Erste positive Nachrichten
von Jochen Steffens
Nach den vielen düsteren Nachrichten kommen nun erste positive Meldungen. So ist es immer an den Börsen, weswegen es sich schließlich auch so oft rechnet, dann einzusteigen, wenn man wirklich meint, es könne nicht schlimmer kommen. Es ist naheliegend, dass in solchen Momenten Nachrichten oft positiv überraschen. Zumal in solchen Momenten hin und wieder auch nur leicht positive Nachrichten schon wesentlich bullisher bewertet werden.
Waffenruhe im Libanon
Doch die positiven Nachrichten sind in diesem Fall schon von Bedeutung. So herrscht seit 7 Uhr im Libanon ein Waffenstillstand. Diese Waffenruhe kann das Ende der kriegerischen Auseinandersetzung sein. Hoffen wir es für all jene „unbeteiligten“ Menschen, die so oft Opfer solcher Kriege werden. Der Ölpreis zumindest honorierte diese Nachrichten mit fallenden Notierungen.
Kein Totalausfall in Alaska
Dazu gesellten sich gute Nachrichten aus Alaska. So soll es beim dem größten amerikanischen Ölfeld in Alaska trotz umfangreicher Pipelinereparaturen nur zu einer Halbierung der Förderung kommen, nicht wie zuvor angenommen, zu einem Totalausfall. Offenbar kann der westliche Teil des Alaska-Ölfelds mit einer Tagesproduktion von 150 000 Barrel (je 159 Liter) weiter betrieben werden. Auch diese Nachricht führte dazu, dass der Ölpreis fiel und das wiederum stützte die Märkte.
Wirtschaftswachstum stärker als erwartet
Ja, und was ist denn das? Kann es etwa in unserem miesepetrigen Motz-Deutschland noch Erfolgsmeldungen geben? Es kann. Die gerade veröffentlichten Wachstumsraten in Deutschland muss man schon als überraschend gute Nachricht bewerten. So zeigt sich, dass der Aufschwung in Deutschland schon im letzten Jahr an Fahrt gewonnen hat und somit im ersten Quartal ein Wachstum von 0,7 % erzielt wurde. Im zweiten Quartal stieg das Bruttoinlandsprodukt gegenüber dem Vorquartal sogar um 0,9 %. Und dieses Mal ist nicht etwa der Export für diese Zahlen verantwortlich. Wichtige Impuls kommen vom Bau und den Investitionen.
Durch dieses stärkste Wachstum seit fünf Jahren, ist es durchaus wahrscheinlich geworden, dass wir in diesem Jahr mehr als 2 % Wachstum erzielen.
Natürlich darf man nicht vergessen, dass auch die WM hier einen entscheidenden Einfluss hat.
Mehrwertsteuererhöhung weniger stark als erwartet?
Interessant ist, dass nun schon erste Stimmen fordern, die Mehrwertsteuererhöhung auszusetzen. Erinnern Sie sich noch, vor Monaten hatte ich geschrieben, dass ich vermute, die Regierung setzt 3 Prozentpunkte Erhöhung an, um diese dann kurz vor dem Jahresende auf 2 Prozentpunkte zu reduzieren. Dann werden alle erleichtert sein und sich freuen. Hätte die Regierung von Anfang an nur 2 Prozentpunkte angesetzt, würden alle - statt sich zu freuen - weiterhin motzen. Ein kleiner Stimmungstrick also. Diese Theorie wird nun auf der einen Seite durch das höhere Wachstum und auf der anderen Seite durch die überraschend hohen Steuereinnahmen immer wahrscheinlicher.
Dax steht immer noch vor wichtiger Marke
Und auf einmal sieht die Welt nicht mehr ganz so schlecht aus. Doch immer noch hat der Dax die 5800 Punkte Marke nicht überwinden können. Immer noch will die Masse Aktien nicht unbedingt ihr eigen nennen. Der Anstieg wird offenbar zäh werden, aber das ist auch gut so.
Mir wäre, wie schon gesagt, ein zäher Anstieg grundsätzlich lieber, denn das könnte die Grundlage für eine überraschend gute Entwicklung im Herbst werden. Schließlich demonstriert auch der Ölpreis im Herbst/Winter oft Schwäche. Und darauf müssen wir unsere Aufmerksamkeit richten.
Ölpreis und Inflation
Denn ein fallender Ölpreis wird die Wahrscheinlichkeit weiterer Zinserhöhungen in den USA extrem verringern. Zudem wird die Inflation durch einen fallenden Ölpreis schnell ihren Schrecken verlieren. Sollte der Ölpreis stark fallen, dann ist auch durchaus denkbar, dass wir in diesem Jahr noch eine Zinssenkung in den USA erleben.
Sinkende Zinsen bedeutet, dass wieder mehr Geld in den Markt fließen kann, und das spricht normalerweise für steigende Kurse, zumal das Zinsniveau immer noch nicht sonderlich hoch ist. Aber ich denke, der Markt wird noch ein wenig Zeit brauchen, um diese Informationen zu verarbeiten. Zudem darf nicht aus den Augen verloren werden, dass sich der Ölpreis immer noch in einem sauberen und intakten Aufwärtstrend befindet und somit jeder Zeit auch nach oben ausbrechen kann.
Trotzdem zeigen sich wieder erste blaue Stellen an dem sonst so düsteren Börsenhimmel und das kann bedeuten, dass wir bald wieder eitlen Sonnenschein an den Börsen erleben (hoffentlich auch beim Wetter). Was glauben Sie, wie schnell dann wieder all diese Zweifler der letzten Wochen verstummen werden.
Doch wie heißt es so schön, eine Schwalbe macht noch keinen Sommer. Dax, los, nimm die 5800er Marke!
Viele Grüße
Ihr
Jochen Steffens
von Jochen Steffens
Nach den vielen düsteren Nachrichten kommen nun erste positive Meldungen. So ist es immer an den Börsen, weswegen es sich schließlich auch so oft rechnet, dann einzusteigen, wenn man wirklich meint, es könne nicht schlimmer kommen. Es ist naheliegend, dass in solchen Momenten Nachrichten oft positiv überraschen. Zumal in solchen Momenten hin und wieder auch nur leicht positive Nachrichten schon wesentlich bullisher bewertet werden.
Waffenruhe im Libanon
Doch die positiven Nachrichten sind in diesem Fall schon von Bedeutung. So herrscht seit 7 Uhr im Libanon ein Waffenstillstand. Diese Waffenruhe kann das Ende der kriegerischen Auseinandersetzung sein. Hoffen wir es für all jene „unbeteiligten“ Menschen, die so oft Opfer solcher Kriege werden. Der Ölpreis zumindest honorierte diese Nachrichten mit fallenden Notierungen.
Kein Totalausfall in Alaska
Dazu gesellten sich gute Nachrichten aus Alaska. So soll es beim dem größten amerikanischen Ölfeld in Alaska trotz umfangreicher Pipelinereparaturen nur zu einer Halbierung der Förderung kommen, nicht wie zuvor angenommen, zu einem Totalausfall. Offenbar kann der westliche Teil des Alaska-Ölfelds mit einer Tagesproduktion von 150 000 Barrel (je 159 Liter) weiter betrieben werden. Auch diese Nachricht führte dazu, dass der Ölpreis fiel und das wiederum stützte die Märkte.
Wirtschaftswachstum stärker als erwartet
Ja, und was ist denn das? Kann es etwa in unserem miesepetrigen Motz-Deutschland noch Erfolgsmeldungen geben? Es kann. Die gerade veröffentlichten Wachstumsraten in Deutschland muss man schon als überraschend gute Nachricht bewerten. So zeigt sich, dass der Aufschwung in Deutschland schon im letzten Jahr an Fahrt gewonnen hat und somit im ersten Quartal ein Wachstum von 0,7 % erzielt wurde. Im zweiten Quartal stieg das Bruttoinlandsprodukt gegenüber dem Vorquartal sogar um 0,9 %. Und dieses Mal ist nicht etwa der Export für diese Zahlen verantwortlich. Wichtige Impuls kommen vom Bau und den Investitionen.
Durch dieses stärkste Wachstum seit fünf Jahren, ist es durchaus wahrscheinlich geworden, dass wir in diesem Jahr mehr als 2 % Wachstum erzielen.
Natürlich darf man nicht vergessen, dass auch die WM hier einen entscheidenden Einfluss hat.
Mehrwertsteuererhöhung weniger stark als erwartet?
Interessant ist, dass nun schon erste Stimmen fordern, die Mehrwertsteuererhöhung auszusetzen. Erinnern Sie sich noch, vor Monaten hatte ich geschrieben, dass ich vermute, die Regierung setzt 3 Prozentpunkte Erhöhung an, um diese dann kurz vor dem Jahresende auf 2 Prozentpunkte zu reduzieren. Dann werden alle erleichtert sein und sich freuen. Hätte die Regierung von Anfang an nur 2 Prozentpunkte angesetzt, würden alle - statt sich zu freuen - weiterhin motzen. Ein kleiner Stimmungstrick also. Diese Theorie wird nun auf der einen Seite durch das höhere Wachstum und auf der anderen Seite durch die überraschend hohen Steuereinnahmen immer wahrscheinlicher.
Dax steht immer noch vor wichtiger Marke
Und auf einmal sieht die Welt nicht mehr ganz so schlecht aus. Doch immer noch hat der Dax die 5800 Punkte Marke nicht überwinden können. Immer noch will die Masse Aktien nicht unbedingt ihr eigen nennen. Der Anstieg wird offenbar zäh werden, aber das ist auch gut so.
Mir wäre, wie schon gesagt, ein zäher Anstieg grundsätzlich lieber, denn das könnte die Grundlage für eine überraschend gute Entwicklung im Herbst werden. Schließlich demonstriert auch der Ölpreis im Herbst/Winter oft Schwäche. Und darauf müssen wir unsere Aufmerksamkeit richten.
Ölpreis und Inflation
Denn ein fallender Ölpreis wird die Wahrscheinlichkeit weiterer Zinserhöhungen in den USA extrem verringern. Zudem wird die Inflation durch einen fallenden Ölpreis schnell ihren Schrecken verlieren. Sollte der Ölpreis stark fallen, dann ist auch durchaus denkbar, dass wir in diesem Jahr noch eine Zinssenkung in den USA erleben.
Sinkende Zinsen bedeutet, dass wieder mehr Geld in den Markt fließen kann, und das spricht normalerweise für steigende Kurse, zumal das Zinsniveau immer noch nicht sonderlich hoch ist. Aber ich denke, der Markt wird noch ein wenig Zeit brauchen, um diese Informationen zu verarbeiten. Zudem darf nicht aus den Augen verloren werden, dass sich der Ölpreis immer noch in einem sauberen und intakten Aufwärtstrend befindet und somit jeder Zeit auch nach oben ausbrechen kann.
Trotzdem zeigen sich wieder erste blaue Stellen an dem sonst so düsteren Börsenhimmel und das kann bedeuten, dass wir bald wieder eitlen Sonnenschein an den Börsen erleben (hoffentlich auch beim Wetter). Was glauben Sie, wie schnell dann wieder all diese Zweifler der letzten Wochen verstummen werden.
Doch wie heißt es so schön, eine Schwalbe macht noch keinen Sommer. Dax, los, nimm die 5800er Marke!
Viele Grüße
Ihr
Jochen Steffens