EM.TV im Formel1 Tempo nach unten:

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EM.TV+MERCHA. kein aktueller Kurs verfügbar
 
DarkKnight:

EM.TV im Formel1 Tempo nach unten:

 
07.12.00 08:38
Nur mal so zur Info:

Unter schwerem Druck bleibt die Aktie der angeschlagenen EM.TV & Merchandising AG: Mit einem erneuten Kurssturz von in der Spitze um mehr als 30% ist die Bewertung der Münchner Gesellschaft auf um die 1 Mrd. Euro gerutscht. Im Vergleich zum Jahreshoch von knapp 120 Euro hat das Papier somit mehr als 90% verloren. Offenbar haben die Investoren selbst auf dem erreichten niedrigen Niveau kein Vertrauen in den Konzern gefasst, an dem sich, wie berichtet, die Kirch-Gruppe beteiligen will. Händler sehen kein Ende der Verkäufe von EM.TV-Aktien. Wegen der vielen Negativmeldungen trennten sich Investoren nun von den noch vorhandenen Beständen, heißt es.
270 Mill. Dollar Buchverlust?
Der Kursverfall der Aktie zieht Kreise. So muss die zur Gruppe Deutsche Bank zählende Morgan Grenfell Private Equity hohe Buchverluste hinnehmen, die sich nach Londoner Quellen auf ca. 270 Mill. Dollar belaufen. Die Bank selbst nimmt dazu nicht Stellung, doch gilt diese Größenordnung als nicht aus der Luft gegriffen. Morgan Grenfell wird nicht konsolidiert, heißt es in der Frankfurter Bankzentrale lediglich. Zahlen zum Ergebnis des Private-Equity-Arms werden nicht genannt. Zu berücksichtigen ist, dass die sich an institutionelle Anleger richtende Fondsgesellschaft, die sich in London auch nicht zu den Vorgängen äußert, Buchgewinne aus der Differenz zwischen ihrem Einstandspreis gegen ihren Verkaufspreis vom März rechnen kann. Die große Unbekannte ist, auf welchem Paket Morgan Grenfell noch sitzt, also welche Anteile inzwischen weitergereicht worden sind. Auch dazu gibt es keine Auskunft. Die Wagniskapitalfirma aus London hatte im März 2000 für ihren Anteil von 12,5% an der Formel-1-Holding SLEC die EM.TV-Aktien im Wert von damals 450 Mill. Dollar erhalten. Legt man daran die Latte des Aktienkursverfalls, so bleibt gerade noch ein Betrag von rund 30 Mill. Dollar übrig. Gezahlt hatte Morgan Grenfell allerdings im Oktober 1999 nach damaligen Angaben rund 325 Mill. Dollar für die 12,5%. Man hatte zunächst vor, durch Ausübung einer Option weitere 37,5% an dem Rennsport-Vermarkter zu erwerben, beließ es aber bei einer kleineren Beifahrer-Position und gab diese dann an EM.TV ab.
Beim Einstieg in die Formel 1 hatte das Münchner Produkt- und Lizenzhandelsunternehmen 50% an der SLEC erworben. Es wurde eine paritätische Partnerschaft mit Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone vereinbart. Für EM.TV bildete dies die größte Transaktion in der Geschichte. Der Transaktionswert war von den Münchnern auf rund 1,8 Mrd. Dollar beziffert worden, wovon 713 Mill. Dollar in Cash gestellt wurden, der Rest in neuen EM.TV-Aktien. Für diese Papiere war eine Kursbasis von 110 Euro je Aktie vereinbart worden, wie es damals hieß. Bei der vor dem Formel-1-Deal bekannt gegebenen 100%-Übernahme der Jim Henson Company im Februar hatte EM.TV noch 6 Millionen junge Titel auf Basis von je 56 Euro ausgegeben.
US-Investoren früher abgesprungen
Die Kirch-Gruppe wird neben dem Einstieg bei EM.TV 49% der Anteile, die EM.TV an der Formel-1-Holding SLEC hält, übernehmen und dafür 550 Mill. Dollar zahlen. EM.TV hält 50% an der SLEC und hatte im März für zwölf Monate eine Option auf weitere 25% an der SLEC verabredet.
Ursprünglich hatten Morgan Grenfell und der US-Fonds Hellman & Friedman ihre Anteile an der Formel-1-Gesellschaft gebündelt, die dann an EM.TV gingen. Hellman & Friedman war erst im Februar 2000 eingestiegen, nachdem Morgan Grenfell die Option, den Anteil von 12,5 auf 50% zu erhöhen, nicht wahrnahm. Aber schon im Oktober 2000 hatte sich die US-Investmentfirma von 5,5 Millionen Aktien getrennt. Diese seien bei einem "strategischen Investor" platziert worden, hieß es damals ohne Einzelheiten. Auch die Henson-Familie machte im Oktober, also noch vor dem großen Kurs-Desaster des bayerischen Konzerns, rechtzeitig Kasse.
Nicht nur die EM.TV-Aktie, auch die fünfjährige Wandelanleihe des Unternehmens steht unter Druck. Bei einem aktuellen Kurs von 48,5 Euro beträgt die Rendite mittlerweile knapp 30% pro Jahr. Dabei ist die Rückzahlung am Fälligkeitstag 16. Februar 2005 zu 117,25% unterstellt. Als Federführer des Bonds, der von Agenturen nicht geratet ist, fungierte WestLB Panmure. Wie groß die Risikoprämie mittlerweile ist, zeigt sich beim Vergleich mit einem traditionellen Euro-Bond des Telekommunikationsunternehmens Sonera. Dessen bis März 2005 laufender Bond (Rating: "A/a2") rentiert derzeit nur zu 6,14%.
Wie Reuters berichtet, will das Bundesaufsichtsamt für den Wertpapierhandel (BAWe) die Kursbewegungen untersuchen. Es analysiere vor allem den Verlauf vor der am späten Freitagabend abgegebenen Gewinnwarnung. Spekulationen darüber waren Tage zuvor im Markt. Die Behörde prüft, ob es einen Verdacht auf Insiderhandel gibt.
Die Verhandlungen über den Rückverkauf der 45%-Beteiligung von EM.TV an der Tele München Gruppe an deren Mehrheitseigentümer Herbert Kloiber sollen von erbitterten Auseinandersetzungen geprägt sein. Kloiber hatte das Paket im Herbst 1999 für 800 Mill. DM an EM.TV abgegeben. Kloiber, der früher wie auch EM.TV-Chef Thomas Haffa für Leo Kirch arbeitete, ist mit Kirch verfeindet.
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