Eon verkauft Ölgeschäft an BP

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Hartkore_Diab.:

Eon verkauft Ölgeschäft an BP

 
16.07.01 10:22
ftd.de, So, 15.7.2001, 21:31  
Eon verkauft Ölgeschäft an BP
Von Olaf Preuß, Hamburg

Der Energiekonzern Eon gibt sein gesamtes Ölgeschäft (Veba Oel) einschließlich der in Deutschland führenden Tankstellenmarke Aral an den britischen Erdöl-Konzern British Petroleum (BP) ab.

Das erfuhr die FTD gestern aus zuverlässiger Quelle in London. BP lehnte dazu jeden Kommentar ab. Im Frühjahr hatten sich der britsch-niederländische Ölkonzern Roayl Dutch Shell und die RWE-Konzerntochter RWE-Dea auf die schrittweise Übernahme des Dea-Tankstellennetzes durch Shell geeinigt. Seither kursierten erneut Gerüchte über eine baldige Übernahme von Veba Oel durch BP.

Die Westdeutsche Allgemeine Zeitung hatte gestern unter Berufung auf Konzernkreise vorab berichtet, der Verkauf von Veba Oel an BP soll zum 1. Januar 2002 wirksam werden. Die Entscheidung werde am Montag bekannt gegeben. Eon-Sprecher Peter Blau sagte der Zeitung: "So etwas kommentieren wir grundsätzlich nicht."


Dem Vernehmen nach soll BP zunächst einen Anteil von mehr als 50 Prozent übernehmen, diesen später aber aufstocken können, hieß es in dem Vorabbericht der Zeitung weiter. Im Tankstellengeschäft seien sowohl Aral als auch BP in Zugzwang geraten, weil Shell sein Öl- und Benzingeschäft vor wenigen Wochen mit RWE-DEA zusammengelegt habe.


Veba Oel erzielte dem Bericht zufolge im vergangenen Jahr einen Umsatz von 28,78 Mrd. Euro und beschäftigt 8600 Mitarbeiter. Aral betreibe 2562 Tankstellen, BP knapp 1000.



© 2001 Financial Times Deutschland
Hartkore_Diab.:

.BP/Eon-Tauschgeschäft wirbelt Energiemarkt auf

 
16.07.01 22:04
ftd.de, Mo, 16.7.2001, 8:09, aktualisiert: Mo, 16.7.2001, 14:24  
BP/Eon-Tauschgeschäft wirbelt Energiemarkt auf

Die Konzentration auf dem Tankstellenmarkt setzt sich fort. Am Montag haben der britische Mineralölkonzern BP und der deutsche Eon-Konzern einen milliardenschweren Tausch ihrer Öl- und Gas-Geschäfte vereinbart.


 

Ulrich Hartmann, Eon, und Lord Browne, BP, beschließen Tauchgeschäft


BP will die zu Eon gehörende Veba Oel mit dem Tankstellennetz Aral übernehmen. Damit will das Unternehmen nach eigenen Angaben zum Marktführer im Geschäft mit Kraftstoffen in Deutschland aufsteigen. Im Gegenzug für die Abgabe der Veba Oel erhalte Eon unter anderem die Mehrheit an der BP-Tochter Gelsenberg. Dadurch bekomme Eon maßgeblichen Zugang zum größten deutschen Gasversorger Ruhrgas. BP und Eon treten damit jeweils Randbereiche ihrer Aktivitäten ab und erhalten dafür Teile mit denen sie ihr eigentliches Kerngeschäft stärken. Die Veba Oel wird den Angaben zufolge bei dem Tausch mit insgesamt 6,5 Mrd. Euro bewertet.

Der britische Konzern leiste zudem eine Ausgleichzahlung von 1,63 Mrd. $ und übernehme Verbindlichkeiten von 950 Mio. $. BP übernehme zunächst 51 Prozent an Veba Oel und könne im zweiten Quartal 2002 Alleineigentümer werden. Vor einigen Wochen hatte bereits der Essener RWE-Konzern die Zusammenlegung seiner DEA-Tankstellen mit denen der niederländisch-britischen Shell angekündigt, wodurch Aral von der Spitzenposition im deutschen Markt verdrängt würde.



Personalkürzungen

Im Falle der Zusammenführung sollen nach BP-Angaben die Kosten um 15 Prozent gesenkt und die Zahl der Mitarbeiter um bis zu 1500 Stellen verringert werden, sagte BP-Chef John Browne am Montag. Bei einer vollständigen Übernahme der Veba Oel mit ihrer Marke Aral solle das eigene Marketinggeschäft mit Aral unter dem Namen Aral zusammengeführt werden. RWE und Shell hatten dagegen vereinbart, mit beiden Marken in Deutschland am Markt zu bleiben.


Die Synergien und Einsparungen sollen pro Jahr nach BP-Angaben mindestens 200 Mio. $ betragen. Aral betreibt 2562 Tankstellen, BP knapp 1000. Beide Konzerne zusammen würden damit in Deutschland nach Angaben einer BP-Sprecherin auf einen Marktanteil von 25 Prozent kommen. Konkurrent Shell betreibt 1581 Tankstellen, Dea 1635. Die Tauschpläne sind nach Angaben eines Sprechers des Bundeskartellamtes eher ein Fall für die europäischen Wettbewerbshüter als für die deutschen. Zu den Auswirkungen des Tauschgeschäfts auf den deutschen Benzinmarkt wollte sich der Sprecher nicht äußern.




Maßgebliche Position bei Ruhrgas


Im Gegenzug für die Abgabe der Veba Oel erhalte Eon die Mehrheit an der BP-Tochter Gelsenberg, in der die 25,5 Prozent Beteiligung der BP am größten deutschen Gasversorger, Ruhrgas, gehalten werden. Nach Angaben von Eon erhalte der Konzern damit bei der Ruhrgas eine maßgebliche Position. Ruhrgas sei der größte Gasimporteur Deutschlands und zähle zu den drei großen europäischen Gasunternehmen.


Die Ruhrgas-Aktivitäten in der Fernversorgung ergänzten ideal die gute Stellung des Eon-Konzern in der Endverteilung. Eon-Chef Hartmann hatte wiederholt gesagt, das Unternehmen wolle seinen 0,2-Prozent- Anteil an der Ruhrgas aufstocken. Branchenbeobachter hatten allerdings bezweifelt, dass es Eon gelingen werde, einen maßgeblichen Einfluss auf die Ruhrgas zu gewinnen.


Die Besitz- und Stimmrechtsverhältnisse bei der Ruhrgas sind kompliziert. Größter Anteilseigner der Ruhrgas mit mehr als einem Drittel ist Bergemann, an der beispielsweise die britische Vodafone und die Thyssen Krupp, aber auch der RWE-Konzern über die RWE-Dea mit 3,5 Prozent beteiligt sind. Auf den RWE-Anteil hat Eon früheren Angaben zufolge eine Option. Die Ruhrgasgesellschafter Bergemann und Gelsenberg haben ihre Stimmrechte in einem Poolvertrag gebündelt und verfügen über knapp 60 Prozent der Stimmen bei Ruhrgas. In diesem Pool werde Eon bereits nach der Erhöhung des Gelsenberg-Kapitals über rund 42 Prozent der Stimmrechte verfügen.



© 2001 Financial Times Deutschland , © Illustration:  AP
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