Entertainment: Fachmesse IMA zeigt Wege zum Gewinn

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Entertainment: Fachmesse IMA zeigt Wege zum Gewinn

 
20.01.03 09:31
VDI nachrichten, 17.1.2003
Seit der Euroumstellung erlebt die deutsche Automatenwirtschaft eine Berg- und Talfahrt: Nachdem der Euro der Branche einen Nachfrageschub gebracht hatte, führten geplante Spielsteuern zum Einbruch. Bessere Rahmenbedingungen sollen es nun richten – und Geräte-Innovationen. Die wurden diese Woche auf der IMA in Nürnberg präsentiert.

Freude wollte ein Jahr nach der Euroumstellung nicht aufkommen, als der Verband der Deutschen Automatenindustrie (VDAI), Berlin, am vergangenen Montag in Frankfurt die Zahlen für 2002 verkündete. Obwohl die Einführung des Euro sowie die Umstellung der minimalen Spieldauer von 15 s auf 12 s bei Gewinnspiel-Geräten laut Branchenverband Ende 2001 und Anfang 2002 zu einem kurzfristigen Nachfrageanstieg geführt hatten, verzeichneten die Hersteller nach einem Einbruch zur Jahresmitte einen Rückgang der Geräteabsatzzahlen. Das führte 2002 zu einem Minus von insgesamt 5 %.
Die Absenkung der Spieldauer auf 12 s geht dem VDAI-Vorsitzenden und Unternehmer Paul Gauselmann nicht weit genug. „Nirgendwo sonst in Europa gibt es bei Gewinnspielen so antiquierte und einengende Regelungen wie in Deutschland“, machte er in der Mainmetropole deutlich. In anderen europäischen Ländern liege die Spieldauer bei 3 s bzw. 5 s. Entscheidender, so Gauselmann, sei aber der theoretisch maximal erreichbare Verlust pro Stunde. „In Deutschland liegt dieser deutlich unter dem europäischer Nachbarländer“, klagte der Vorsitzende des Industrieverbandes.

Und noch etwas macht Ärger: „Wir brauchen mehr Chancen im Wettbewerb mit den staatlichen Angeboten bei Glücks- und Gewinnspielen sowie mit dem Spieleangebot im Internet“, forderte Gauselmann. Würden in Spielstätten 15 m² pro Geld-Gewinn-Gerät verlangt, betrage in staatlichen Automatensälen die Fläche pro Automat im Schnitt nur 2 m² bis 4 m². „Und dies obwohl die Verlustmöglichkeiten je Gerät zehnmal geringer sind als bei den Automaten der Spielbanken“, ärgerte er sich.
Schlechte bzw. unsichere Rahmenbedingungen sind auch für Hans-Günther Vieweg vom Ifo-Institut für Wirtschaftsforschung, München, der Grund für die seit Mitte 2002 anhaltende Investitionszurückhaltung der Automatenaufsteller. Beispiel sei eine Initiative der Landesregierung Niedersachsens von Mitte 2002, die an Stelle einer Mehrwertsteuer für das Geldgewinnspiel eine Spieleinsatzsteuer einführen wollte. Vieweg dazu: „Dies würde zu einer deutlichen Mehrbelastung der Unterhaltungswirtschaft führen.“
Auch wenn die Aufsteller nach den Zahlen der Ifo-Wirtschaftsforscher zumindest das Jahr 2002 noch mit einem leichten Umsatzplus von 1 % abschließen konnten, forderte sowohl Vieweg als auch Gauselmann von den Politkern eine Nivellierung der Spieleverordnung. Davon hänge auch ab, ob die Branche weiterhin von Entlassungswellen verschont bleibe, mahnte Gauselmann. Konkret sehe er etwa 10 % der z.Z. bei Herstellern und in Spielhallen vorhandenen 60 000 Arbeitsplätze in Gefahr.
Die Chancen für eine solche Nivelliereng scheinen gut: Bereits am vergangen Dienstag, machte der bayrische Wirtschaftsminister Otto Wiesheu bei der Eröffnung der Automatenmesse IMA in Nürnberg der Branche Mut. Im Kreise der Wirtschaftsminister der Länder herrsche ein positives Klima, die gesetzlichen Rahmenbedingungen für die Branche zu verbessern, so Wiesheu.
Unabhängig vom Ergebnis der politischen Diskussion gehen die Hersteller mit Produktinnovationen ins Rennen um Marktanteile. So zählten bei den Geldgewinnspiel-Geräten in Nürnberg u.a. Automaten zu den Highlights, die den gesetztlichen Rahmen durch veränderte Spielabläufe besser ausnutzen.
Auch Spielgeräte ohne Geldgewinn erstrahlten auf der Fachmesse in neuem Glanz. Gegenüber den VDI nachrichten erklärte Thomas Fitzner, Produktmanager bei Bergmann Automaten in Rellingen: „Unsere Touchscreens haben sich etabliert.“ Neue Impulse gingen vor allem von erweiterten Funktionen der Automaten oder von einer verbesserten Ergonomie aus, die eine höherer Verweildauer am Automaten zum Ziel habe. Im Gegensatz zu anderen Geräten sei ein überproportionales weibliches Interesse zu verzeichnen.
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