"Euro doch kein Preistreiber"??? Was meint Ihr??

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verdi:

"Euro doch kein Preistreiber"??? Was meint Ihr??

 
01.02.02 13:03
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verdi:

Wie die Volkswirte das immer so genau "erwarten"!!

 
01.02.02 13:07
Inflation in der Euro-Zone im Januar vorläufig bei 2,5 Prozent  






Man beachte auch die Begründung für den Anstieg!!

Brüssel, 01. Feb (Reuters) - Die Verbraucherpreise in der Euro-Zone sind im Januar nach vorläufigen Angaben der europäischen Statistikbehörde Eurostat vom Freitag wie von Volkswirten erwartet um 2,5 Prozent gestiegen. Der in den Zahlen reflektierte deutliche Anstieg der Inflation in Deutschland sei eher auf die wegen des schlechten Wetters gestiegenen Nahrungsmittelpreise als auf die Einführung des Euro-Bargeldes zurückzuführen, hieß es. Von Reuters befragte Volkswirte hatten mit einem Anstieg des Verbraucherpreis-Indexes auf Jahresbasis um 2,5 Prozent nach 2,1 Prozent im Dezember gerechnet.

akl/mer

verdi:

Bei Punkt 2 ist muss mitgedacht werden!! ;-) o.T.

 
01.02.02 13:15
mod:

Habt Ihr u.Ust. eine Vorstellung, wie die

 
01.02.02 13:18
Inflationsrate konkret ermittelt wird?
Guido:

@mod

 
01.02.02 13:25
Nach irgendeinem statistischen (imaginären) Warenkorb.
Die genaue Zusammensetzung kenn ich aber nicht!!
avantgarde:

Der wird soweit ich weiß aus der Teuerungsrate

 
01.02.02 13:28
ermittelt, die in dem typischen Haushaltswarenkorb des Bundes entstanden ist. Dieser Warenkorb soll exakt die Durchschnittsdinge und Preise enthalten, die die Bürger im Lande erwerben. Ich bin nicht ganz sicher wie oft ein Warenkorb neu definiert wird, aber ich meine alle 2 Jahre.

Auf jeden Fall werden die Waren dieses Warenkorbes dann immer preislich zum Datum verglichen (monatlich, jährlich). Das war es dann schon.

Avantgarde
Guido:

Schau mal hier nach, ich hab nicht genug Zeit dazu

 
01.02.02 13:29
www.statistischesbundesamt.de
borgling:

Der Preisindex für die Lebenshaltung

 
01.02.02 15:24
Meßgröße für die durchschnittliche Entwicklung der Verbraucherpreise bei den Gütern der Lebenshaltung von privaten Haushalten.

Der Indexformel liegt die Annahme zugrunde, daß sich die Struktur der Verbrauchsausgaben der privaten Haushalte seit dem Basisjahr nicht verändert hat (Laspeyres-Index). Die Gewichte für die Wägung der einzelnen Verbraucherpreise wurden aus den Ausgaben für den privaten Verbrauch der privaten Haushalte im jeweiligen Basisjahr abgeleitet.

Preisunterschiede gegenüber dem Vormonat, die keine echten Preisveränderungen darstellen, sondern die auf einer Qualitätsänderung oder Änderungen an derer preisbestimmender Merkmale des Erzeugnisses beruhen, werden bei der Indexberechnung ausgeschaltet.

Die Ausgaben für den Privaten Verbrauch umfassen alle tatsächlichen Käufe von Waren und Dienstleistungen der inländischen privaten und (ab 1991) der nicht gebietsansässigen privaten Haushalte im Inland. Einbezogen sind unter anderem auch die Ausgaben für die Kraftfahrzeugsteuer. Nicht einbezogen sind unterstellte Käufe wie zum Beispiel die Entnahmen aus dem eigenen Betrieb und Deputate.



Nur so nebenbei noch ein kleiner Einschub an Kritik der Preisberechnung der Inflationsrate in Deutschland.

Eine in der Volkswirtschaftlichen Forschungsgruppe der Deutschen Bundesbank von Dr. Johannes Hoffmann 1998 vorgelegte Studie über „Probleme der Inflationsmessung in Deutschland“ kommt zu dem Ergebnis, daß der Preisindex für die Lebenshaltung die tatsächliche Teuerung in Deutschland um bis zu rd. ¾ Prozentpunkte pro Jahr zu hoch ausweise.
(Hoffmann, J., Probleme der Inflationsmessung in Deutschland, Diskussionspapier 1/98, Volkswirtschaftliche Forschungsgruppe der Deutschen Bundesbank, Februar 1998.)




Wichtiger Bestandteil des preisstatistischen Berichtssystems

Der Preisindex für die Lebenshaltung ist ein wichtiger Bestandteil des preisstatistischen Berichtssystems für die Bundesrepublik Deutschland. Dieses System umfaßt u.a. zusätzlich den Index der Erzeugerpreise gewerblicher Produkte, Preisindizes für Bauwerke, den Index der Erzeugerpreise land- und forstwirtschaftlicher Produkte, den Index der Großhandelsverkaufspreise, den Index der Einzelhandelspreise und den Index der Ausfuhrpreise.
Der Preisindex für die Lebenshaltung mißt die durchschnittliche Preisveränderung aller Waren und Dienstleistungen, die von privaten Haushalten für Konsumzwecke gekauft bzw. verbraucht werden. Mit dem Preisindex für die Lebenshaltung wird somit die Veränderung der Verbraucherpreise umfassend abgebildet (Verbraucherpreisindex). Er wird oft zur Messung der allgemeinen Geldwertentwicklung verwendet.

Bezieht sich auf alle privaten Haushalte

Der Preisindex für die Lebenshaltung bezieht sich in der weitesten Abgrenzung auf alle privaten Haushalte der Bundesrepublik Deutschland. Daneben werden getrennte Preisindizes für das frühere Bundesgebiet und die neuen Länder einschl. Berlin-Ost sowie für spezielle Haushaltstypen ausgewiesen. Da diese speziellen Haushaltstypen die Zusammensetzung der privaten Haushalte in der Bundesrepublik Deutschland hinsichtlich ihrer sozialen und ökonomischen Merkmale nicht mehr repräsentativ abbilden, wird das Statistische Bundesamt deren Veröffentlichung mit der nächsten Umstellung auf das Basisjahr 2000 einstellen.

Verbraucherpreisindizes in der amtlichen Statistik

Neben dem Preisindex für die Lebenshaltung aller Haushalte in Deutschland werden - letztmals für das Preisbasisjahr 1995 = 100 - die folgenden Verbraucherpreisindizes ermittelt:

für das frühere Bundesgebiet der Preisindex für die Lebenshaltung

-aller privaten Haushalte,
-von 4-Personen-Haushalten von Beamten und Angestellten mit höherem Einkommen,
-von 4-Personen-Haushalten von Arbeitern und Angestellten mit mittlerem Einkommen,
-von 2-Personen-Rentnerhaushalten mit geringem Einkommen;

für die neuen Länder und Berlin-Ost der Preisindex für die Lebenshaltung

-aller privaten Haushalte,
-von 4-Personen-Haushalten von Beamten und Angestellten mit höherem Einkommen,
-von 4-Personen-Haushalten von Arbeitern und Angestellten mit mittlerem Einkommen,
-von 2-Personen-Rentnerhaushalten mit geringem Einkommen;

Preisveränderungen werden gemäß ihrer Verbrauchsbedeutung berücksichtigt

Die Preisveränderungen der einzelnen Konsumgüter werden gemäß der Verbrauchsbedeutung, die diesen Waren und Dienstleistungen im Budget der privaten Haushalte zukommt, im Preisindex berücksichtigt. Hierzu wird eine Verbrauchsstruktur auf der Grundlage der Ausgaben der privaten Haushalte für die Käufe von Waren und Dienstleistungen bestimmt. Die Ausgaben der privaten Haushalte für Waren und Dienstleistungen werden auf Stichprobenbasis in regelmäßigen Haushaltsbefragungen ermittelt.

Der Preisindex für die Lebenshaltung mißt nur reine Preisänderungen

Der Preisindex für die Lebenshaltung soll, wie die übrigen Preisindizes der amtlichen Preisstatistik, nur reine Preisveränderungen messen. Dies wird dadurch erreicht, daß die Kosten für ein im Zeitablauf quantitativ und qualitativ unverändertes Bündel von Konsumgütern ermittelt und verglichen werden. D.h., bei den Berechnungen werden eine unveränderte Verbrauchsstruktur (Gewichte) sowie konstante Güterqualitäten unterstellt. Die der Indexrechnung zugrunde gelegte Verbrauchsstruktur wird in der Regel alle fünf Jahre, nämlich in den auf 0 und 5 endenden Jahren, aktualisiert.

Monatlich werden in 190 Berichtsgemeinden ...

Zur Monatsmitte werden Preise in 190 Berichtsgemeinden im ganzen Bundesgebiet erhoben. Die Berichtsgemeinden sind regional über die gesamte Bundesrepublik Deutschland verteilt (118 Gemeinden im Westen, 72 Gemeinden im Osten). Großstädte werden ebenso abgedeckt wie mittlere und kleine Gemeinden (bis zu einer Einwohnerzahl von mindestens 5.000).

... für etwa 750 verschiedene Waren  und Dienstleistungen ...

Im Preisindex für die Lebenshaltung werden die Preisveränderungen von etwa 750 genau beschriebenen Waren und Dienstleistungen zusammengefaßt. Die Waren und Dienstleistungen werden mit dem Ziel ausgewählt, den Verbrauch der privaten Haushalte hinreichend genau zu repräsentieren.

... ca. 350.000 Einzelpreise erhoben ...

Insgesamt werden etwa 350.000 Preisreihen für das gesamte Bundesgebiet ermittelt.

... und zu etwa 150 Veröffentlichungspositionen weiterverarbeitet.

Aus diesen Preisreihen berechnen die 16 Statistischen Landesämter und das Statistische Bundesamt Verbraucherpreisindizes. Monatlich werden etwa 150 Positionen veröffentlicht. Noch tiefer gegliederte Angaben für die Bundesrepublik Deutschland, das frühere Bundesgebiet und die neuen Länder einschl. Berlin-Ost sind auf Datenträger verfügbar.

Daraus werden elf Verbraucherpreisindizes abgeleitet

Daraus erstellt das Statistische Bundesamt elf Verbraucherpreisindizes, jeweils vier für das frühere Bundesgebiet und die neuen Länder (jeweils einen umfassenden für alle privaten Haushalte und drei für spezielle Haushaltstypen) und drei für die Bundesrepublik Deutschland insgesamt (Preisindex für die Lebenshaltung aller privaten Haushalte, Preisindex für den Einzelhandel, Gastgewerbepreisindex). Zusätzlich veröffentlicht das Statistische Bundesamt seit 1997 für Deutschland einen innerhalb der Mitgliedstaaten der Europäischen Union harmonisierten Verbraucherpreisindex (sog. HVPI). Darüber hinaus stellen auch einige Statistische Landesämter Verbraucherpreisindizes bereit, die auf das jeweilige Bundesland bezogen sind.


Zum Ende eines Berichtsmonats werden vorläufige Verbraucherpreisindizes für die Lebenshaltung berechnet.

Das Statistische Bundesamt veröffentlicht  zum Ende eines jeden Berichtsmonats vorläufige Ergebnisse des Preisindex für die Lebenshaltung aller privaten Haushalte. Diese Schätzungen beruhen auf den Ergebnissen von sechs Bundesländern (Baden-Württemberg, Bayern, Brandenburg, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Sachsen). Endgültige Ergebnisse werden ca. zwei Wochen später veröffentlicht.

<img src=/images/voting.png border=0> Euro doch kein Preistreiber??? Was meint Ihr?? 562525
© Statistisches Landesamt Schleswig-Holstein
Kiel (Germany), 2001


Das dürfte als erster Überblick doch reichen. Und nicht vergessen, glaubt nur der Statistik, die ihr selbst gefälscht habt.

Gruß Borgling

mod:

danke, viele Antworten auf meine

 
01.02.02 15:32
rhetorische Frage *lol*

Ich weiss, ich bin fies, aber so kann man auch ein Thema "anschieben"!

Wichtigster Punkt von oben kopiert:



"Nur so nebenbei noch ein kleiner Einschub an Kritik der Preisberechnung der Inflationsrate in Deutschland.

Eine in der Volkswirtschaftlichen Forschungsgruppe der Deutschen Bundesbank von Dr. Johannes Hoffmann 1998 vorgelegte Studie über „Probleme der Inflationsmessung in Deutschland“ kommt zu dem Ergebnis, daß der Preisindex für die Lebenshaltung die tatsächliche Teuerung in Deutschland um bis zu rd. ¾ Prozentpunkte pro Jahr zu hoch ausweise.
(Hoffmann, J., Probleme der Inflationsmessung in Deutschland, Diskussionspapier 1/98, Volkswirtschaftliche Forschungsgruppe der Deutschen Bundesbank, Februar 1998.)
borgling:

Hey mod, aber gut bist Du nur, wenn Du mir jetzt

 
01.02.02 15:53
ohne nach zuschauen erklären kannst, warum die tatsächliche Teuerung zu hoch ausfällt.*g*

Gruß
borgling:

Naja; keine Antwort ist auch ne Antwort! *g* o.T.

 
01.02.02 17:14
mod:

sorry, Borgling, erst jetzt gesehen

 
01.02.02 17:32
Der ganze Index ist fragwürdig, da von zu vielen Faktoren abhängig.

Z.B. wird in dem Warenkorb ein bestimmtes Käuferverhalten unterstellt, das den durchschnittlichen Bürger abbilden soll.
Wenn Du z.B. nicht diesem Verhaltensmuster entsprichst und z.B. Vegetarier bist,
liegt Deine Inflationsrate entweder bedeutend höher oder niedriger.
Daneben gibt es bei der Datenerfassung (wo?), beim Zeitpunkt und bei der Gewichtung erhebliche Ungereimtheiten.
Das ist ein Thema für das 2. oder 3.Semester und schon zu lange her.
Was hängen bleibt: Höchst fragwürdig.
Deshalb hat die statistisch ermittelte Inflationsrate für mich keinen grossen Aussagewert.
Man kann ja in etwa feststellen, ob man Preistreibern ausgesetzt ist und diese nach Möglichkeit meiden.
Der grösste Preistreiber allerdings ist und war immer noch der Staat.

Viele Grüsse
borgling:

Stimmt genau und den kann man leider nicht

 
01.02.02 17:40
immer meiden.

Schönes Wochenende noch und happy trades.

Gruß Borgling
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