Demenzen
Geistig fit mit etwas Alkohol
Ältere Menschen erkranken seltener an Alzheimer, wenn sie täglich etwas Alkohol konsumieren.
Leichter, täglicher Alkoholkonsum kann das Risiko der Entwicklung von Alzheimer und anderen Demenzkrankheiten fast um die Hälfte reduzieren.
Das berichten niederländische Forscher in der Zeitschrift The Lancet.
Wie schon früher bekannt war, kann leichter Alkoholgenuss auch gegen Schlaganfall und Herzkrankheiten schützen.
Den Forschern zufolge ist es egal, was getrunken wird. Wichtig sei, dass der Alkohol nur in mäßigen Mengen genossen werde, denn die negativen Folgen übermäßigen Alkoholkonsums seien hinreichend bekannt. Im schlimmsten Fall führt Alkoholismus zur Schrumpfung des Gehirns.
Forscher der Erasmus-Universität in Rotterdam hatten für ihre Studie in sechs Jahren 5395 Menschen im Alter über 55 Jahren und ohne Demenzerscheinungen untersucht.
Die Teilnehmer mussten erklärten, was und wie häufig sie trinken. Zum Ende der Studie hatten 197 von ihnen Alzheimer oder eine andere Demenzerkrankung entwickelt.
Am wenigstens betroffen waren dabei diejenigen, die ein bis drei alkoholische Getränke am Tag zu sich nahmen.
Eine mögliche Erklärung ist, dass Ethanol die Risikofaktoren für Gefäßerkrankungen verringert, da es der Bildung von Ablagerungen in den Arterien entgegenwirkt.
Eine zweite Möglichkeit, so Monique Breteler und Kollegen, stellt der direkte Effekt von Ethanol auf Hirnfunktionen wie Gedächtnis und Aufmerksamkeit dar. Denn: Die Droge führt zu Ausschüttungen des Hirnbotenstoffes Acetylcholin.
Größere Mengen Alkohol allerdings unterdrücken die Produktion des Stoffes.