"Innerhalb Europas ist ein Anleger relativ gut in Deutschland aufgehoben". Dies trifft nach Ansicht von Harald Staudinger, Fondsmanager bei Activest, auch auf Frankreich zu und spiegelt seine derzeitige Einschätzung der Weltaktienmärkte wider.
DÜSSELDORF. Staudinger gewichtet Europa insgesamt über und die USA neutral. Japan wird im Portfolio untergewichtet, dabei gelte: "Japan ist zwar grundsätzlich unterzugewichten, aber es gibt dort trotzdem noch attraktive Investitionsmöglichkeiten". Dem Fondsmanager gefallen beispielsweise einige Werte aus dem Auto- und aus dem Technologiebereich.
Der Activest-Experte geht weltweit von einer konjunkturellen Erholung ab dem zweiten Quartal aus; dabei würden die USA einen Vorlauf haben. In Deutschland setzt er vor allem auf Aktien der zyklischen Branchen wie Maschinenbau oder Autos. Defensive Titel würde er untergewichten.
Emerging Markets hatten 2001 die Nase vorn
Im vergangenen Jahr lag Deutschland wie andere europäische Märkte mit einem dicken Minus im Weltbörsenvergleich lediglich im unteren Drittel. Die Nase vorn hatten 2001 ganz klar einige der Emerging Markets, also die Börsen sich noch entwickelnder Volkswirtschaften. Und Staudinger ist zuversichtlich, dass "wenn die globale Konjunkturerholung kommt", einige Emerging Markets erneut "überdurchschnittlich reagieren" werden, allerdings sei das Risiko dort auch "wesentlich größer".
Russland setzte sich mit einem Plus von fast 53 % – auf Dollarbasis – klar an die Spitze. Es folgten weitere Emerging Markets wie Korea, Kolumbien oder Mexiko. Zu den Gewinnern an der Moskauer Börse zählten die Ölunternehmen Yukos und Sibneft mit Zuwächsen von weit über 100 %. Einen Grund für den Aufschwung des russischen Aktienmarktes sieht Thomas Gerhardt, Fondsmanager für Emerging Markets bei DWS darin, dass nach dem 11. September Russland enger an die USA und Europa rückte. "Die USA sind sich durch die Krise nach den Terroranschlägen darüber bewusst geworden, wie abhängig sie vom Öl der arabischen Länder sind. Davon profitiert Russland als alternativer Öllieferant", sagt Gerhardt.
Putins Kampf gegen die Korruption stabilisiert
Positiv bewertet Dietmar Hornung, Volkswirt bei der DGZ Deka Bank und zuständig für Mittel- und Osteuropa, Putins Kampf gegen die Korruption und die Steuerreformen. "Nach meiner Einschätzung sollte sich die Lage in Russland dieses Jahr nicht verschlechtern" , sagt Hornung. "Russland, das stark von Rohstoffen abhängig ist, wird zudem profitieren, wenn die Konjunktur wieder anspringt." Activest hält den Markt zudem für sehr günstig bewertet. Dies gelte auch, wenn der Ölpreis bis auf 15 $ fallen sollte.
Nicht ganz klar ist die weitere Entwicklung von Chinas B-Aktienmarkt, an dem Aktien in US-Dollar und Hongkong-Dollar gehandelt werden. 2001 zählte er auf Dollarbasis zu den Verlierern, könnte aber von dem Beitritt Chinas zur Welthandelsorgansiation WTO profitieren. Außerdem öffnete die Regierung den B-Aktienmarkt, der vorher nur für Ausländer zugänglich war, für Chinesen. Das führte laut Nicolas Schlothauer, Volkswirt bei der DGZ Deka Bank, zu einer regelrechten Rally. Aber: "Der Markt ist noch mit Vorsicht zu genießen", warnt er.
"In China eröffnen sich zwar viele Chancen, aber dadurch dass dort immer noch kein freier Finanzmarkt existiert, kann es auch zu Rückschlägen kommen." Mit Vorsicht ist laut Hornung auch die Türkei zu genießen. "Die schwache Lira und die hohe Inflation gefährden die Stabilität." Nur spekulative Anleger könnten dort ihr Glück finden.
DÜSSELDORF. Staudinger gewichtet Europa insgesamt über und die USA neutral. Japan wird im Portfolio untergewichtet, dabei gelte: "Japan ist zwar grundsätzlich unterzugewichten, aber es gibt dort trotzdem noch attraktive Investitionsmöglichkeiten". Dem Fondsmanager gefallen beispielsweise einige Werte aus dem Auto- und aus dem Technologiebereich.
Der Activest-Experte geht weltweit von einer konjunkturellen Erholung ab dem zweiten Quartal aus; dabei würden die USA einen Vorlauf haben. In Deutschland setzt er vor allem auf Aktien der zyklischen Branchen wie Maschinenbau oder Autos. Defensive Titel würde er untergewichten.
Emerging Markets hatten 2001 die Nase vorn
Im vergangenen Jahr lag Deutschland wie andere europäische Märkte mit einem dicken Minus im Weltbörsenvergleich lediglich im unteren Drittel. Die Nase vorn hatten 2001 ganz klar einige der Emerging Markets, also die Börsen sich noch entwickelnder Volkswirtschaften. Und Staudinger ist zuversichtlich, dass "wenn die globale Konjunkturerholung kommt", einige Emerging Markets erneut "überdurchschnittlich reagieren" werden, allerdings sei das Risiko dort auch "wesentlich größer".
Russland setzte sich mit einem Plus von fast 53 % – auf Dollarbasis – klar an die Spitze. Es folgten weitere Emerging Markets wie Korea, Kolumbien oder Mexiko. Zu den Gewinnern an der Moskauer Börse zählten die Ölunternehmen Yukos und Sibneft mit Zuwächsen von weit über 100 %. Einen Grund für den Aufschwung des russischen Aktienmarktes sieht Thomas Gerhardt, Fondsmanager für Emerging Markets bei DWS darin, dass nach dem 11. September Russland enger an die USA und Europa rückte. "Die USA sind sich durch die Krise nach den Terroranschlägen darüber bewusst geworden, wie abhängig sie vom Öl der arabischen Länder sind. Davon profitiert Russland als alternativer Öllieferant", sagt Gerhardt.
Putins Kampf gegen die Korruption stabilisiert
Positiv bewertet Dietmar Hornung, Volkswirt bei der DGZ Deka Bank und zuständig für Mittel- und Osteuropa, Putins Kampf gegen die Korruption und die Steuerreformen. "Nach meiner Einschätzung sollte sich die Lage in Russland dieses Jahr nicht verschlechtern" , sagt Hornung. "Russland, das stark von Rohstoffen abhängig ist, wird zudem profitieren, wenn die Konjunktur wieder anspringt." Activest hält den Markt zudem für sehr günstig bewertet. Dies gelte auch, wenn der Ölpreis bis auf 15 $ fallen sollte.
Nicht ganz klar ist die weitere Entwicklung von Chinas B-Aktienmarkt, an dem Aktien in US-Dollar und Hongkong-Dollar gehandelt werden. 2001 zählte er auf Dollarbasis zu den Verlierern, könnte aber von dem Beitritt Chinas zur Welthandelsorgansiation WTO profitieren. Außerdem öffnete die Regierung den B-Aktienmarkt, der vorher nur für Ausländer zugänglich war, für Chinesen. Das führte laut Nicolas Schlothauer, Volkswirt bei der DGZ Deka Bank, zu einer regelrechten Rally. Aber: "Der Markt ist noch mit Vorsicht zu genießen", warnt er.
"In China eröffnen sich zwar viele Chancen, aber dadurch dass dort immer noch kein freier Finanzmarkt existiert, kann es auch zu Rückschlägen kommen." Mit Vorsicht ist laut Hornung auch die Türkei zu genießen. "Die schwache Lira und die hohe Inflation gefährden die Stabilität." Nur spekulative Anleger könnten dort ihr Glück finden.