Eruptionen an den Märkten

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Nassie:

Eruptionen an den Märkten

 
08.11.03 21:37
US-Konjunkturdaten und gute Zahlen der Dax-Unternehmen treiben die Indices. Vieles spricht für einen anhaltenden Trend
Frankfurt  -  Auch Notenbanken können irren. Die Federal Reserve Bank des amerikanischen Bundesstaates Atlanta veröffentlichte im Oktober eine Studie zum Zusammenhang zwischen Sonneneruptionen und Börsenkursen. "Eine ungewöhnlich starke geomagnetische Aktivität hat einen negativen, statistisch und ökonomisch bedeutenden Einfluss auf die Aktienkurse der folgenden Woche", stellen die Autoren fest.


Weit gefehlt. Nach den Sonnenstürmen von Ende Oktober legten die Börsenindizes in der abgelaufenen Woche erst richtig los. Vor allem der Dax schoss nach oben. Am Freitag sorgten die positiven Arbeitsmarktdaten aus den USA für einen weiteren Schub. Im Oktober waren 126 000 neue Jobs geschaffen worden, wie das US-Arbeitsministerium mitteilte. Die Beobachter hatten nur mit 58 000 neuen Stellen gerechnet. Die Arbeitslosenquote ging von 6,1 auf 6,0 Prozent zurück. Damit scheint der Aufschwung nun auch auf dem Arbeitsmarkt angekommen zu sein - die Voraussetzung dafür, dass der Konsum wieder wächst und so die Konjunktur weiter anschiebt.


Die kommende Woche dürfte allerdings zunächst etwas verhaltener beginnen. Denn am Dienstag wird in den USA der Veterans Day begangen. Die Börsen sind zwar geöffnet, das Handelsvolumen dürfte dennoch geringer als sonst ausfallen. Erst am Freitag steht mit dem Verbrauchervertrauen der Universität Michigan wieder eine wichtige Kennziffer an. Die Analysten der Deutschen Bank erwarten einen deutlichen Zuwachs von zuletzt 89,6 auf 92 Punkte.


In Europa werden die Zahlen zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) des dritten Quartals im Mittelpunkt des Interesses stehen. Im zweiten Quartal war das BIP der zwölf Euroländer noch leicht zurückgegangen. Nun könnte es mit 0,3 Prozent wieder leicht positiv ausfallen. Sollte der deutsche ZEW-Index am Dienstag diese positive Tendenz bestätigen, steht einem weiteren Aufschwung an den Börsen eigentlich nichts im Wege.


In Deutschland könnten allerdings die Unternehmenszahlen noch für Überraschungen sorgen, denn hier zu Lande strebt die Berichtssaison ihrem Höhepunkt entgegen. Bislang haben zwölf der 30 Dax-Unternehmen ihre Quartalsbilanzen vorgelegt. Drei verfehlten bisher die Prognosen. Doch fünf von ihnen lagen über den Analystenerwartungen. Nach Berechnungen der DZ Bank steigerten sie ihre operativen Ergebnisse im Schnitt sogar um rund 27 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal.


Allzu viele gute Nachrichten könnten jedoch die gute Laune der Börsianer auch schnell wieder verderben. Denn mancher Beobachter sieht am Horizont schon wieder das Gespenst von Zinserhöhungen auftauchen. Die Bank of England machte in der vergangenen Woche den Anfang, indem sie den Leitzins um 0,25 Prozentpunkte anhob. Allerdings spielen in Großbritannien Sonderfaktoren eine Rolle. Für Alan Greenspan und Jean-Claude Trichet dürfte London daher kein Vorbild sein. Doch auch die Fed und die EZB haben schon manches Mal gezeigt, dass sie vor Irrtümern nicht ganz gefeit sind.  fhs




WamS.de
Nassie:

Lt. Acampora geht es weiter nach oben

 
09.11.03 10:54
Acampora-Kolumne: Alles was das Land braucht

     
Die USA bekommen das, was sie dringend brauchen: mehr Jobs. Sowohl die Arbeitslosenquote als auch die Zahl der Erstanträge auf Unterstützung sinken - den dritten Monat hintereinander. Gleichzeitig wird in den US-Unternehmen länger und produktiver gearbeitet, neue Kräfte werden zudem eingestellt. Das Wirtschaftswachstum hinterlässt also endlich auch seine Spuren in der Job-Statistik. Und das ist wichtig, macht doch der Konsum der Amerikaner zwei Drittel des Sozialprodukts aus. Die Rechnung ist simpel: Je mehr Bürger in Lohn und Brot stehen, desto mehr wird letztlich konsumiert.
An der Börse hinterlässt die wachsende Wirtschaft schon länger Spuren. Acht Monate dauert der breite Aufschwung bereits. Der Nasdaq Composite erreichte am Freitag gar ein neues Rekordniveau - der Index steht so hoch wie zuletzt vor 22 Monaten. Doch nicht nur Tech-Werte wie Cisco und Hewlett-Packard laufen. Passend zum Auschwung sind vor allem auch die zyklischen Aktien gefragt, beispielsweise die Mischkonzerne Honeywell und 3M. Das dürfte auch weiter so bleiben, machte Notenbankchef Alan Greenspan doch unmissverständlich klar, die Zinsen für längere Zeit auf tiefem Niveau belassen zu wollen. Gut für Konsum und Investitionslust der Amerikaner.

Die Börse hat Schwung. Und nichts scheint sie bremsen zu können. Kurze Konsolidierungen sind zwar drin. Doch weiter als auf Oktober-Niveau dürften die Indizes nicht rutschen, ein größerer Rückschlag ist unwahrscheinlich. Die Jahresendrally ist in vollem Gange. Auch etwas, was das Land dringend braucht. Und bekommt.

Ralph Acampora ist Leiter der technischen Analyse bei der US-Investmentbank Prudential Securities. Er tritt in den USA regelmäßig in verschiedenen Fernsehkanälen auf und gehört aufgrund seiner Treffsicherheit zu den bekanntesten Analysten der Welt. Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die Smarthouse Media GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.
 
-ra- / -red-

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