EM.TV-Gründer Thomas Haffa schließt einen Rücktritt als Vorstandschef nicht mehr aus.
Falls es nicht gelänge, das Vertrauen von Analysten und Investoren zu gewinnen, "werde ich wohl über die Konsequenzen nachdenken müssen", sagte er dem Hamburger Nachrichtenmagazin "Der Spiegel". Haffa räumte ein, dass das Management von EM.TV Schwächen gezeigt habe: "Wir haben in der Phase der Akquisition den Fehler gemacht, dass wir operativ nicht so mitgehalten haben, wie es angesichts der Dimensionen unserer Investitionen nötig gewesen wäre."
Am Freitag waren beim Landgericht München vier Strafanzeigen gegen das Management des krisengeschüttelten Medienunternehmens eingegangen. EM-TV wird vorgeworfen, die tatsächlichen wirtschaftlichen Verhältnisse des Unternehmens verschleiert zu haben. Der hoch verschuldete Filmrechtehändler hatte am Montag Notverkäufe und den Einstieg der Kirch-Gruppe bekannt gegeben, um sein Überleben zu sichern. Haffas Bruder Florian hatte sich am gleichen Tag vollständig aus der EM.TV-Führung zurückgezogen. Dort hatte er bis dahin noch den Posten des stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden inne. Schon im Oktober hatte er sein Amt als Finanzvorstand aufgegeben, weil er Buchungsfehler einräumen und die Halbjahresbilanz des Unternehmens korrigieren musste.