EU verbietet unerwünschte E-Mail-Werbung

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EU verbietet unerwünschte E-Mail-Werbung

 
30.05.02 16:47
EU verbietet unerwünschte E-Mail-Werbung
Von Henry Lübberstedt, Hamburg

Wer sich von unerwünschter E-Mail-Werbung belästigt fühlt, dürfte bald aufatmen können. Das EU-Parlament hat mit einer neuen Richtlinie die Werbung per E-Mail drastisch eingeschränkt.

Nach der am Donnerstag in Brüssel verabschiedeten Richtlinie dürfen Werbetreibende europäischen Internetnutzern nicht mehr unaufgefordert Werbe-E-Mails, so genannte Spam, schicken. Gleiches gilt für Faxe und automatisierte Telefondienste. Die EU-Staaten müssen die Richtlinie nun in nationales Recht umsetzen.

Der Entscheidung ist eine monatelange Debatte im Europarat vorausgegangen. Dabei stritten die Abgeordneten über das Opt-In und Opt-out-Verfahren. Bei Opt-in darf ein Mailversender nur mit vorheriger Erlaubnis des Empfängers Werbung versenden, bei Opt-out darf das Unternehmen Werbung per Mail versenden, bis der Empfänger die elektronischen Wurfsendungen ausdrücklich abbestellt. Bisher überließ die EU den Umgang mit Spam ihren Mitgliedländern. So konnten lediglich in Italien, Finnland, Dänemark und Österreich Spam-Versender strafrechtlich verfolgt werden. In Deutschland gab es keine entsprechende Regelung.


Dabei sind sich Experten über den durch Spam verursachte wirtschaftliche Schaden einig. Nach einer Untersuchung der EU-Kommission sollen die Werbemails Kosten bei Providern und Kunden in Höhe von rund zehn Mrd. Euro pro Jahr verursachen - Tendenz steigend. Die empfangenen E-Mails eines deutschen Internetnutzers sind zu gut 30 Prozent unerwünschte Werbebotschaften, haben die Marktforscher von Netvalue in einer Umfrage unter 3000 Websurfern herausgefunden. Anfang 2001 habe die Quote noch bei gut 20 Prozent gelegen.



Spam ist für den Surfer ärgerlich und teuer


Ärgerlich und teuer sind die Massenmails für den Privatanwender, wenn er sich seine Post von seinem Provider auf den eigenen Computer herunterladen muss und dabei pro Verbindungsminute zahlt. Die unerwünschten elektronischen "Wurfsendungen" preisen nach einer Untersuchung von Gartner in einem Drittel aller Fälle Geldanlagetipps an, ein Viertel wirbt für Porno-Webseiten sowie Erotik-Produkte. Grundsätzlich werden Produkte und Dienstleistungen vorgestellt, für die übliche Werbung zu teuer wäre.



Ein lohnendes Geschäft


Die Gewinnspannen für den Spam-Versender sind erheblich. Er verschickt im Auftrag einer Firma eine Produktwrbung per Mail und erhält eine Provision für jeden via Mail zustandegekommenen Geschäftsabschluss. E-Mails lassen sich automatisch innerhalb von Minuten millionenfach verschicken – mit vergleichsweise geringem finanziellen Aufwand. Derzeit nehmen Provider für ein Gigabyte übertragene Daten 15 Euro. Spam-Mails sind meist einfache Textbotschaften und kaum größer als zehn Kilobyte. Bei dieser Größe kann ein "Spammer" rund eine Million E-Mails für insgesamt 150 Euro versenden. Wenn von den eine Millionen Adressaten nur 0,1 Prozent die beworbene Ware kaufen, geht die Rechnung bereits auf. Bei einer Provision von beispielsweise vier Euro nimmt der Versender 400 Euro ein. Der Arbeitsaufwand beträgt dabei lediglich Minuten, Personalkosten haben die Spam-Firmen durch die Automatisierung des E-Mail-Versandes gewöhnlich nicht.



Informative Cookies


Die neue Richtlinie des EU-Parlaments regelt ebenfalls den Umgang mit Cookies, kleinen Textdateien, mit denen Betreiber von Webseiten Informationen über das Verhalten von Surfern sammeln können. Die EU erlaubt nun die bisher immer wieder umstrittenen Dateien. Allerdings müsse der Surfer vor dem Anlegen eines Cookies ausdrücklich über die Verwendung der Datei informiert werden.

Happy End:

Schaun mer mal...

 
30.05.02 18:27
vor allem: hoff´n mer mal ;-)
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