Erinnerungen an 1987

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daxbunny:

Erinnerungen an 1987

 
06.08.03 16:33
Erinnerungen an 1987

Von Dirk Harbecke

Ein heißer Sommer in Amerika. Die Aktien-Indizes haben mehr als 30 Prozent zugelegt, die langfristigen Zinsen steigen, Anleihen und Dollar stürzen ab, der Immobilienmarkt bläht sich auf, Handels- und Haushaltsdefizite wachsen beständig. Der Sommer 2003 ist ein Spiegelbild des Sommers 1987 – das Jahr, in dem die Börsen im Oktober an einem einzigen Tag 20 Prozent verloren haben.

Einige der erfahrenen Börsenexperten erinnern sich und warnen. Besonders die Geschwindigkeit des Einbruchs am Bond-Markt gibt ihnen zu denken, nachdem die Zinsen der langlaufenden US-Anleihen seit Anfang Juni um 130 Punkte geklettert sind. Das letzte Mal, dass sich ein Rückschlag am Anleihemarkt in diesem Tempo vollzog, war vor 16 Jahren – im Mai 1987. Von steigenden Zinsen geht eine ungeheure Gefahr für die US-Konjunktur aus. Wenn sich die Bond-Märkte nicht bald erholen, so warnen die Experten, drohen Folgen für das Hypothekengeschäft in den USA: Steigende Zinsen führen zu höheren Ausgaben für die Tilgung der Baukredite, damit bleibt den Amerikanern weniger Geld für den Konsum, was gerade in der derzeit noch anfälligen Konjunktur den Weg zurück in die Rezession ebnen kann. Die US-Notenbank Fed würde also gut daran tun, die Schere zwischen Kurz- und Langfristzinsen nicht zu stark auseinanderklaffen zu lassen.

Um den Vergleich mit 1987 zu vervollständigen: Damals lag das durchschnittliche Kurs-Gewinn-Verhältnis der US-Aktien bei 24, heute liegt es bei 26, und auch die Dividendenrenditen waren damals höher, der Markt also theoretisch weniger anfällig. Nach den Kursverlusten zu Wochenbeginn ist der Dow Jones Index inzwischen auch charttechnisch wieder angeschlagen. Selbst auf die gewöhnlich zuverlässigen Wachstumsmelder wie Cisco ist kein Verlass mehr. Sogar das angekündigte, jämmerliche Umsatzwachstum von 2 bis 4 Prozent im laufenden Quartal wird Cisco nur durch die jüngsten Übernahmen erreichen. Lernen Sie aus der Vergangenheit: Vieles deutet auf einen heißen Herbst an den Börsen hin.


Dirk Harbecke ist Börsenexperte und Finanzkolumnist.

jungchen:

interessant o. T.

 
06.08.03 16:44
n1608:

Aus 1987 lernen heißt dann aber auch....

 
06.08.03 16:54
sich im anschluß an den absturz auf eine heiße rally einzustellen.

ich kann mich noch lebhaft an dieses jahr erinnern. nachdem im oktober 87 meine gesparten "konfirmationsgeschenke" wie eis an der sonne geschmolzen sind, war ich bereits 2 jahre später wieder soweit vorn, dass 10/87 nur eine kleine delle in meiner gesamtperformance darstellte. ich hätte gegen ein gleich laufendes szenario bis 10/05 nichts einzuwenden.

gruss n1608
StephanMUC:

nichts ist ausgeschlossen, ...

 
06.08.03 17:00
..... aber, wer lange genug sucht wird auch irgendwas Positives aus der Vergangenheit hervorkramen und erstaunlich übereinstimmende Paralellen mit dem Jetzt ziehen können.

..... und sollte es wirklich so kommen, behaupte ich, dass es nicht an den aufgezählten Indikatoren liegt, sondern an der über Wochen geschürten und gewachsenen Angst, die dann, im Oktober, beim kleinsten Ticken zu Panikverkäufen führen wird.

..... und all das ist sicher, wie jungchen schrieb, 1. interessant aber (wie ich ergänzen wollte) 2. immer anders als man denkt.

soros:

Nach 3 Jahren Baisse kommt nun die Korrekturphase!

 
06.08.03 17:13
Alles schlimme ist in den Kursen bereits vorhanden, deswegen sind die Kurse auch so Volatil, da alles noch bei geringen Volumen geschieht! Kurse kann man schon teilweise manipulieren! Zinsen tiefer als tief! Nach Ebbe kommt Flut! Unternehmensnachrichten verbessern sich deutlich.

Was Analysten sagen, schei... ich drauf!

Soros
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