall für den multimedialen Mobilfunk.
Die Analystin der HypoVereinsbank, Petra Heist, sagte: "Die Investoren haben die Geduld verloren. Die Unternehmen müssen nun endlich Dienste präsentieren. Es müssen Zahlen her, Fakten, Transparenz."
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Gruß
Happy End