Eine Million weniger Aktionäre in Deutschland

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.Juergen:

Eine Million weniger Aktionäre in Deutschland

19
09.08.06 22:49
Statistik

Eine Million weniger Aktionäre in Deutschland

Zahl der Aktienbesitzer nimmt im ersten Halbjahr rapide ab - Vermögen wird auf Tagesgeldkonten geparkt.

Frankfurt/Main - Im ersten Halbjahr dieses Jahres haben Anleger massiv Gelder umgeschichtet. Dies ergibt sich aus den Zahlen, die das Deutsche Aktieninstitut (DAI) am gestrigen Mittwoch auf der Basis einer Umfrage veröffentlicht hat. Demnach gibt es fast eine Million weniger Aktionäre und Fondsbesitzer in Deutschland. Dem Institut zufolge sank die Zahl der direkt in Aktien und indirekt über Fonds investierten Anleger in den ersten sechs Monaten dieses Jahres um 900 000 auf 9,9 Millionen Investoren. Das ist der stärkste Rückgang seit dem Zusammenbruch des Neuen Marktes im Jahr 2001.

Der Rückzug fand in allen Gruppen gleich stark statt: Sowohl die reinen Aktionäre, als auch die Fondsbesitzer und solche Anleger, die in beide Vermögensklassen investiert waren, zogen ihre Gelder zu fast gleichen Anteilen zurück. Am stärksten sank die Aktienakzeptanz dem DAI zufolge in den neuen Bundesländern. Hier trennten sich im ersten Halbjahr rund sechs Prozent von ihren Papieren.

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Experten zufolge ist das Verhalten eindeutig auf das unsichere Börsenumfeld zurückzuführen. "Derzeit ist für Anleger keine klare Richtung an der Börse erkennbar", erklärt Jürgen Kurz von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW).

Die Bilanzsaison verlaufe zwar überwiegend positiv, die Rahmendaten seien allerdings nicht besonders ermunternd. Der hohe Ölpreis, Inflationsrisiken und die Zinserhöhungen verunsicherten die Anleger. Die klassische Reaktion sei meist die Flucht aus Risikoanlagen hin zu sicheren Vermögensklassen wie verzinste Giro- oder Tagesgeldkonten. "Die Anleger parken ihr Geld erst einmal und warten ab", meint Kurz. Angesichts der steigenden Zinsen im Euro-Raum schichten viele Investoren ihr Vermögen auch in festverzinsliche Wertpapiere um.

Anders als der Aktionärsschützer macht das DAI für die Kapitalflucht im Wesentlichen die anhaltende Diskussion um die Besteuerung von Kapitalerträgen verantwortlich. "Bei dieser Anlageform droht unter dem Vorwand der Steuervereinfachung eine eklatante Steuererhöhung", sagt DAI-Experte Franz-Josef Leven. Er vermutet, dass Anleger angesichts der drohenden Abgaben den hohen Kursstand Mitte Mai dazu nutzten, sich auch von langfristigen Engagements zu trennen. Allerdings liegen dem DAI keine Informationen vor, zu welchem Zeitpunkt die Anteilseigner ihre Papiere überwiegend verkauft haben.

Zu einer drohenden Konkurrenz werden den Daten zufolge zunehmend auch Zertifikate. Inzwischen besitzen rund 530 000 Anleger Inhaberschuldverschreibungen. Das entspricht 0,8 Prozent der Bevölkerung und fast exakt der Zahl derer, die sich in den ersten sechs Monaten von Fondsanteilen trennten. "Besonders in Garantiezertifikate wird viel Geld geflossen sein", vermutet Kurz. Diese Papiere kommen dem Wunsch der Anleger nach Sicherheit noch am nächsten, weil sie den Erhalt des investierten Kapitals versprechen. Für den Aktionärsschützer ist das Verhalten der Anleger nachvollziehbar: "Wenn die Investoren im Zuge des Booms an den Aktienmärkten bis Mitte Mai Gewinne realisiert haben, wäre es doch dumm, das Geld wieder in eine Schaukelbörse wie diese zu investieren."

 

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popelfuchs:

Wir haben jetzt 9.9 Mill. Aktionäre in D o. T.

 
10.08.06 07:55
DaxMix:

Die ganz zittrigen Hände

 
10.08.06 09:01
geben offensichtlich ihre Papiere ab. Im Gegenzug decken sich Manager (z. Bsp. 70 Mill. $ Mr. Dell, etc), Institutionelle und Unternehmen für Mrd. mit eigenen Aktien ein (Rückkaufprogramme).

Die haben offensichtlich eine andere Auffassung von der Entwicklung ihrer Papiere. Meiner Meinung sollte man sich nicht den Markt sondern einzelne Papiere anschauen.  
.Juergen:

@DaxMix

3
10.08.06 15:34
die springen erst wieder auf den zug wenn er voll in fahrt ist.
wobei bestimmt auch die ständige diskussion über eine evt.neue
besteuerung eine rolle gespielt hat.

gruß juergen


.Juergen:

"Politik muss sich klar für die Aktie entscheiden"

4
10.08.06 22:46
"Politik muss sich klar für die Aktie entscheiden"

Der deutliche Rückgang der Aktionärszahlen macht Rüdiger von Rosen, Leiter des Deutschen Aktieninstituts, ratlos. Sowohl die Frühjahrs-Hausse als auch der jüngste Kursrutsch hätten Anleger zur Flucht aus der Aktie getrieben, meint er.

boerse.ARD.de: Die Zahl der Aktionäre ist im ersten Halbjahr 2006 um fast eine Million gesunken. Erstmals seit 1999 gibt es weniger als zehn Millionen Anleger in Deutschland. Hatten Sie mit einem solch dramatischen Rückgang gerechnet?

Von Rosen: Nein, der Rückgang kommt für uns völlig überraschend. Letztes Jahr konnten wir noch 300.000 neue Aktionäre verzeichnen. Wir waren eigentlich davon ausgegangen, dass es bei diesen Zuwächsen bleiben würde – trotz der Belastungen für die Aktienakzeptanz wie die Steuerpolitik und die jüngsten Kurskapriolen.

boerse.ARD.de: In Ihrer Studie führen Sie als Grund für die Flucht aus der Aktie sowohl die deutlichen Kurssteigerungen bis Mai als auch die starken Kursverluste danach an. Wie passt das zusammen?

Von Rosen:Im ersten Halbjahr 2006 sind zwei unterschiedliche Anlegermentalitäten zusammengekommen. Zum einen gab es Anleger, die ihre Einstiegskurse vom Börsenboom Ende der 90er Jahre wieder sahen und bei 6000 Punkten im Dax ausstiegen. Einige Anleger glaubten wahrscheinlich auch, dass es mit den Aktien nicht noch weiter aufwärts geht – und verkauften ihre Papiere. Als die Kurse dann wieder fielen, wurden wiederum andere Anleger nervös und stiegen ebenfalls aus. Aus dieser Kombination von unterschiedlichem Anlegerverhalten erklärt sich meines Erachtens der Rückgang der Aktionärszahlen. Wie genau die Anleger ticken, wissen wir allerdings auch nicht. Wir kennen die Anleger zu wenig!


boerse.ARD.de: Aber auch 2005 hätten Anleger die Kursgewinne beim Sprung des Dax über die 5000-Punkte-Marke nutzen können, um auszusteigen...

Von Rosen: Ja, das stimmt. 2005 war aber ein Jahr des Comebacks für die Aktie. Viele Anleger merkten, dass sich mit Aktien wieder Geld verdienen lässt. Erst im Mai 2006 endete der lange Höhenflug des Dax. Allerdings wurde auch 2005 Geld aus Aktien abgezogen. Das ist ein Trend, den wir schon seit 2001 beobachten. Insgesamt sind seither 129,2 Milliarden Euro aus Aktien abgeflossen. Das ist doppelt soviel wie zwischen 1991 und Ende 2000 in Aktien investiert wurden. Laut Bundesbank wurden allein 2002 rund 71 Milliarden Euro abgezogen.

boerse.ARD.de: Haben Sie eine Umschichtung von Aktien hin zu Zertifikaten festgestellt?

Von Rosen: Kaum. Im ersten Halbjahr 2006 besaßen nur 529.000 Anleger Zertifikate. Das sind weniger als wir an Aktionären und Fondsanteile-Besitzern verloren haben. Ein großer Teil der Zertifikate-Besitzer hat immer noch Aktien im Depot und nutzt die Zertifikate als Geldanlage-Ergänzung. Es dürfte aber auch einige Zertifikate-Besitzer geben, die einen Teil ihrer Aktien in Zertifikate umgewandelt haben, um für schwierigere Zeiten gerüstet zu sein.

boerse.ARD.de: Als weiteren Grund für den Rückgang der Aktionärs-Zahlen führen Sie die Verunsicherung über die Steuerpolitik an. Wie haben Sie dies in Ihrer Studie gemessen?

Von Rosen: Wir spüren in unserem Alltag, dass die Anleger von der aktuellen Steuerpolitik der Bundesregierung verunsichert sind. Beim Deutschen Aktieninstitut laufen zahlreiche Anfragen zu den Steuerplänen der Regierung ein. Wir merken, dass die Bürger unzufrieden sind und nicht mehr so viel Steuern zahlen wollen. Einige beschimpfen uns sogar, dass wir nichts gegen die drohende Abgeltungssteuer unternehmen.

boerse.ARD.de: Was sagen Sie denen?

Von Rosen: Wir treten für eine vernünftige Abgeltungssteuer ein. Das heißt: die Steuerbelastung einschließlich Körperschafts-, Gewerbesteuer und Solidaritätszuschlag darf in der Summe nicht über 30 Prozent liegen. Nach den derzeitigen Plänen würde sie bei über 50 Prozent liegen.

boerse.ARD.de: Wie sehen Sie die Zukunft der deutschen Aktienkultur? Werden wir künftig noch weniger Aktionäre haben?

Von Rosen: Die Bundesregierung muss sich klar für die Aktie entscheiden. Das muss sich in der Steuerpolitik widerspiegeln. Dann bin ich zuversichtlich, dass die Anleger bald wieder in die Aktie 'reingehen. Die Kurse kann keiner machen, aber die Steuerpolitik kann die Aktienakzeptanz fördern und das Vertrauen in die Aktie teilweise wiederherstellen. Was wir zusätzlich brauchen, ist eine stetige Aufwärtsentwicklung der Aktien. Dann sehen die Bürger, dass man mit Aktien wirklich Geld verdienen kann.


positiver:

Was erwarten die eigentlich ?

 
10.08.06 23:56
Meinen die soganannten Experten ernsthaft das Volk sei nicht lernfähig ????
Das Volk hat sehr gut gelernt !!!!
romeo 2k6:

hm, wär eigentlich ein cooler nick

 
11.08.06 01:57
"Das Volk"
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