Wall Street Schlussbericht: Konjunkturdaten sorgen für Zuwächse
01.12.2003 22:30:00
Zum Wochenbeginn gibt es heute Positives von den US-Börsen zu berichten. Aufgrund guter Konjunkturnachrichten und erfreulicher Prognosen aus dem Technologiesektor konnten die Indizes deutliche Gewinne verbuchen.
Zu den meistgehandelten Aktien gehörten an der NASDAQ Microsoft, Sirius Satellite Radio und Cisco Systems. An der NYSE waren besonders Aktien von Lucent, AT&T Wireless und Wal-Mart gefragt. An der NASDAQ konnten 62 Prozent der Titel Zuwächse erzielen, 33 Prozent gaben an Wert ab. 69 Prozent der Aktien an der NYSE waren unter den Gewinnern, während 25 Prozent Verluste verbuchten.
Schlussstände:
Dow Jones: 9.899 Punkte, +1,19 Prozent
NASDAQ: 1.989 Punkte, +1,51 Prozent
Konjunkturnachrichten:
Das Institut for Supply Management (ISM), eine private Organisation der Industrie, veröffentlichte die Entwicklung der Geschäftsaktivitäten des Verarbeitenden Gewerbes für November 2003. Der ISM-Index (früher NAPM-Einkaufsmanagerindex) stieg von 57,0 im Oktober auf nun 62,8 Zähler, das ist der höchste Stand seit rund 20 Jahren. Volkswirte hatten lediglich einen Anstieg auf 586,0 Punkte geschätzt. Der Teilindex der Beschäftigung erhöhte sich auf 51,0 Zähler und zeigt damit erstmals seit 37 Monaten einen Stellenzuwachs an, nach 47,7 Zählern im Vormonat. Bei den Preisen stieg der Subindex von 58,5 im Vormonat auf nun 64,0 Zähler, während sich der Index für den Auftragseingang von 64,3 auf 73,7 Zähler verbesserte.
Das US-Handelsministerium in Washington ermittelte die saisonbereinigte Entwicklung der Bauausgaben für Oktober 2003. Die Ausgaben stiegen annualisiert um 0,9 Prozent gegenüber dem Vormonat auf 922,0 Mrd. Dollar, während Volkswirte nur einen Anstieg um 0,6 Prozent geschätzt hatten. Für den Vormonat wurden die Ausgaben von vorläufig 910,6 Mrd. Dollar auf 913,5 Mrd. Dollar revidiert. Damit beliefen sich der monatliche Anstieg der US-Bauausgaben im September auf 1,3 Prozent.
Unternehmensmeldungen:
Der amerikanische Einzelhändler Wal-Mart Stores Inc. hat am vergangenen Freitag, dem Tag nach Thanksgiving, den Rekordbetrag von 1,52 Mrd. Dollar erlöst. Den Angaben zufolge wurden vor allem Unterhaltungselektronik und Spielzeuge gekauft. Wal-Mart ist mit ca. 1,4 Millionen Angestellten nicht nur der größte private Arbeitgeber der Welt, sondern nach Umsatz auch das größte Unternehmen der Welt. In diesem Jahr wird Wal-Mart rund 290 Mrd. Dollar erlösen. Im vergangenen Jahr waren es noch knapp 260 Mrd. Dollar.
Der Entertainment-Konzern Walt Disney Co. teilte am Sonntag mit, dass er Roy Disney, das letzte Mitglied der Disney-Familie und ein Kritiker von Chairman und CEO Michael Eisner, dazu gezwungen hat, aufgrund der Altersbestimmungen aus dem Vorstand auszutreten. Roy E. Disney gab zwar bekannt, dass er sein Mandat niederlegen wird, forderte jedoch auch den Rücktritt von Eisner. Dies berichtet das "Wall Street Journal" unter Berufung eines ihm vorliegenden Schreibens.
Der amerikanische Chemiekonzern DuPont Co. veröffentlichte einen Strategieplan, durch den die Kosten des Konzerns im Jahr 2005 um knapp 900 Mio. Dollar reduziert werden sollen. Konzernangaben zufolge soll ein Teil der Einsparungen durch den Abbau von Personal erreicht werden. Der Chemiekonzern leidet derzeit unter den hohen Grundstoffpreisen sowie der aktuellen Konkurrenzsituation, was sich in einem Rückgang der Margen niederschlägt. Durch die geplanten Restrukturierungsmaßnahmen will DuPont neben Kosteneinsparungen ein jährliches Umsatzwachstum von 6 Prozent erreichen.
Der weltgrößte Flugzeughersteller Boeing Co. gab bekannt, dass sein Vorstand den überraschenden Rücktritt von Phil Condit (62) als Chairman und CEO anerkannt hat. Wie der Konzern mitteilte, wird Condit als President und CEO mit sofortiger Wirkung durch Harry Stonecipher (67) ersetzt, der damit aus dem Ruhestand zurückkehrt. Lewis E. Platt (62) wurde zum Non-Executive Chairman berufen. Beide waren bereits mehrere Jahre Mitglieder im Boeing-Vorstand.
Der Technologiekonzern International Business Machines Corp. (IBM) plant eine Reorganisation der Software-Sparte. Diese hat ein Marktvolumen von rund 13,1 Mrd. Dollar. Die Reorganisation wird im Januar 2004 beginnen und die Sparte in zwölf Segmente teilen, unter anderem in die Bereiche Produktion, Vertrieb und Finanzdienstleistungen. Damit will sich IBM für den erwarteten Aufschwung der Software-Branche besser positionieren. Die Neustrukturierung wird Konzernangaben zufolge mehrere Hundert Millionen Dollar verschlingen.
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