Enron: Skandale ohne Ende
Washington - Im Kielwasser der Enron-Pleite. "Es geht nicht mehr um Kriegserfolge in Afghanistan, um die Vorschläge zur Bildungsreform oder die Rede zur Lage der Nation. Es geht nur mehr um Enron", seufzt ein Berater des Weißen Hauses. Tatsächlich hat die größte Pleite in der US-Geschichte, der Bankrott des Energie-Großhändlers Enron und die jetzt erst zu Tage kommenden Verwicklungen und Verstrickungen mit der Politik, die anderen Themen in den US-Medien zurückgedrängt.
Das Ende einer Ausnahmesituation
Zu Beginn des Wahljahres 2002, in dem im November die mid-term-elections anstehen, ist damit die Innenpolitik nach Washington zurückgekehrt. Die seit den Terroranschlägen demonstrativ zur Schau getragene Unterstützung von US-Präsident George W. Bush durch die Demokraten scheint abrupt zu Ende zu gehen: Erstmals seit Monaten gerät Bush unter Beschuss.
Mitarbeiter verloren ihre Pension
Denn die Enron-Pleite hat nicht nur die Arbeiter ihre Jobs und die Banken ihre Kredite gekostet. Tausende Beschäftigte verloren ihre Pensionsansprüche, weil sie machtlos zusehen mussten wie die Aktie ihres Arbeitgebers ins Bodenlose fiel, sie ihre eigenen die Pensionen finanzierenden Aktien aber nicht verkaufen durften. Das Enron-Management hingegen hatte zuvor durch Aktienverkäufe bei hohem Kurs rund eine Milliarde Dollar einkassiert.
Die Vorgeschichte
Der Bankrott hat eine Vorgeschichte: Der Energie-Konzern hatte jahrelang Millionen-Schulden in den Bilanzen "versteckt", indem sie in formal unabhängige "Partnerschaften" ausgegliedert wurden, die aber von Enron-Managern bzw. ihnen Nahestehenden geführt wurden, berichtet die "Washington Post". Die Öffentlichkeit und die Anleger wurden damit über die tatsächliche Finanzlage des Unternehmens offenbar in die Irre geführt - bis die Aktie abstürzte.
Unterlagen vernichtet
Der jüngste Paukenschlag war die Mitteilung der Arthur-Andersen-Wirtschaftsprüfer, dass eine "wesentliche" Anzahl von Unterlagen über Enron vernichtet wurden. Dies ist nach Angaben von Experten zumindest "ungewöhnlich", da diese Dokumente normalerweise mehrere Jahre lang aufbewahrt werden. Laut ungenannter Quellen im US-Kongress soll es um tausende Dokumente gehen, die von Andersen-Mitarbeitern zerstört wurden.
Stichwort: Wahlkampf-Spenden
Laut der "New York Times" waren Enron und sein Managment die "großzügigsten" Wahlkampf-Spender in der politischen Karriere des Texaners. Enron habe bereits den Wahlkampf Bushs um das Amt des Gouverneurs von Texas 1994 unterstützt, und zwar mit einer drei Mal so hohen Summe wie in die Kasse der demokratischen Gegenkandidatin und damaligen Amtsinhaberin Ann Richards geflossen sei. Insgesamt hätten die Enron Corporation und ihr Chef Kenneth L. Lay Bushs Wahlkämpfe mit mehr als 550.000 Dollar unterstützt
Washington - Im Kielwasser der Enron-Pleite. "Es geht nicht mehr um Kriegserfolge in Afghanistan, um die Vorschläge zur Bildungsreform oder die Rede zur Lage der Nation. Es geht nur mehr um Enron", seufzt ein Berater des Weißen Hauses. Tatsächlich hat die größte Pleite in der US-Geschichte, der Bankrott des Energie-Großhändlers Enron und die jetzt erst zu Tage kommenden Verwicklungen und Verstrickungen mit der Politik, die anderen Themen in den US-Medien zurückgedrängt.
Das Ende einer Ausnahmesituation
Zu Beginn des Wahljahres 2002, in dem im November die mid-term-elections anstehen, ist damit die Innenpolitik nach Washington zurückgekehrt. Die seit den Terroranschlägen demonstrativ zur Schau getragene Unterstützung von US-Präsident George W. Bush durch die Demokraten scheint abrupt zu Ende zu gehen: Erstmals seit Monaten gerät Bush unter Beschuss.
Mitarbeiter verloren ihre Pension
Denn die Enron-Pleite hat nicht nur die Arbeiter ihre Jobs und die Banken ihre Kredite gekostet. Tausende Beschäftigte verloren ihre Pensionsansprüche, weil sie machtlos zusehen mussten wie die Aktie ihres Arbeitgebers ins Bodenlose fiel, sie ihre eigenen die Pensionen finanzierenden Aktien aber nicht verkaufen durften. Das Enron-Management hingegen hatte zuvor durch Aktienverkäufe bei hohem Kurs rund eine Milliarde Dollar einkassiert.
Die Vorgeschichte
Der Bankrott hat eine Vorgeschichte: Der Energie-Konzern hatte jahrelang Millionen-Schulden in den Bilanzen "versteckt", indem sie in formal unabhängige "Partnerschaften" ausgegliedert wurden, die aber von Enron-Managern bzw. ihnen Nahestehenden geführt wurden, berichtet die "Washington Post". Die Öffentlichkeit und die Anleger wurden damit über die tatsächliche Finanzlage des Unternehmens offenbar in die Irre geführt - bis die Aktie abstürzte.
Unterlagen vernichtet
Der jüngste Paukenschlag war die Mitteilung der Arthur-Andersen-Wirtschaftsprüfer, dass eine "wesentliche" Anzahl von Unterlagen über Enron vernichtet wurden. Dies ist nach Angaben von Experten zumindest "ungewöhnlich", da diese Dokumente normalerweise mehrere Jahre lang aufbewahrt werden. Laut ungenannter Quellen im US-Kongress soll es um tausende Dokumente gehen, die von Andersen-Mitarbeitern zerstört wurden.
Stichwort: Wahlkampf-Spenden
Laut der "New York Times" waren Enron und sein Managment die "großzügigsten" Wahlkampf-Spender in der politischen Karriere des Texaners. Enron habe bereits den Wahlkampf Bushs um das Amt des Gouverneurs von Texas 1994 unterstützt, und zwar mit einer drei Mal so hohen Summe wie in die Kasse der demokratischen Gegenkandidatin und damaligen Amtsinhaberin Ann Richards geflossen sei. Insgesamt hätten die Enron Corporation und ihr Chef Kenneth L. Lay Bushs Wahlkämpfe mit mehr als 550.000 Dollar unterstützt