"Eine bessere Welt ist möglich", ruft Castro,

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Kicky:

"Eine bessere Welt ist möglich", ruft Castro,

 
22.03.02 23:56
Kubas Staatschef stiehlt bei der UN-Konferenz in Monterrey den Kollegen die Show .Zwölf lange Reden hatten die Staats- und Regierungschefs im Tagungszentrum Cintermex von Monterrey schon hinter sich, doch erst mit Castro ging es richtig los. Weder Tommy Remengesau, Präsident des pazifischen Inselstaates Palau, hatte die Delegierten aufgewühlt, noch der kanadische Premier Jean Chrétien oder der spanische Regierungschef und EU-Ratsvorsitzende José Maria Aznar. Im Gegenteil.

Doch dann kam der Comandante. Schon als er sich erhob, natürlich in der olivgrünen Uniform des Revolutionärs, wurde es still im Saal. So eine erwartungsvolle Atmosphäre hatte keinen seiner Vorredner begleitet. Als der Versammlungsleiter, der mexikanische Präsident Vicente Fox, "Seine Exzellenz Fidel Castro, Präsident der Republik Kuba", ankündigte, brach erstmals spontan lang anhaltender Beifall aus.

Castros Stimme war noch etwas belegt, als er loslegte: "Nicht jeder hier im Saal wird die Ansichten teilen, die ich jetzt vortragen werde." Dann aber wurde die Stimme fester, und der Kubaner schlug dem Auditorium seine Auffassungen um die Ohren: Die Weltwirtschaftsordnung bestehe derzeit aus einem System von Ausplünderung und Ausbeutung, das es niemals zuvor gegeben habe. Die Weltwirtschaft sei ein gigantisches Kasino: Auf jeden Dollar, der in den Handel fließe, kämen mehr als 100, mit denen spekuliert werde. Das Elend in der Welt, so Castro weiter, dürfe man nicht den armen Staaten anlasten, denn sie hätten weder Eroberungsfeldzüge begonnen noch den Kolonialismus geschaffen oder den modernen Imperialismus entwickelt. Der Revolutionär prangerte die "furchtbaren" Finanzorganisationen wie etwa den Weltwährungsfonds an und entdeckte dann die "Tobin-Tax", die Steuer auf Umsätze aus Devisen-Transaktionen: Solche Vorschläge könnten helfen, die notwendigen Mittel für die Entwicklungshilfe zusammenzubekommen - auch wenn James Tobin, von dem die Idee zu der Steuer stammt, nie an diesen Verwendungszweck gedacht habe.

Als Castro als einer der ganz wenigen seine Rede in der vorgeschriebenen Zeit mit den Worten beendete: "Eine bessere Welt ist möglich", brach ein Beifall los, wie er im Cintermex bis dahin nicht zu hören gewesen war. Endlich hatte einer Klartext gesprochen, die wohlgesetzten Worte gegen mitreißende Sprache getauscht. Mitglieder anderer Delegationen sprangen gar auf, um den Kubaner zu fotografieren, und der Beifall wollte kein Ende nehmen.

Frankfurter Rundschau heute
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mod:

Wie so üblich:

 
23.03.02 00:58
In der Fremde bei den Armen mit seinen paar Kröten den dicken Max markieren..

... ob auf Majorka oder Kuba.

Was kennt Ihr schon von der Geschichte (z.B. Baptista usw.) und
dem Leben der Menschen in einer absoluten Diktatur.

Schnacker, die sich nachts im Halbsuff vorm PC auf den dicken Bauch vor
Selbstbeweihräucherung und Sozialromantik trommeln, die Welt verändern möchten und nicht einmal mit der eigenen Frau klarkommen.

Schnacker halt.
mod:

Nachtrag: In Kuba hätte man Euch alle hier aus

 
23.03.02 01:12
diesem Thread schon lange ins Gefängnis gesteckt, weil Ihr nämlich ein
Grundrecht wahrnehmt, was dort zur Verfolgung führt:

Das Recht auf freie Meinungsäusserung.

Kuba ist nämlich auch unter Castro eine brutale Diktatur

Falls Ihr ahnt, was das heisst...

Das ist Castros bessere Welt;

auch nur ein Schnacker wie Ihr  
Schnorrer:

Re Guru Brauni, Re mod:

 
23.03.02 01:16
Guru Brauni: sollte eigentlich ein Guru-Brauni-Ich-bin-Deiner-Meinung Posting werden. Weiß nicht, was schon wieder schief gelaufen ist.

mod: das übliche: ich bete Dich an, aber manchmal mit Grausen.
Kicky:

Bush: aid will follow political reform

 
23.03.02 01:17
war die Rede von Bush,nachdem er Castro gezwungen hatte ,vorzeitig Monterrey zu verlassen.Tjatja,nur wer sich anständig benimmt,soll auch was abkriegen        

Friday March 22, 2002
The US president, George Bush, today called on poor countries to undertake serious political reform in return for more foreign aid.
Attending the Monterrey aid summit in Mexico, Mr Bush proposed "a new compact for development" in which rich countries would increase aid to those countries determined to root out corruption and embark on serious political reform.
"By insisting on reform, we do the work of compassion," Mr Bush said in prepared remarks to the 171 countries and 52 heads of state participating in the UN international conference on financing for development.
"I am here to reaffirm the commitment of the United States to bring hope and opportunity to the world's poorest people - and to call for a new compact for development defined by greater accountability for rich and poor nations alike," he continued.
Other leaders have drawn a clear link between poverty and terrorism to prod rich states to be more generous on foreign aid
www.guardian.co.uk/globalisation/story/0,7369,672502,00.html
UND CHIRAC EINMÜTIG MIT CASTRO:
Der französische Präsident Jacques Chirac verurteilte die wirtschaftliche Misere der Entwicklungsländer als "moralisch unannehmbar, politisch gefährlich und wirtschaftlich absurd". Angesichts eines wachsenden Wohlstands müsse dafür gesorgt werden, dass die Entwicklungländer der Armut entrinnen könnten. Chirac forderte die Erhebung von globalen Steuern wie etwa einer Steuer auf Schadstoffe, die zur Erwärmung der Atmosphäre beitragen, oder der Tobin-Steuer.
www.reuters.de/news_article.jhtml?type=worldnews&StoryID=732869
verdi:

@mod:Du schnackst es nicht,jetzt und morgen auch

 
23.03.02 01:18
nicht!!
Du hast einfach nicht den Überblick;und wenn Du älter als 27 bist,wirst Du ihn auch nicht mehr kriegen!!

So einfach ist das!
Guru Brauni:

Wollte Dir auch nicht nahe treten Schnorrer

 
23.03.02 01:24
Ich wollte damit nur ausdrücken, daß es mir egal ist wer ähnliche Meinungen hat oder hatte. Auch wenn ich sonst nicht viel vom Kommunismus halte so hat dieser Gedanke eben was wahres dran (auch wenn ein Herr Marx in so eine Richtung gedacht hatte).

Zu mod braucht man nicht viel sagen: Wenn er meint, daß hier jemand die Form der Diktatur auf Kuba gut heißt, dann hat er den Inhalt der Postings noch nicht gründlich genug gelesen (ich bin ja mal positiv denkend). Ich glaube schon, daß er es grundsätzlich verstehen würde, wenn jemand von den Stränden und Getränken des Landes schwärmt. Strände sind ja noch kein politisches System. Aber er wird sich die Postings bestimmt noch einmal durchlesen.

Viele Grüße
Guru Brauni
mod:

DK, halt mich nicht für

 
23.03.02 01:27
naiv; ich kannte z.B. das Mossad-Buch schon kurz nach Erscheinen.
"Spiegel" lese ich z.B. regelmässig seit meinem 14.Lebensjahr. Politik auf zwei Ebenen war für mich erlebbar (Siehe von Bülow oder Konkret).
Aber ganz pragmatisch gesehen heisst doch die Kardinalfrage, was ist die Beste aller möglichen Welten?
Als Kosmopolit scheint mir noch Demokratie, Freiheit, Wohlstand und Ethik im Kleinen usw. ein praktizierbares Modell zu sein.
Alles andere sind weltferne Träumereien.
Gute Nacht und schlaf gut.
Du wirst an dieser Welt nichts verändern,
deshalb versuch lieber, übers Wochenende Dein Leben zu gestalten.
Intelligent und gebildet bist Du ja.
500` Euro kann noch warten.
mod:

Brauni war nicht gemeint. Ausnahme! mfG o.T.

 
23.03.02 01:30
Reila:

Billig ficken auf Kuba.

 
23.03.02 01:51
Sorry für die reißerische Überschrift. War nur Marketing.

Vor ein paar Monaten war ich in einem Latino-Schuppen hier in Berlin. Der Salza-Titel, den ich ganz gut verstand hieß "Werft Castro aus Cuba raus". Dazu tanzten auch Berliner mit kubanischem Paß, also die Ehefrauen von ein paar guten Bekannten. Vorher hatten wir darüber diskutiert, wie man sich als Ausländer am besten Grundstücke sichert, und wie sich die Exilkubaner unter Berücksichtigung der Entwicklungen in der DDR später verhalten würden. Kuba ist widersprüchlich. Es ist das einzige lateinamerikanische Land ohne hungernde und bildungslose Kinder. Es wird als sozialistischer Versuch trotzdem untergehen. Es ist nicht frei von Korruption und Machtmißbrauch. Und ich betrauere trotzdem schon heute den Untergang einer Hoffnung auf mehr Freiheit und ein besseres Leben.

R.
flexo:

ich dachte schon

 
23.03.02 01:55





Eine bessere Welt ist möglich, ruft Castro, 617768dabe i bin ich extra die herschelstrase langgegegangen!!!!!!!!!!!!!!!!! ;-)))))))))))
mod:

Reila, Du

 
23.03.02 01:58
enttäuscht mich!

Bei Deiner Bildung weisst Du anscheinend zu wenig über Kuba.
Oder bist Du doch noch ein verkappter Marxist-Leninist?
Reila:

mod,

 
23.03.02 02:09
ein Marxist, das war ich sicher einmal. Aber ich bin lernfähig. Und Du?

R.
mod:

Marxist?

 
23.03.02 02:18
Nie!
Mit einem Edelkommunisten als Grossvater hat mein Vater uns quasi gezwungen, uns sehr jung mit dem Thema auseinanderzusetzen.
Tenor: Der Egoismus des Menschen ...............
Reila:

Ein Manko-Boy also ... Soso. o.T.

 
23.03.02 02:20
mod:

Zum Glück, Reila,

 
23.03.02 02:25
blieb mir dieser Quatsch emotionaler Hingebung erspart.

Ich glaube an andere Werte.

Gute Nacht.

"Die meisten Denkmäler sind hohl."

Stanislaw Jerzy Lec
polnischer Satiriker (1909 - 1966)
hjw2:

@mod, sehe deiner Wertedefinition mit Interesse

 
23.03.02 09:37
entgegen...
Zick-Zock:

Update !!!

 
23.03.02 13:35
Hoffe das steht nicht schon irgendwo...

Wissen Sie was die  Weltbank tut? Oder der  Internationale Währungsfond? Beide Institute behaupten, dass sie die Ökonomie und Währungen von Entwicklungsländern durch langfristige Kredite stützen und die Armut in der Dritten Welt bekämpfen. Doch das tun sie natürlich nicht. Stattdessen nutzen sie ihre Finanzinstrumente, um die Wirtschaft dieser Ländern unter Kontrolle zu bekommen - und unterstützen dabei jede Regierung, die das gewährleistet, wie korrupt, diktatorisch oder unfähig sie sein mag.

Eine bessere Welt ist möglich, ruft Castro, 617984

Soweit ist die Kritik an diesen "ehrenwerten" Institutionen bekannt und so pauschal auch wenig fruchtbar. Doch  Greg Palast, einer der wenigen investigativen Top-Journalisten, die sich nach dem 11.9. nicht in den Dienst der Propagandamaschine gestellt haben, kann anhand von Dokumenten derlei Pauschalvorwürfe nicht nur konkret belegen, sondern am Beispiel des aktuellen Argentinien-Desasters auch nachweisen, mit welchen kriminellen Methoden IWF und Weltbank dabei operieren. Da die Arbeitsmöglichkeiten für unabhängige Journalisten in USA eher bescheiden sind, arbeitet Palast derzeit zwar vor allem für die BBC und britische Zeitungen. Doch was brisante US-Dokumente betrifft scheint er nach wie vor über gute Heimatkontakte zu verfügen. So wurde ihm die Verordnung "W199I" zugespielt, mit der die Bush-Regierung im letzten Sommer die FBI-Fahndung nach "Al-Qaida" unterband - worauf der Top-Terroristen-Fahnder John O'Neill resigniert seinen Job hinwarf ( siehe:  In Memoriam John O'Neill - der kaltgestellte Jäger Bin Ladins starb im WTC).

Das von Greg Palast publik gemachte Dokument wird auch in dem  Gerichtsverfahren eine Rolle spielen, das ein noch anonymer FBI-Beamter mit Unterstützung des Anti-Korruptions-Büros  Judical Watch jetzt gegen die US-Regierung anstrengt: wegen Behinderung der Fahndung nach Bin Ladin.

Liest man das  Interview mit Palast über seine Recherchen und Dokumente in Sachen IWF/Weltbank, dann dürften auch diese Unterlagen noch größere Wellen schlagen. Der Weltbank-Chef Wolfensohn weigerte sich jedenfalls vorerst, einer Einladung von CNN zu folgen und den Fall mit Palast im Studio zu diskutieren - nachdem die zuerst offiziell bestrittene Echtheit der "eyes only" Dokumente außer Frage stand. Es handelt sich dabei laut Palast um Kopien von geheimen Vereinbarungen, deren Unterzeichnung von Ländern wie Argentinien verlangt wurde, bevor sie in den Genuss von IWF/Weltbank-Krediten kommen können. Voraussetzung ist der "Privatisierung" genannte Verkauf öffentlicher Einrichtungen (Wasser- und Elektrizitäts-Versorgung, Verkehrssysteme, Telefonnetze, Ölpipelines) an internationale Unternehmen - und die "Bearbeitung" der verantwortlichen Politiker, die Palast am Beispiel eines argentinischen Senators schildert:


 
"Vor zwei Wochen sprach ich mit einem Senator aus Argentinien. Ich hatte ihn vor der Kamera. Er sagte, dass er Ende 1988 einen Anruf von George W. Bush, unserem heutigen Präsidenten, erhielt, der ihm sagte, er solle die Pipeline (zwischen Argentinien und Chile) an Enro geben. Was er dann herausfand, sagte er, war ziemlich unheimlich: Enron wollte nur ein Fünftel des weltmarktüblichen Preises bezahlen und er fragte, wie man nur ein solches Angebot machen könne. Und es wurde ihm gesagt - nicht von George W., sondern von einem Partner in diesem Deal: Auch wenn wir nur ein Fünftel bezahlen, bleibt davon ein ziemliches Stück für dich und geht auf dein Schweizer Konto. So läuft es."  
 



Der Chefökonome der Weltbank und Wirtschafts-Nobelpreisträger, Joe Stiglitz, wurde gefeuert, als er nach Dienstreisen in die betroffenen Länder die Details dieser Praktiken durchschaute und begann, kritische Fragen zu stellen. Palast hat mit ihm ausführlich gesprochen - und schildert die Methoden, mit denen Staatsunternehmen der Bevölkerung geraubt und unter IWF/Weltbank-Kontrolle gebracht werden:
 
"Er berichtete mir, dass er in Ländern gewesen sei, in denen über Privatisierung und den Verkauf dieser Unternehmen gesprochen wurde. Und grundsätzlich wussten sie, sie wussten es ausdrücklich und schauten weg, als klar wurde, dass die Führer dieser Ländern und die verantwortlichen Minister Hunderte von Millionen Dollar einsackten.(..) Sie übergeben dann (die Unternehmen) üblicherweise an die Spezis, wie die Citibank, die sich die Hälfte der argentinischen Banken schnappte. Oder British Petroleum, die sich die Pipeline in Ecuador schnappten. Dass sich Enron überall die Wassersysteme unter den Nagel reißt, hatte ich schon erwähnt. Und das Problem ist, dass sie diese Systeme auch zerstören. Mittlerweile kannst Du in Buenos Aires kein Trinkwasser mehr bekommen. Ich meine, dass ist nicht mehr eine Frage von Diebstahl. Du kannst den Hahn nicht mehr aufdrehen. Das ist mehr als nur reich werden auf öffentliche Kosten.(..)
IWF und Weltbank sind zu 51% im Besitz des US-Schatzamts. So fragt es sich, was wir für das Geld bekommen, das wir hier hineinstecken. Und es sieht aus, als bekämen wir in verschiedenen Ländern nur Chaos. In Indonesien brennt es. Der Weltbank-Chefökonom Stiglitz sagte mir, dass er begonnen hatte, Fragen zu stellen: In jedem Land, in das wir gehen und uns einmischen, zerstören wir die Ökonomie und setzen alles in Flammen. Und er meinte, dass er wegen dieser Fragen gefeuert wurde. Darüber hinaus sagte er noch, dass sie sogar Aufstände einplanen. Sie wissen, wenn sie ein Land ausquetschen und seine Ökonomie zerstören, dann Aufstände in den Strassen die Folge sind. Und sie sagen, tja, das ist der IWF-Aufstand. In anderen Worten, wenn du diese Aufstände hast, hast du verloren. Alles Kapital flüchtet aus deinem Land und das gibt dem IWF die Möglichkeit, dann noch weitere Bedingungen zu stellen. (..)

Nach den Anschlägen vom 11. September rannte Bush herum und sagte, wie müssen 50-100 Milliarden Dollar ausgeben, um die Wirtschaft in Gang zu halten. Wir kürzen nicht den Haushalt, wir versuchen die Wirtschaft zu retten. Doch diesen Ländern erzählen sie nur eins: ihr müsst kürzen, kürzen, kürzen. Und warum? Nach diesen internen Dokumenten vor allem deshalb, damit sie ihre Zahlungen an die ausländischen Banken leisten können - und diese Banken verlangen Zinsen zwischen 21% und 70%. Das sind Wucherzinsen. Tatsächlich war es so schlimm, dass sie von Argentinien verlangten, seine Gesetze gegen Kredithaie abzuschaffen, weil sonst alle Banken als Kredithaie dagestanden wären."

Hier haben wir, wie in einer Nussschale, die Grundzüge des großen Spiels.

Schritt 1: Knüpfe die Kreditvergabe durch IWF/Weltbank an maximale "Privatisierung" öffentlichen Besitzes, besteche die Verantwortlichen und bringe die Schlüsselindustrie unter Kontrolle.
Schritt 2: Verordne zum Zwecke der Konsolidierung Haushaltskürzungen, Sparmaßnahmen, Abbau des Sozialsystems etc., um die Bedienung der Kredite aufrechtzuerhalten. Nimm dabei den starken Niedergang der Inlandsproduktion, Bevölkerungsaufstände und Kapitalflucht in Kauf.
Schritt 3: Ist die Wirtschaft weitgehend zerstört und das Land zu einer Eigenversorgung nicht mehr in der Lage, öffne die Zollgrenzen für fremde Produkte und nimm für Lebensnotwendiges (wie Medikamente) horrende Preise und Zinsen.
Schritt 4: Installiere eine militarisierte Firmen-Regierung, die fortan die Geschäfte der "Kolonie" wieder gewinnbringend betreibt und mögliche Sklavenaufstände im Keim erstickt.

Die Überschrift "Conspiracy" für diese globalisierte Form des Welthandels scheint unangemessen; sie geschieht, abgesehen von konspirativen "agreements of understanding", wie sie Greg Palast in die Hände kamen, weitgehend offen und unter aller Augen. Mit Mullah Omar und seiner Taliban-Regierung wurde bis August 2001 über die Pipeline durch Afghanistan verhandelt. Ihr o.k. zu den amerikanischen Konditionen hätte ihnen einen "Teppich voller Gold" (sprich: neue IWF/Weltbank-Kredite) eingebracht, ihr Nein - und ihr offenbares Desinteresse an einem Zubrot auf einem diskreten Konto - brachte ihnen dann den vom US-Verhandlungsführer angedrohten "Teppich von Bomben". Und mittlerweile, mit einem ehemaligen Unocal-Berater als Präsidenten Afghanistans, auch ein "corporate government" bzw., um mit dem Titel von Palasts letzte Woche erschienenem Buch zu sprechen: "Best democracy money can buy".

Wer mit Geld für diese "Demokratie" nicht zu haben ist, muss sich mit Bomben nachdrücklich überzeugen lassen. Dank des 11.9. und des neuen "war on terror" braucht es dafür nicht einmal mehr eine Entschuldigung. Insofern war der Usama-Fake, der ihn möglich machte, vielleicht die letzte groß-konspirative Aktion des bushistischen Imperiums, das die Krallen seiner Macht nunmehr gänzlich ungeniert spielen lassen kann. Wer im Ausland Post aus dem einstigen "Land of the Free" bekommt, kann den neuen  imperialen Anspruch und die alte Tradition - von Cäser über Hitler zu Bush - schon deutlich erkennen, auf den Briefmarken.


kompletter artikel zum download.



Eine bessere Welt ist möglich, ruft Castro, 617984
Eine bessere Welt ist möglich, ruft Castro, 617984

Schnorrer:

Danke. Präziser gehts nicht mehr. o.T.

 
23.03.02 14:26
Zick-Zock:

war against terror in neuem licht?

 
23.03.02 14:42
hjw2:

@zizo...mein Weltbild war bis dato OK

 
23.03.02 15:30
ist nicht nett von dir mich so zu erschüttern...an was soll ich jetzt noch glauben....???
Schnorrer:

Es gibt nur einen wahren Glauben:

 
23.03.02 15:35
den an Winzer, die keine Werbung machen, an keine Supermärkte liefern und denen jedesmal eine Träne kommt, wenn sie ein Fläschchen verkaufen.

Digedag:

Der wahre Glaube ist, daß auch wir kleinen Fische

 
24.03.02 06:12
zwischen diesen großen Haien ab und zu einen guten Bissen erwischen könnten.

Der Tempel dieses Glaubens ist die Börse.

Das Credo sagt, dieser Glaube versetzt Berge. Kursberge, immer höhere Gipfel in den Charts.
... zumindest auf der langen Vorderseite der großen Elliott-Welle.

Zu dumm nur, daß wir gerade in mühseligen Bearmarkt-Rallyes auf dem steilen rückwärtigen Abhang der großen Elliottwelle gegen den ständigen Abwärtstrend kreuzen müssen ...
hjw2:

genau schnorrer..glauben wir an bachus...

 
24.03.02 09:43
....Alfred Herrhausen musste sterben weil seiner Idee der Entschuldung
der dritten Welt der Zeit weit voraus war...
glücklicherweise fand man Bekennerschreiben der RAF... daher hat sich die Glaubensfrage für mich erledigt...
Wer war eigentlich Präsident ...habs vergessen..

@Digedag etwa auch Segler..*g*
Zick-Zock:

lasst uns den thread mal fortführern....

 
26.03.02 11:27
sackgasse? na los, muss doch noch was spannendes zum thema geben!?

Eine bessere Welt ist möglich, ruft Castro, 620390
Eine bessere Welt ist möglich, ruft Castro, 620390

proxicomi:

Na und, das wußte LENIN vor 90 Jahren schon,....

 
15.07.02 14:57
"Charakteristisch für den Imperialismus ist etwas anderes, das es früher, vor dem 20. Jahrhundert nicht gegeben hat, nämlich: die ökonomische Aufteilung der Welt unter den internationalen Trusts, die vertragsmäßige Aufteilung der Länder unter sie als Absatzgebiete." W.I. LENIN(Werke, Bd. 26, S. 154). Seiten 157.



P.S. ich bin aber kein kommi:)

gruß
proxi
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