Nach dem Boersengang von Infineon mit 170 Mio Aktien steht nun
mit etwa 100 Mio die naechste grosse Neuemission T-Online In-
ternational an. Auch hier wurden kontroverse Debatten und hit-
zige Diskussionen gefuehrt. Die Lage ist in der Tat prekaer:
Der Boersengang muss unbedingt ein klarer Erfolg werden.
Keinesfalls sollte der Kurs der Papiere nachfolgend unter den
Ausgabepreis fallen, wie dies juengst bei World Online NL,
Lycos oder Web.de geschah.
Der dann eventuell zu befuerchtende Imageverlust koennte sich
negativ auf die nach dem Boersengang der T-Mobil auf drei Pa-
piere erweiterte T-Aktienfamilie auswirken, Kapitalmassnahmen
sowie der Erfolg der anschliessend anstehenden Neuemission der
Mobilfunksparte der Deutschen Telekom waeren unter Umstaenden
gefaehrdet. So mussten die Wachstumsmaerkte gerade in der letz-
ten Woche erhebliche Rueckschlaege hinnehmen, der Nemax 50 ver-
zeichnete am vergangenen Donnerstag mit ueber 8% den groessten
Tagesverlust seit Bestehen. Das derzeitige Umfeld ist demzufolge
alles andere als guenstig fuer den anberaumten Boersengang.
Dies ist einerseits schade, da mit T-Online einer der aussichts-
reichsten und mit ueber 5 Mio registrierten Nutzern groessten
Internet-Service-Provider an die Boerse geht. Andererseits ist
die aktuell labile Marktverfassung besonders fuer die Privat-
anleger durchaus erfreulich, da man im Hause Telekom nun ge-
zwungen ist, moderate Bewertungskriterien zugrundezulegen, weil
der Emissionserfolg ansonsten nachhaltig in Frage gestellt wird.
So ist von einer moderaten Bookbuildingspanne auszugehen, welche
dem Aktienkurs auch nach den dennoch zu erwartenden Zeichnungs-
gewinnen genuegend Luft fuer weitere Kurssteigerungen laesst.
Wie erfolgreich Boersengaenge der Internet-Abspaltungen groes-
serer Telekommunikationsunternehmen verlaufen koennen, vermag
man z.B. anhand der spanischen Telefonica (Terra Networks) oder
auch Mobilcom mit Freenet.de zu erkennen. Waehrend der AOL-Kunde
auf Basis des aktuellen Aktienkurses mit etwa 6400 Euro bewertet
wird, raeumt man diesem bei Freenet lediglich 2200 Euro ein. Dies
ist durchaus gerechtfertigt, da AOL eine weitaus intensivere Bin-
dung zu seinen Kunden verfuegt und daher am ehesten als Ver-
gleichsmasstab zu T-Online International geeignet ist. Bei einer
Obergrenze der Bookbuildingspanne von 40 Euro waere T-Online mit
knapp 7.500 Euro je Nutzer bewertet. Wir bezweifeln, dass der
Markt dies momentan hergibt und gehen daher von einer geringeren
Preisspanne von 25-35 Euro aus. Auf Basis eines Ausgabepreises
von 30 Euro wuerde dies einer Bewertung von 6.000 Euro pro Kunde
entsprechen. Diese Bewertung sollte sich als marktgerecht erwei-
sen und dem Kurs genuegend Luft fuer weitere Steigerungen
verschaffen.
Da die Aktie der Deutschen Telekom zum Inbegriff der Volksaktie
avancierte und man schon beim Boersengang die Privatanleger mit
ueber 62% der Emissionstranche bedachte, ist zu erwarten, dass
die Privatanleger auch beim Boersengang von T-Online Prioritaet
geniessen. Zudem gewaehrt man den Nutzern, welche bereits vor
dem 23.03. Kunden waren, eine bevorrechtigte Zuteilung, waeh-
rend bei Infineon die Fruehzeichner bevorzugt wurden.
Aus Fehlern beim Zuteilungsgefahren der Infineon gelernt, kann
der bevorrechtigte T-Online-Kunde, welcher sich vor dem 23.03.
registrieren liess und an der durchgefuehrten Kundenzufrieden-
heitsumfrage teilnahm, bei jeder Bank lediglich einen Zeichnungs-
auftrag erteilen. Dies war beim Boersengang der Infenion anders,
wobei Kunden bei einer Bank mitunter bis zu 50 Zeichnungsauf-
traege abgeben konnten, und dies bei mehreren Banken - und so
ihre Zuteilungschancen signifikant erhoehten. Beim Boersengang
der T-Online soll ein Verfahren eingesetzt werden, welches die
Zuteilung nach Ordergroessen festlegt, wobei die Kriterien
von Beginn ab allen den Boersengang begleitenden Kredit-
instituten akkurat offengelegt werden.
Sowohl die Anzahl der Nutzer, als auch die Reichweite betreffend,
gehoert das T-Online-Portal nicht nur zu den am staerksten fre-
quentierten Top-Domains in Deutschland, sondern auch in ganz
Europa. So wies man nach Angaben von MMXI Europe zum Jahresbeginn
in Deutschland eine Reichweite von 50% auf, gefolgt von Yahoo.de
mit 28%, Microsoft 24%, Lycos.de 20%, AOL Prop. 17%, Yahoo- und
AOL.com mit jeweils 15 und 14 Prozent. Als fuehrender Internet-
Service-Provider Europas ist T-Online eines der im Online-Busi-
ness erfahrensten Unternehmen mit einer erfolgsversprechenden
Internationalisierungsstrategie und umfangreichen Cross-Mar-
keting Effekten durch die starke Konzernmutter Dt. Telekom.
Die rasante Entwicklung laesst sich anhand eines Vergleiches
eindrucksvoll veranschaulichen. Waehrend AOL seit 1995 etwas
ueber 1,5 Mio Kunden in Deutschland gewinnen konnte, stieg die
Zahl der T-Online-Nutzer seit 1995 von 1 Mio auf 5 Mio Kunden.
Die ausgepraegte Portalstrategie mit staendig erweiterten Inhal-
ten und Value-Added-Services macht sich fuer T-Online bezahlt.
So werden die Dienste der T-Online zunehmend intensiver genutzt.
Im Gesamtjahr 1999 konnte man ueber 1,5 MRD Internet-Sessions
verzeichnen, wobei die einzelnen Dienste vom Weihnachtsgeschaeft
beguenstigt, im Dezember Steigerungsraten von bis zu 50% gegen-
ueber dem Vormonat vorweisen konnten.
Die Discountbroker rechnen damit, dass bis zu 30% der zur Verfue-
gung stehenden T-Online-Aktien ueber das Internet gezeichnet
werden. Ebenfalls durch den Boersengang der Infenion veranlasst,
stockte man das Personal kraeftig auf, so dass bessere
Erreichbarkeit gewaehrleistet werden soll.
Besonderes Potential verschafft die zuletzt intensiv betriebene
Internationalisierungsstrategie des Unternehmens. So soll
T-Online zukuenftig auch verstaerkt international zu einer
fuehrenden Internet-Marken etabliert werden. Mit dem bereits
zu genuege demonstrierten Marketing-Know-How von T-Online und
Deutsche Telekom gehen wir davon aus, dass dem Unternehmen dies
schnell und nachhaltig gelingen wird. In diesem Rahmen erwarten
wir gesteigerte Uebernahmeaktivitaeten. Ueber die hierzu benoe-
tigten Mittel wird man nach dem Boersengang zweifelsfrei ver-
fuegen. Als Konsolidierer im ankommenden Konzentrationsprozess
der Branche erscheint T-Online geradezu praedestiniert.
Wir empfehlen die Zeichnung daher bis zu einer Obergrenze Book-
buildingspanne von 35 Euro. In unserer am Dienstag erscheinenden
Ausgabe des IPO-Newsletters werden wir eine ausfuehrliche Emissi-
onsstudie zu T-Online veroeffentlichen. Leser, welche diesen
kostenlosen Dienst aus unserem Hause noch nicht abonniert haben,
koennen dies auf unserer Website www.aktienservice.de
nachholen.
mit etwa 100 Mio die naechste grosse Neuemission T-Online In-
ternational an. Auch hier wurden kontroverse Debatten und hit-
zige Diskussionen gefuehrt. Die Lage ist in der Tat prekaer:
Der Boersengang muss unbedingt ein klarer Erfolg werden.
Keinesfalls sollte der Kurs der Papiere nachfolgend unter den
Ausgabepreis fallen, wie dies juengst bei World Online NL,
Lycos oder Web.de geschah.
Der dann eventuell zu befuerchtende Imageverlust koennte sich
negativ auf die nach dem Boersengang der T-Mobil auf drei Pa-
piere erweiterte T-Aktienfamilie auswirken, Kapitalmassnahmen
sowie der Erfolg der anschliessend anstehenden Neuemission der
Mobilfunksparte der Deutschen Telekom waeren unter Umstaenden
gefaehrdet. So mussten die Wachstumsmaerkte gerade in der letz-
ten Woche erhebliche Rueckschlaege hinnehmen, der Nemax 50 ver-
zeichnete am vergangenen Donnerstag mit ueber 8% den groessten
Tagesverlust seit Bestehen. Das derzeitige Umfeld ist demzufolge
alles andere als guenstig fuer den anberaumten Boersengang.
Dies ist einerseits schade, da mit T-Online einer der aussichts-
reichsten und mit ueber 5 Mio registrierten Nutzern groessten
Internet-Service-Provider an die Boerse geht. Andererseits ist
die aktuell labile Marktverfassung besonders fuer die Privat-
anleger durchaus erfreulich, da man im Hause Telekom nun ge-
zwungen ist, moderate Bewertungskriterien zugrundezulegen, weil
der Emissionserfolg ansonsten nachhaltig in Frage gestellt wird.
So ist von einer moderaten Bookbuildingspanne auszugehen, welche
dem Aktienkurs auch nach den dennoch zu erwartenden Zeichnungs-
gewinnen genuegend Luft fuer weitere Kurssteigerungen laesst.
Wie erfolgreich Boersengaenge der Internet-Abspaltungen groes-
serer Telekommunikationsunternehmen verlaufen koennen, vermag
man z.B. anhand der spanischen Telefonica (Terra Networks) oder
auch Mobilcom mit Freenet.de zu erkennen. Waehrend der AOL-Kunde
auf Basis des aktuellen Aktienkurses mit etwa 6400 Euro bewertet
wird, raeumt man diesem bei Freenet lediglich 2200 Euro ein. Dies
ist durchaus gerechtfertigt, da AOL eine weitaus intensivere Bin-
dung zu seinen Kunden verfuegt und daher am ehesten als Ver-
gleichsmasstab zu T-Online International geeignet ist. Bei einer
Obergrenze der Bookbuildingspanne von 40 Euro waere T-Online mit
knapp 7.500 Euro je Nutzer bewertet. Wir bezweifeln, dass der
Markt dies momentan hergibt und gehen daher von einer geringeren
Preisspanne von 25-35 Euro aus. Auf Basis eines Ausgabepreises
von 30 Euro wuerde dies einer Bewertung von 6.000 Euro pro Kunde
entsprechen. Diese Bewertung sollte sich als marktgerecht erwei-
sen und dem Kurs genuegend Luft fuer weitere Steigerungen
verschaffen.
Da die Aktie der Deutschen Telekom zum Inbegriff der Volksaktie
avancierte und man schon beim Boersengang die Privatanleger mit
ueber 62% der Emissionstranche bedachte, ist zu erwarten, dass
die Privatanleger auch beim Boersengang von T-Online Prioritaet
geniessen. Zudem gewaehrt man den Nutzern, welche bereits vor
dem 23.03. Kunden waren, eine bevorrechtigte Zuteilung, waeh-
rend bei Infineon die Fruehzeichner bevorzugt wurden.
Aus Fehlern beim Zuteilungsgefahren der Infineon gelernt, kann
der bevorrechtigte T-Online-Kunde, welcher sich vor dem 23.03.
registrieren liess und an der durchgefuehrten Kundenzufrieden-
heitsumfrage teilnahm, bei jeder Bank lediglich einen Zeichnungs-
auftrag erteilen. Dies war beim Boersengang der Infenion anders,
wobei Kunden bei einer Bank mitunter bis zu 50 Zeichnungsauf-
traege abgeben konnten, und dies bei mehreren Banken - und so
ihre Zuteilungschancen signifikant erhoehten. Beim Boersengang
der T-Online soll ein Verfahren eingesetzt werden, welches die
Zuteilung nach Ordergroessen festlegt, wobei die Kriterien
von Beginn ab allen den Boersengang begleitenden Kredit-
instituten akkurat offengelegt werden.
Sowohl die Anzahl der Nutzer, als auch die Reichweite betreffend,
gehoert das T-Online-Portal nicht nur zu den am staerksten fre-
quentierten Top-Domains in Deutschland, sondern auch in ganz
Europa. So wies man nach Angaben von MMXI Europe zum Jahresbeginn
in Deutschland eine Reichweite von 50% auf, gefolgt von Yahoo.de
mit 28%, Microsoft 24%, Lycos.de 20%, AOL Prop. 17%, Yahoo- und
AOL.com mit jeweils 15 und 14 Prozent. Als fuehrender Internet-
Service-Provider Europas ist T-Online eines der im Online-Busi-
ness erfahrensten Unternehmen mit einer erfolgsversprechenden
Internationalisierungsstrategie und umfangreichen Cross-Mar-
keting Effekten durch die starke Konzernmutter Dt. Telekom.
Die rasante Entwicklung laesst sich anhand eines Vergleiches
eindrucksvoll veranschaulichen. Waehrend AOL seit 1995 etwas
ueber 1,5 Mio Kunden in Deutschland gewinnen konnte, stieg die
Zahl der T-Online-Nutzer seit 1995 von 1 Mio auf 5 Mio Kunden.
Die ausgepraegte Portalstrategie mit staendig erweiterten Inhal-
ten und Value-Added-Services macht sich fuer T-Online bezahlt.
So werden die Dienste der T-Online zunehmend intensiver genutzt.
Im Gesamtjahr 1999 konnte man ueber 1,5 MRD Internet-Sessions
verzeichnen, wobei die einzelnen Dienste vom Weihnachtsgeschaeft
beguenstigt, im Dezember Steigerungsraten von bis zu 50% gegen-
ueber dem Vormonat vorweisen konnten.
Die Discountbroker rechnen damit, dass bis zu 30% der zur Verfue-
gung stehenden T-Online-Aktien ueber das Internet gezeichnet
werden. Ebenfalls durch den Boersengang der Infenion veranlasst,
stockte man das Personal kraeftig auf, so dass bessere
Erreichbarkeit gewaehrleistet werden soll.
Besonderes Potential verschafft die zuletzt intensiv betriebene
Internationalisierungsstrategie des Unternehmens. So soll
T-Online zukuenftig auch verstaerkt international zu einer
fuehrenden Internet-Marken etabliert werden. Mit dem bereits
zu genuege demonstrierten Marketing-Know-How von T-Online und
Deutsche Telekom gehen wir davon aus, dass dem Unternehmen dies
schnell und nachhaltig gelingen wird. In diesem Rahmen erwarten
wir gesteigerte Uebernahmeaktivitaeten. Ueber die hierzu benoe-
tigten Mittel wird man nach dem Boersengang zweifelsfrei ver-
fuegen. Als Konsolidierer im ankommenden Konzentrationsprozess
der Branche erscheint T-Online geradezu praedestiniert.
Wir empfehlen die Zeichnung daher bis zu einer Obergrenze Book-
buildingspanne von 35 Euro. In unserer am Dienstag erscheinenden
Ausgabe des IPO-Newsletters werden wir eine ausfuehrliche Emissi-
onsstudie zu T-Online veroeffentlichen. Leser, welche diesen
kostenlosen Dienst aus unserem Hause noch nicht abonniert haben,
koennen dies auf unserer Website www.aktienservice.de
nachholen.