FOKUS 1-Euro vor EZB-Sitzung am Donnerstag weiter unter Druck
[02 Mar 2004 - 10:50]
Frankfurt, 02. Mär (Reuters) - Der Euro hat am Dienstag in Erwartung der Zinsentscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB) am Donnerstag weiter unter Druck gestanden. Die jüngsten Zugewinne des Dollar zur europäischen Gemeinschaftswährung erklärten Marktteilnehmer mit besseren Aussichten für den Arbeitsmarkt in den USA.
"Den Euro sehe ich weiter unter Abgabedruck", sagte Analyst Folker Hellmeyer von der Bremer Landesbank. "Allerdings warne ich mit Blick auf die US-Konjunturdaten vor zu viel Optimismus. Derzeit ist es so, dass die Stimmung im Markt viel besser ist als die reale Lage."
Am Vormittag notierte der Euro knapp über 1,24 Dollar nach 1,2463 Dollar zum Handelsschluss am Vorabend in New York. Mitte Februar hatte die europäische Währung mit 1,2927 Dollar noch ihren höchsten Kurs seit Einführung an den Finanzmärkten im Januar 1999 erreicht. Chartanalysten halten es für möglich, dass der Euro auf kurze Sicht weiter abwertet und vorrübergehend sogar unter die Marke von 1,22 Dollar fällt. Um sich wieder zu stabilisieren müsse die Währung die Widerstandsmarke bei 1,2615 Dollar überspringen.
WEITERHIN HOFFNUNG AUF KÜNFTIGE ZINSSENKUNG DER EZB
Immer gespannter blicken Marktteilnehmer auf die am Donnerstag anstehende Zinsentscheidung der EZB. In einem Marktkommentar der Helaba Trust hieß es: "Das zentrale Wochenthema, die EZB-Ratssitzung am Donnerstag, und die damit einhergehende Zinssenkungsphantasie, dürfte zunächst weiter kursbestimmend bleiben." Zwar erwartet kaum ein Händler oder Analyst eine Senkung des derzeit auf 2,00 Prozent liegenden Schlüsselzinses, allerdings erhofft man sich Hinweise auf künftige geldpolitische Entscheidungen von der Pressekonferenz mit EZB-Chef Jean-Claude Trichet nach dem Beschluss.
Zuletzt günstige Preisdaten haben nach Einschätzung der Analysten von Helaba Trust zusammen mit der rückläufigen Geldmenge M3 die Hoffnung genährt, dass die EZB ihre Inflationsprognose für 2005 nach unten revidieren und damit Spielraum für eine Zinssenkung vor der Sommerpause schaffen könnte. Daher erwarten die Experten, dass sich die Akteure am Devisenmarkt zumindest bis Donnerstag mit Dollar eindecken werden.
US-ARBEITSMARKT IST ZWEITES ZENTRALES THEMA IM MARKT
Neben der Geldpolitik der EZB steht die Entwicklung des US-Arbeitsmarktes im Zentrum der Aufmerksamkeit am Devisenmarkt. US-Daten vom Montag unterstützten den Dollar Händlern zufolge, weil sie auf bessere Beschäftigungsaussichten hindeuteten. "Es sieht so aus, als ob der Markt sich auf gute Arbeitsdaten vorbereitet, nachdem gestern die starken ISM-Daten zu sehen waren", sagte ein Devisenhändler einer großen US-Bank mit Blick auf den Einkaufsmanager-Index des Institute of Supply Management (ISM). Der Index ging im Februar zwar stärker zurück als von Volkswirten durchschnittlich vorausgesagt. Zugleich signalisierte er den stärksten Stellenzuwachs seit mehr als 16 Jahren. Zum japanischen Yen legte der Dollar auf 109,40 Yen zu nach 108,92 Yen am Vorabend in New York.
bin/mit
[02 Mar 2004 - 10:50]
Frankfurt, 02. Mär (Reuters) - Der Euro hat am Dienstag in Erwartung der Zinsentscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB) am Donnerstag weiter unter Druck gestanden. Die jüngsten Zugewinne des Dollar zur europäischen Gemeinschaftswährung erklärten Marktteilnehmer mit besseren Aussichten für den Arbeitsmarkt in den USA.
"Den Euro sehe ich weiter unter Abgabedruck", sagte Analyst Folker Hellmeyer von der Bremer Landesbank. "Allerdings warne ich mit Blick auf die US-Konjunturdaten vor zu viel Optimismus. Derzeit ist es so, dass die Stimmung im Markt viel besser ist als die reale Lage."
Am Vormittag notierte der Euro knapp über 1,24 Dollar nach 1,2463 Dollar zum Handelsschluss am Vorabend in New York. Mitte Februar hatte die europäische Währung mit 1,2927 Dollar noch ihren höchsten Kurs seit Einführung an den Finanzmärkten im Januar 1999 erreicht. Chartanalysten halten es für möglich, dass der Euro auf kurze Sicht weiter abwertet und vorrübergehend sogar unter die Marke von 1,22 Dollar fällt. Um sich wieder zu stabilisieren müsse die Währung die Widerstandsmarke bei 1,2615 Dollar überspringen.
WEITERHIN HOFFNUNG AUF KÜNFTIGE ZINSSENKUNG DER EZB
Immer gespannter blicken Marktteilnehmer auf die am Donnerstag anstehende Zinsentscheidung der EZB. In einem Marktkommentar der Helaba Trust hieß es: "Das zentrale Wochenthema, die EZB-Ratssitzung am Donnerstag, und die damit einhergehende Zinssenkungsphantasie, dürfte zunächst weiter kursbestimmend bleiben." Zwar erwartet kaum ein Händler oder Analyst eine Senkung des derzeit auf 2,00 Prozent liegenden Schlüsselzinses, allerdings erhofft man sich Hinweise auf künftige geldpolitische Entscheidungen von der Pressekonferenz mit EZB-Chef Jean-Claude Trichet nach dem Beschluss.
Zuletzt günstige Preisdaten haben nach Einschätzung der Analysten von Helaba Trust zusammen mit der rückläufigen Geldmenge M3 die Hoffnung genährt, dass die EZB ihre Inflationsprognose für 2005 nach unten revidieren und damit Spielraum für eine Zinssenkung vor der Sommerpause schaffen könnte. Daher erwarten die Experten, dass sich die Akteure am Devisenmarkt zumindest bis Donnerstag mit Dollar eindecken werden.
US-ARBEITSMARKT IST ZWEITES ZENTRALES THEMA IM MARKT
Neben der Geldpolitik der EZB steht die Entwicklung des US-Arbeitsmarktes im Zentrum der Aufmerksamkeit am Devisenmarkt. US-Daten vom Montag unterstützten den Dollar Händlern zufolge, weil sie auf bessere Beschäftigungsaussichten hindeuteten. "Es sieht so aus, als ob der Markt sich auf gute Arbeitsdaten vorbereitet, nachdem gestern die starken ISM-Daten zu sehen waren", sagte ein Devisenhändler einer großen US-Bank mit Blick auf den Einkaufsmanager-Index des Institute of Supply Management (ISM). Der Index ging im Februar zwar stärker zurück als von Volkswirten durchschnittlich vorausgesagt. Zugleich signalisierte er den stärksten Stellenzuwachs seit mehr als 16 Jahren. Zum japanischen Yen legte der Dollar auf 109,40 Yen zu nach 108,92 Yen am Vorabend in New York.
bin/mit