Die EU-Finanzminister werden den Chef der Europäischen Zentralbank, Wim Duisenberg, am Wochenende bitten, seine Amtszeit mindestens bis Ende 2003 zu verlängern. "Es geht darum, ihn zu bewegen, seinen Rücktritt hinauszuschieben", hieß es in Brüssel und im Umfeld mehrerer Regierungen der Mitgliedsländer.
Grund dafür ist, dass sein potenzieller Nachfolger, Frankreichs Notenbankchef Jean-Claude Trichet, in Paris vor Gericht steht. Er soll in den Bilanzskandal der einstigen Staatsbank Crédit Lyonnais verwickelt sein. Gegen einen längeren Amtsverbleib Duisenbergs gebe es bei den EU-Finanzministern keinen Widerstand, hieß es. Auch Frankreich, das Duisenberg ursprünglich an der EZB-Spitze verhindern wollte und seither auf eine Ablösung durch Trichet drängt, werde dem Plan nicht im Weg stehen.
Duisenberg nimmt an dem informellen Treffen der EU-Finanzminister am Wochenende in Athen teil. Er hatte bereits angeboten, im Interesse eines reibungslosen Übergangs länger als beabsichtigt im Amt zu bleiben. Ursprünglich wollte er an seinem 68. Geburtstag am 9. Juli zurücktreten und seinen Chefposten an Trichet übergeben. Das Pariser Gericht will sein Urteil im Prozess um Crédit Lyonnais allerdings erst am 18. Juni veröffentlichen - zu spät, um einen glatten Übergang an der EZB-Spitze zu garantieren.
Verzögerung von sechs Monaten
Das französische Finanzministerium war Mittwochabend nicht für eine Stellungnahme zu erreichen. In Brüssel war von einem Zeitraum von etwa sechs Monaten die Rede, um die Duisenberg seinen Abschied hinauszögern könnte. Sollte Trichet infolge einer Verurteilung als Nachfolger ausscheiden, würden die Minister Duisenberg jedoch bitten müssen, noch länger auszuharren. Die Suche nach Ersatz könne dann mehr Zeit kosten.
Den Informationen zufolge besteht zudem weitgehende Einigung, die Vizechefin der österreichischen Notenbank, Gertrude Tumpel-Gugerell, als Nachfolgerin des scheidenden finnischen EZB-Direktoriumsmitglieds Sirkka Hamalainen zu ernennen. Belgien hält EU-Kreisen zufolge zwar an der Kandidatur des Wirtschaftswissenschaftlers Paul De Grauwe fest. Deshalb könnte sich die Entscheidung verzögern. Tumpel-Gugerell sei aber Favoritin. Den Finanzstaatssekretären sei sie bekannt, da sie als Vize-Notenbankchefin EU-Gremien angehöre.
So long,
Calexa
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Grund dafür ist, dass sein potenzieller Nachfolger, Frankreichs Notenbankchef Jean-Claude Trichet, in Paris vor Gericht steht. Er soll in den Bilanzskandal der einstigen Staatsbank Crédit Lyonnais verwickelt sein. Gegen einen längeren Amtsverbleib Duisenbergs gebe es bei den EU-Finanzministern keinen Widerstand, hieß es. Auch Frankreich, das Duisenberg ursprünglich an der EZB-Spitze verhindern wollte und seither auf eine Ablösung durch Trichet drängt, werde dem Plan nicht im Weg stehen.
Duisenberg nimmt an dem informellen Treffen der EU-Finanzminister am Wochenende in Athen teil. Er hatte bereits angeboten, im Interesse eines reibungslosen Übergangs länger als beabsichtigt im Amt zu bleiben. Ursprünglich wollte er an seinem 68. Geburtstag am 9. Juli zurücktreten und seinen Chefposten an Trichet übergeben. Das Pariser Gericht will sein Urteil im Prozess um Crédit Lyonnais allerdings erst am 18. Juni veröffentlichen - zu spät, um einen glatten Übergang an der EZB-Spitze zu garantieren.
Verzögerung von sechs Monaten
Das französische Finanzministerium war Mittwochabend nicht für eine Stellungnahme zu erreichen. In Brüssel war von einem Zeitraum von etwa sechs Monaten die Rede, um die Duisenberg seinen Abschied hinauszögern könnte. Sollte Trichet infolge einer Verurteilung als Nachfolger ausscheiden, würden die Minister Duisenberg jedoch bitten müssen, noch länger auszuharren. Die Suche nach Ersatz könne dann mehr Zeit kosten.
Den Informationen zufolge besteht zudem weitgehende Einigung, die Vizechefin der österreichischen Notenbank, Gertrude Tumpel-Gugerell, als Nachfolgerin des scheidenden finnischen EZB-Direktoriumsmitglieds Sirkka Hamalainen zu ernennen. Belgien hält EU-Kreisen zufolge zwar an der Kandidatur des Wirtschaftswissenschaftlers Paul De Grauwe fest. Deshalb könnte sich die Entscheidung verzögern. Tumpel-Gugerell sei aber Favoritin. Den Finanzstaatssekretären sei sie bekannt, da sie als Vize-Notenbankchefin EU-Gremien angehöre.
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