Ein vernichtender Kommentar aus der heutigen BZ, aber E. ist m. E. dennoch ein Schnäppchen:
Wenn es nach den Märkten gegangen wäre, hätte der Name des neuen strategischen Partners, mit dem Ericsson sich aus seiner tiefen Handy-Misere befreien will, mindestens Sony oder ähnlich lauten müssen. Die Outsourcing-Lösung mit Flextronics schiebt die wirkliche Entscheidung dagegen nur auf die lange Bank. Ericsson, weltweit führend und unangefochten auf der Systemseite - also dem Geschäft mit den Telefongesellschaften - will (noch) nicht aus der Handy-Produktion aussteigen. Durch das Ins-Spiel-Bringen eines Auftragsproduzenten hält man sich alle Optionen noch offen.
Die Mechanik an der Börse war klar: Bei einer überzeugend präsentierten Partnerwahl wäre es nach oben gegangen. So ging es, beginnend mit 14 % - später nur graduell abgeschwächt -, kräftig nach unten. Und aufgrund des Indexgewichts von Ericsson ging ganz Stockholm mit in den Keller.
Ericsson hat bei der Handy-Produktion im Vorjahr erschreckende 16,2 Mrd. skr verloren. Die Outsourcing-Geschichte mit Flextronics reißt zusätzliche Restrukturierungsnotwendigkeiten von 8 Mrd. skr auf. Addiert sind das 26,2 Mrd. skr, also gut 6 Mrd. DM. Dies ist mit Abstand der größte industrielle Verlust, den jemals ein schwedisches Unternehmen aufgetischt hat. Eine schwedische Finanzzeitung hat ausgerechnet, dass mit jedem Verkauften Handy 560 skr (140 DM) versenkt werden. Der finnische Konkurrent Nokia verdiene dagegen 335 skr an jedem Gerät. Was um Himmels willen hält Ericsson noch in diesem Bereich? Ist es das Prädikat Wachstumswert, das vermeintlich an das dynamische Handy-Geschäft, nicht aber an das Systemgeschäft gebunden zu sein scheint?
Ericsson scheint davon auszugehen, dass sich die Negativereignisse so gebündelt nicht wiederholen werden. Unter anderem hatte ja ein Brand bei einem Zulieferer von Schlüsselkomponenten dazu geführt, dass Ericsson mit hohen Fixkosten, aber keinem Volumen dastand. Als dann die Produktion wieder lief, traf sie genau auf die Preiserosion des Weihnachtsgeschäfts.
Aber die wirklichen Probleme des Handy-Geschäfts lagen bei Ericsson in einer lausigen Marktführung und in einem überkommenen Design. An diesem Problemkreis ändert sich durch die Flextronics-Geschichte rein gar nichts.
Auch auf der Systemseite zeigen sich gewaltige Risiken: Die zentrale Frage ist, ob die Telefongesellschaften auf dem Weg zu UMTS noch einen WAP/GPRS-Zwischenschritt einlegen oder gleich den Durchmarsch wagen. In diesem Geschäft hat Ericsson bislang gut verdient. Im letzten Quartal 2000 rutschte die Marge auf 15 % ab. Sie lag schon mal über 20 %.
Wenn es nach den Märkten gegangen wäre, hätte der Name des neuen strategischen Partners, mit dem Ericsson sich aus seiner tiefen Handy-Misere befreien will, mindestens Sony oder ähnlich lauten müssen. Die Outsourcing-Lösung mit Flextronics schiebt die wirkliche Entscheidung dagegen nur auf die lange Bank. Ericsson, weltweit führend und unangefochten auf der Systemseite - also dem Geschäft mit den Telefongesellschaften - will (noch) nicht aus der Handy-Produktion aussteigen. Durch das Ins-Spiel-Bringen eines Auftragsproduzenten hält man sich alle Optionen noch offen.
Die Mechanik an der Börse war klar: Bei einer überzeugend präsentierten Partnerwahl wäre es nach oben gegangen. So ging es, beginnend mit 14 % - später nur graduell abgeschwächt -, kräftig nach unten. Und aufgrund des Indexgewichts von Ericsson ging ganz Stockholm mit in den Keller.
Ericsson hat bei der Handy-Produktion im Vorjahr erschreckende 16,2 Mrd. skr verloren. Die Outsourcing-Geschichte mit Flextronics reißt zusätzliche Restrukturierungsnotwendigkeiten von 8 Mrd. skr auf. Addiert sind das 26,2 Mrd. skr, also gut 6 Mrd. DM. Dies ist mit Abstand der größte industrielle Verlust, den jemals ein schwedisches Unternehmen aufgetischt hat. Eine schwedische Finanzzeitung hat ausgerechnet, dass mit jedem Verkauften Handy 560 skr (140 DM) versenkt werden. Der finnische Konkurrent Nokia verdiene dagegen 335 skr an jedem Gerät. Was um Himmels willen hält Ericsson noch in diesem Bereich? Ist es das Prädikat Wachstumswert, das vermeintlich an das dynamische Handy-Geschäft, nicht aber an das Systemgeschäft gebunden zu sein scheint?
Ericsson scheint davon auszugehen, dass sich die Negativereignisse so gebündelt nicht wiederholen werden. Unter anderem hatte ja ein Brand bei einem Zulieferer von Schlüsselkomponenten dazu geführt, dass Ericsson mit hohen Fixkosten, aber keinem Volumen dastand. Als dann die Produktion wieder lief, traf sie genau auf die Preiserosion des Weihnachtsgeschäfts.
Aber die wirklichen Probleme des Handy-Geschäfts lagen bei Ericsson in einer lausigen Marktführung und in einem überkommenen Design. An diesem Problemkreis ändert sich durch die Flextronics-Geschichte rein gar nichts.
Auch auf der Systemseite zeigen sich gewaltige Risiken: Die zentrale Frage ist, ob die Telefongesellschaften auf dem Weg zu UMTS noch einen WAP/GPRS-Zwischenschritt einlegen oder gleich den Durchmarsch wagen. In diesem Geschäft hat Ericsson bislang gut verdient. Im letzten Quartal 2000 rutschte die Marge auf 15 % ab. Sie lag schon mal über 20 %.