Euro-Abstimmung Schweden dagegen

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Rexini:

Euro-Abstimmung Schweden dagegen

 
14.09.03 22:23
Euro-Abstimmung
Schweden dagegen  

Die Schweden haben bei ihrem Referendum am Sonntag mit deutlicher Mehrheit gegen einen Beitritt zur Euro-Zone gestimmt. Nach Auszählung von 95 Prozent der abgegebenen Stimmen stimmten 56 Prozent gegen den Euro und 42 Prozent dafür, wie das Wahlamt am Abend mitteilte.

Niederlage für Persson

Wenige Tage nach dem tödlichen Attentat auf die schwedische Außenministerin und Euro-Befürworterin Anna Lindh war der Ausgang des Referendums in Umfragen wieder völlig offen gewesen, nachdem die Euro-Gegner zuvor monatelang deutlich geführt hatten. Das Nein der Schweden zum Euro ist auch eine Niederlage für Ministerpräsident Göran Persson, der sich gemeinsam mit der schwedischen Industrie stark für einen Beitritt engagiert hatte.

Persson gestand die Niederlage ein und sagte: "Das Ergebnis ist klar, sehr klar." Er werde seine Verantwortung bei der Umsetzung des Ergebnisses tragen. Persson hatte schon vor dem Referendum erklärt, dass er im Fall eines Nein nicht zurücktreten werde.

Im Zeichen des Attentats

Wenige Tage nach dem tödlichen Attentat auf die Außenministerin und Euro-Befürworterin Anna Lindh war der Ausgang des Referendums zuletzt wieder völlig offen. Die Euro-Gegner hatten zwar in Umfragen einen deutlichen Vorsprung, doch die große Sympathie für die beliebte Sozialdemokratin hatte Meinungsforschern zufolge bei vielen Wähler in letzter Minute zu einem Stimmungsumschwung geführt.

Enttäuschung an Finanzmärkten erwartet

Das Nein der Schweden zur europäischen Gemeinschaftswährung dürfte an den Finanzmärkten des Landes am Montag mit Enttäuschung aufgenommen werden und den Kurs der schwedischen Krone zum Euro etwas belasten. Viele schwedische Unternehmen bemängeln die hohen Wechselkursrisiken im Vergleich zur Konkurrenz in der Euro-Zone und hatten sich daher für einen Beitritt zur Währungsunion ausgesprochen.

Aus den Wahllokalen wurde eine rege Stimmbeteiligung gemeldet. Als Antwort auf den Mord an der Ministerin hatte Ministerpräsident Göran Persson gemeinsam mit allen Spitzenvertretern von Euro-Gegnern und - Befürwortern zu einer massiven Wahlbeteiligung aufgerufen.

Schweden sucht Lindh-Mörder

Bei der Fahndung nach dem Mörder der schwedischen Außenministerin Anna Lindh gab es bis zum Sonntagabend trotz des Einsatzes aller verfügbaren Polizeikräfte keinen Durchbruch. Die Polizei veröffentlichte am Sonntag Fotos und Filmsequenzen mit dem Gesicht des mutmaßlichen Mörders.

Einzelheiten über Verletzungen

Die Zeitung "Svenska Dagbladet" berichtete unter Berufung auf Quellen im Karolinska-Krankenhaus, dass der Mörder Lindh mit seinem Messer offenbar zielgerichtet weit schwerere Verletzungen zugefügt habe als bisher angenommen. Er habe so zugestochen, dass er die Leber weitgehend zerstörte und schwere innere Blutungen ausgelöst habe. Die 46-jährige Ministerin und Mutter zweier kleiner Kinder habe deshalb entgegen bisherigen offiziellen Äußerungen schon bei ihrer Einlieferung nur geringe Überlebenschancen gehabt.

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