Repräsentative Befragung: Mehr als ein Drittel investiert in währungsgesicherte Produkte
Anleger spekulieren auf starken Euro
Anleger gehen mit dem Trend und setzen auf einen starken Euro. Angesichts fast täglich neuer Höchstkurse erwarten sie mit großer Mehrheit, dass sich die Gemeinschaftswährung auch 2005 oberhalb der Marke von 1,30 Dollar etablieren wird.
DÜSSELDORF. Am vergangenen Freitag war der Euro erstmals teurer als 1,33 Dollar. Bemerkenswert ist, dass sich viele Anleger inzwischen gegen Währungsverluste absichern. Das ist das Ergebnis der monatlichen Anleger-Umfrage des Meinungsforschungsinstituts AMR im Auftrag der Investmentbank HSBC Trinkaus & Burkhardt und in Zusammenarbeit mit dem Handelsblatt).
Rund zwei Drittel der befragten Anleger (67 Prozent) rechnen demnach für das kommende Jahr mit einem starken Euro über 1,30 Dollar. Nur 20 Prozent glauben, dass sich die Bewegung nach oben nicht weiter fortsetzt und der Euro unter diese Marke fallen wird.
Damit befinden sich die Anleger in Einklang mit großen Investmentbanken, die in den letzten Tagen ihre Prognosen für den Euro angehoben haben. So sieht der weltweit größte Devisenhändler UBS den Euro auf Sicht von drei Monaten bei 1,36 Dollar, nachdem die Schweizer zuvor 1,30 Dollar erwartet haben. JP Morgan erwartet einen Euro von 1,37 (zuvor 1,30) Dollar. Die Deutsche Bank rechnet gar mit einem Anstieg bis Ende 2005 auf 1,43 (1,37) Dollar. Zuvor hat bereits Merrill Lynch seine Prognose für den Euro auf 1,39 (1,33) Dollar korrigiert.
Auffällig ist, dass Anleger den Turbulenzen an den Devisenmärkten nicht tatenlos zusehen. Immerhin geben 35 Prozent der Befragten an, in währungsgesicherte Anlagen zu investieren. Um Kursschwankungen entgegenzuwirken, sichern sich 14 Prozent der Anleger in Fremdwährungen über Optionsscheine und Zertifikate ab. Weitere elf Prozent beugen dem Einfluss eines starken Euros vor, indem sie gegen den Dollar spekulieren. Besonders jüngere Anleger neigen dazu.
Ein Blick auf den deutschen Finanzmarkt zeigt, dass unter den währungsgesicherten Produkten Quanto-Zertifikate am meisten gefragt sind. Damit schließen Anleger das Währungsrisiko aus. „Für fast alle Basiswerte, die sich auf Dollar oder Yen beziehen, sind inzwischen Quanto-Papiere am Markt erhältlich“, sagt Christian Kratz, Vorstand des Vermögensverwalters Rhein Asset Management.
Quanto-Zertifikate bilden die Entwicklung einer Aktie oder eines Indexes nach. So kauft der Anleger zum Beispiel über das Zertifikat den US-Leitindex Dow Jones in Euro ein. Die Papiere erwirbt er am Markt meist etwas unter Wert. Zum Laufzeitende wird ihm der Indexstand ausgezahlt. Das Währungsrisiko wird dabei vom Emittenten getragen. Steigt der Dow in Dollar um ein Prozent, erhöht sich der Wert des Anlagevehikels in Euro ebenfalls um ein Prozent. Der Wert des Zertifikats verändert sich lediglich durch Schwankungen des zu Grunde liegenden Indexes. Ohne die Quanto-Struktur würde die Produktidee, nämlich eins zu eins an der Kursentwicklung eines Indexes zu partizipieren, sabotiert, sagt Kratz.
Freilich gibt es die Absicherung nicht umsonst. Deshalb lohnen sich die Produkte vor allem dann, wenn sich zwei Währungen stark auseinander entwickeln – so wie derzeit Euro und Dollar. Die Emittenten finanzieren die Quanto-Struktur durch die Einbehaltung der Dividenden. Auch der Unterschied zwischen An- und Verkaufskursen (Spread) fällt bei den Quanto-Produkten höher aus. Und auch mögliche Zinsdifferenzen zwischen den einzelnen Ländern werden vereinnahmt.
Investoren können ihre Fremdwährungspositionen mit Hebelzertifikaten oder Währungsoptionsscheinen aber auch selbst absichern. 14 Prozent der im Anleger-Barometer Befragten verfahren so. Neben der Absicherung über klassische Optionsscheine sind „Knock-out-Produkte“ erhältlich. Mit solchen „Waves“, „Turbos“ oder „Mini-Futures“ können Positionen direkt gegen Währungsrisiken gesichert werden. Im Gegensatz zu den Kursverläufen der Optionsscheine, deren Kurs ständig durch Volatilitätsschwankungen und veränderliche Hebel beeinflusst wird, lässt sich der Kursverlauf Euro gegen Dollar mit diesen Instrumenten sehr genau abbilden.
Quelle: Handelsblatt
...be invested
Der Einsame Samariter
Anleger spekulieren auf starken Euro
Anleger gehen mit dem Trend und setzen auf einen starken Euro. Angesichts fast täglich neuer Höchstkurse erwarten sie mit großer Mehrheit, dass sich die Gemeinschaftswährung auch 2005 oberhalb der Marke von 1,30 Dollar etablieren wird.
DÜSSELDORF. Am vergangenen Freitag war der Euro erstmals teurer als 1,33 Dollar. Bemerkenswert ist, dass sich viele Anleger inzwischen gegen Währungsverluste absichern. Das ist das Ergebnis der monatlichen Anleger-Umfrage des Meinungsforschungsinstituts AMR im Auftrag der Investmentbank HSBC Trinkaus & Burkhardt und in Zusammenarbeit mit dem Handelsblatt).
Rund zwei Drittel der befragten Anleger (67 Prozent) rechnen demnach für das kommende Jahr mit einem starken Euro über 1,30 Dollar. Nur 20 Prozent glauben, dass sich die Bewegung nach oben nicht weiter fortsetzt und der Euro unter diese Marke fallen wird.
Damit befinden sich die Anleger in Einklang mit großen Investmentbanken, die in den letzten Tagen ihre Prognosen für den Euro angehoben haben. So sieht der weltweit größte Devisenhändler UBS den Euro auf Sicht von drei Monaten bei 1,36 Dollar, nachdem die Schweizer zuvor 1,30 Dollar erwartet haben. JP Morgan erwartet einen Euro von 1,37 (zuvor 1,30) Dollar. Die Deutsche Bank rechnet gar mit einem Anstieg bis Ende 2005 auf 1,43 (1,37) Dollar. Zuvor hat bereits Merrill Lynch seine Prognose für den Euro auf 1,39 (1,33) Dollar korrigiert.
Auffällig ist, dass Anleger den Turbulenzen an den Devisenmärkten nicht tatenlos zusehen. Immerhin geben 35 Prozent der Befragten an, in währungsgesicherte Anlagen zu investieren. Um Kursschwankungen entgegenzuwirken, sichern sich 14 Prozent der Anleger in Fremdwährungen über Optionsscheine und Zertifikate ab. Weitere elf Prozent beugen dem Einfluss eines starken Euros vor, indem sie gegen den Dollar spekulieren. Besonders jüngere Anleger neigen dazu.
Ein Blick auf den deutschen Finanzmarkt zeigt, dass unter den währungsgesicherten Produkten Quanto-Zertifikate am meisten gefragt sind. Damit schließen Anleger das Währungsrisiko aus. „Für fast alle Basiswerte, die sich auf Dollar oder Yen beziehen, sind inzwischen Quanto-Papiere am Markt erhältlich“, sagt Christian Kratz, Vorstand des Vermögensverwalters Rhein Asset Management.
Quanto-Zertifikate bilden die Entwicklung einer Aktie oder eines Indexes nach. So kauft der Anleger zum Beispiel über das Zertifikat den US-Leitindex Dow Jones in Euro ein. Die Papiere erwirbt er am Markt meist etwas unter Wert. Zum Laufzeitende wird ihm der Indexstand ausgezahlt. Das Währungsrisiko wird dabei vom Emittenten getragen. Steigt der Dow in Dollar um ein Prozent, erhöht sich der Wert des Anlagevehikels in Euro ebenfalls um ein Prozent. Der Wert des Zertifikats verändert sich lediglich durch Schwankungen des zu Grunde liegenden Indexes. Ohne die Quanto-Struktur würde die Produktidee, nämlich eins zu eins an der Kursentwicklung eines Indexes zu partizipieren, sabotiert, sagt Kratz.
Freilich gibt es die Absicherung nicht umsonst. Deshalb lohnen sich die Produkte vor allem dann, wenn sich zwei Währungen stark auseinander entwickeln – so wie derzeit Euro und Dollar. Die Emittenten finanzieren die Quanto-Struktur durch die Einbehaltung der Dividenden. Auch der Unterschied zwischen An- und Verkaufskursen (Spread) fällt bei den Quanto-Produkten höher aus. Und auch mögliche Zinsdifferenzen zwischen den einzelnen Ländern werden vereinnahmt.
Investoren können ihre Fremdwährungspositionen mit Hebelzertifikaten oder Währungsoptionsscheinen aber auch selbst absichern. 14 Prozent der im Anleger-Barometer Befragten verfahren so. Neben der Absicherung über klassische Optionsscheine sind „Knock-out-Produkte“ erhältlich. Mit solchen „Waves“, „Turbos“ oder „Mini-Futures“ können Positionen direkt gegen Währungsrisiken gesichert werden. Im Gegensatz zu den Kursverläufen der Optionsscheine, deren Kurs ständig durch Volatilitätsschwankungen und veränderliche Hebel beeinflusst wird, lässt sich der Kursverlauf Euro gegen Dollar mit diesen Instrumenten sehr genau abbilden.
Quelle: Handelsblatt
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Der Einsame Samariter