Von Ludger Weß, Hamburg
Während die Genforscher glauben, schon so ziemlich alle Geheimnisse der DNA zu kennen und nur noch an der Dekodierung der dort gespeicherten Erbinformation interessiert sind, fangen Physiker und Ingenieure gerade erst an, das Molekül des Lebens zu erforschen.
Erste Erkenntnis: Das strickleiterförmige Erbmolekül kann elektrische Ströme leiten und eignet sich als winziger Draht, mit dem eines Tages ebenso kleine Elektronik-Bauteile verbunden werden können.
Erkundet werden auch die mechanischen Eigenschaften der DNA. Dabei wurde bereits festgestellt, dass das Molekül durch chemische Änderungen des Milieus in gezielte Bewegungen versetzt werden kann, die sich für den Antrieb von Nano-Maschinen oder als hoch empfindliche und dabei unsichtbare Sensoren nutzen lassen.
Lichtempfindlicher Sensor
Jetzt, so berichtet die Fachzeitschrift "Applied Physics Letter", haben Physiker des italienischen Istituto Nazionale per la Fisica della Materia in Lecce herausgefunden, dass sich mit der DNA ein lichtempfindlicher Sensor bauen lässt. Die Wissenschaftler lösten Guanosin, einen der vier wichtigsten DNA-Bestandteile, in Chloroform auf und deponierten einen Tropfen davon zwischen zwei Gold-Elektroden.
Während das Lösemittel verdampfte, formte sich aus dem Guanosin eine geordnete Struktur, die wie bestimmte Halbleiter auf Lichteinfall reagiert. Die Anordnung ist bereits jetzt doppelt so lichtempfindlich wie kommerzielle Sensoren. Da das Guanosin sich von selbst anordnet, könnte für eine Serienproduktion ein umgebauter Tintenstrahldrucker ausreichen.
Die italienische Arbeitsgruppe beschäftigt sich schon seit längerer Zeit mit Feststoffen auf DNA-Basis und ist zuversichtlich, dass sie die Grundlage für bio-elektronische Chips abgeben können. Das Zeitalter der DNA ist also noch lange nicht vorbei.
Quelle 2001 Financial Times Deutschland
Während die Genforscher glauben, schon so ziemlich alle Geheimnisse der DNA zu kennen und nur noch an der Dekodierung der dort gespeicherten Erbinformation interessiert sind, fangen Physiker und Ingenieure gerade erst an, das Molekül des Lebens zu erforschen.
Erste Erkenntnis: Das strickleiterförmige Erbmolekül kann elektrische Ströme leiten und eignet sich als winziger Draht, mit dem eines Tages ebenso kleine Elektronik-Bauteile verbunden werden können.
Erkundet werden auch die mechanischen Eigenschaften der DNA. Dabei wurde bereits festgestellt, dass das Molekül durch chemische Änderungen des Milieus in gezielte Bewegungen versetzt werden kann, die sich für den Antrieb von Nano-Maschinen oder als hoch empfindliche und dabei unsichtbare Sensoren nutzen lassen.
Lichtempfindlicher Sensor
Jetzt, so berichtet die Fachzeitschrift "Applied Physics Letter", haben Physiker des italienischen Istituto Nazionale per la Fisica della Materia in Lecce herausgefunden, dass sich mit der DNA ein lichtempfindlicher Sensor bauen lässt. Die Wissenschaftler lösten Guanosin, einen der vier wichtigsten DNA-Bestandteile, in Chloroform auf und deponierten einen Tropfen davon zwischen zwei Gold-Elektroden.
Während das Lösemittel verdampfte, formte sich aus dem Guanosin eine geordnete Struktur, die wie bestimmte Halbleiter auf Lichteinfall reagiert. Die Anordnung ist bereits jetzt doppelt so lichtempfindlich wie kommerzielle Sensoren. Da das Guanosin sich von selbst anordnet, könnte für eine Serienproduktion ein umgebauter Tintenstrahldrucker ausreichen.
Die italienische Arbeitsgruppe beschäftigt sich schon seit längerer Zeit mit Feststoffen auf DNA-Basis und ist zuversichtlich, dass sie die Grundlage für bio-elektronische Chips abgeben können. Das Zeitalter der DNA ist also noch lange nicht vorbei.
Quelle 2001 Financial Times Deutschland