Seit Jahrhunderten suchen Forscher und Abenteurer die legendäre "Goldene Stadt". Ein polnischer Survival-Experte will jetzt den Weg nach El Dorado gefunden haben - mit Hilfe eines alten Jesuiten-Manuskripts.
Als Archäologe machte Jacek Palkiewicz bisher weniger auf sich aufmerksam. Dafür lehrt er in Kursen das Überleben unter extremen Bedingungen und hat mehr als 20 Bücher über seine weltweiten Expeditionen verfasst. Seine Fähigkeiten könnten ihm helfen, denn von der Suche nach El Dorado kam schon so mancher nicht zurück. Der Pole glaubt, so berichtet die britische Zeitung "The Times", einen sicheren Wegweiser nach El Dorado gefunden zu haben: das Manuskript eines Jesuitenpaters aus dem 16. Jahrhundert.
Das Schriftstück ist dem Bericht zufolge in den Archiven des Vatikans aufgetaucht. Es soll beweisen, dass El Dorado wirklich existiert und gegen Ende des 16. Jahrhunderts von Jesuiten-Missionaren entdeckt wurde. Mario Polia, Archäologe der Universität von Lima, sagte der "Times", der damalige Ordensführer Claudio Aquaviva habe dem Papst die Stadt in dem Manuskript detailliert beschrieben. Der Jesuit habe jedoch auf äußerste Geheimhaltung gedrängt, da er andernfalls eine Massenhysterie befürchtete.
Das Dokument erwähnt laut Polia eine Stadt mit dem Namen "Paititi", deren Mauern mit Gold verkleidet waren. Die Missionare hätten eine Kirche aus massivem Gold bauen und die Stadt damit Gott weihen wollen. Den Ort hätten sie als Rio Madre de Dios angegeben, gelegen in den Ausläufer der Anden im südöstlichen Peru.
Jacek Palkiewicz will laut "Times" schon in der kommenden Woche zu einem ersten Erkundungstrip aufbrechen und in dem Dorf Pilcopata ein Basiscamp errichten. Im Juni plane er mit einem Team von Wissenschaftlern eine systematische Suche zu Fuß und in Booten. Die peruanische Armee werde sich mit Hubschraubern beteiligen und Luftbilder anfertigen.
Die Suche nach El Dorado hat eine lange und teils tragische Geschichte. Der Spanier Gonzalo Pizarro leitete 1539 eine Expedition in unerforschte Gebiete in der Nähe von Quito - und verirrte sich prompt. Am Ende musste die Mannschaft ihre Pferde und Hunde essen, um am Leben zu bleiben. Auch andere Pioniere konnten El Dorado nicht finden. Zu den berühmtesten gehört der Brite Sir Walter Raleigh, der 1595 im Orinoco-Tiefland nach der Stadt suchte.
Palkiewicz hat in Südamerika bereits Erfahrungen gesammelt: 1996 sorgte er mit einer Expedition für Furore, deren Ziel die Entdeckung der Quelle des Amazonas war. Von den Legenden, die El Dorado und die tragischen Tode vieler Forscher mit einem Fluch in Verbindung bringen, will sich der Überlebenskünstler nicht stoppen lassen: "Ich bin von der goldenen Stadt nicht besessen", sagt Palkiewicz. "Mein Interesse ist rein wissenschaftlich und nicht von Habgier geleitet."
URL: www.spiegel.de/wissenschaft/0,1518,182524,00.html
Als Archäologe machte Jacek Palkiewicz bisher weniger auf sich aufmerksam. Dafür lehrt er in Kursen das Überleben unter extremen Bedingungen und hat mehr als 20 Bücher über seine weltweiten Expeditionen verfasst. Seine Fähigkeiten könnten ihm helfen, denn von der Suche nach El Dorado kam schon so mancher nicht zurück. Der Pole glaubt, so berichtet die britische Zeitung "The Times", einen sicheren Wegweiser nach El Dorado gefunden zu haben: das Manuskript eines Jesuitenpaters aus dem 16. Jahrhundert.
Das Schriftstück ist dem Bericht zufolge in den Archiven des Vatikans aufgetaucht. Es soll beweisen, dass El Dorado wirklich existiert und gegen Ende des 16. Jahrhunderts von Jesuiten-Missionaren entdeckt wurde. Mario Polia, Archäologe der Universität von Lima, sagte der "Times", der damalige Ordensführer Claudio Aquaviva habe dem Papst die Stadt in dem Manuskript detailliert beschrieben. Der Jesuit habe jedoch auf äußerste Geheimhaltung gedrängt, da er andernfalls eine Massenhysterie befürchtete.
Das Dokument erwähnt laut Polia eine Stadt mit dem Namen "Paititi", deren Mauern mit Gold verkleidet waren. Die Missionare hätten eine Kirche aus massivem Gold bauen und die Stadt damit Gott weihen wollen. Den Ort hätten sie als Rio Madre de Dios angegeben, gelegen in den Ausläufer der Anden im südöstlichen Peru.
Jacek Palkiewicz will laut "Times" schon in der kommenden Woche zu einem ersten Erkundungstrip aufbrechen und in dem Dorf Pilcopata ein Basiscamp errichten. Im Juni plane er mit einem Team von Wissenschaftlern eine systematische Suche zu Fuß und in Booten. Die peruanische Armee werde sich mit Hubschraubern beteiligen und Luftbilder anfertigen.
Die Suche nach El Dorado hat eine lange und teils tragische Geschichte. Der Spanier Gonzalo Pizarro leitete 1539 eine Expedition in unerforschte Gebiete in der Nähe von Quito - und verirrte sich prompt. Am Ende musste die Mannschaft ihre Pferde und Hunde essen, um am Leben zu bleiben. Auch andere Pioniere konnten El Dorado nicht finden. Zu den berühmtesten gehört der Brite Sir Walter Raleigh, der 1595 im Orinoco-Tiefland nach der Stadt suchte.
Palkiewicz hat in Südamerika bereits Erfahrungen gesammelt: 1996 sorgte er mit einer Expedition für Furore, deren Ziel die Entdeckung der Quelle des Amazonas war. Von den Legenden, die El Dorado und die tragischen Tode vieler Forscher mit einem Fluch in Verbindung bringen, will sich der Überlebenskünstler nicht stoppen lassen: "Ich bin von der goldenen Stadt nicht besessen", sagt Palkiewicz. "Mein Interesse ist rein wissenschaftlich und nicht von Habgier geleitet."
URL: www.spiegel.de/wissenschaft/0,1518,182524,00.html