Ein ewig Gestriger der furchtbare Banker

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Libuda:

Ein ewig Gestriger der furchtbare Banker

 
28.05.09 12:02
in Deutschland zu produziert haben scheint, die noch mehr Schieflagen als die Amis und Briten fabriziert haben. Sein ewiges Deregelurieungsgeschwätz hat mit dazu beigetragen, dass das in Deutschland die intensivste Nichtaufsicht der Banken in der ganzen Welt stattfand und seine Inflationsnummer zeigt, dass er nicht einmal so simple Zusammenhänge wie die Fishersche Verkehrgleichung kennt, die auch die Größe "Umlaufgeschwindigkeit" enthält.

„Inflation spaltet die Gesellschaft“
von Jörg Hackhausen
An der Börse geht es seit Wochen aufwärts. Gleichzeitig fällt die Inflationsrate auf den tiefsten Stand seit Jahren. Beides könnte sich bald umkehren, warnt Thorsten Polleit, Volkswirt von Barclays Capital. Er ist der Meinung, dass die Politik schwere Fehler macht und man sein Geld vor der Inflation schützen sollte.
 
Thorsten Polleit, Deutschland-Chefvolkswirt von Barclays Capital, glaubt nicht an einen "Biltzaufschwung". Quelle: Pressebild
Herr Polleit, die Börsen legen seit Wochen zu, der Dax steht wieder bei rund 5 000 Punkten. Wird jetzt alles wieder gut?
Thorsten Polleit: Die Aktienmärkte scheinen die Furcht eines Zusammenbruchs, die sich zweifelsohne breitgemacht hatte, abzuschütteln. Nun wird erwartet, dass der drastische Konjunkturabschwung von einer Phase mit positivem Wirtschaftswachstum abgelöst wird. Ich fürchte jedoch, einen solchen Blitzaufschwung wird es nicht geben.
Warum nicht?
Die massiven Eingriffe der Staaten, insbesondere im Bankensektor, lassen erwarten, dass sich das relativ freie Weltwirtschafts- und Finanzsystem in eines mit viel weniger Freiheit verwandelt. Wenn sich das bewahrheitet, dürfte künftig das Wachstum deutlich geringer sein als in den letzten Dekaden.
Wie sollten sich Anleger verhalten?

Sie sollten sich gegen Inflation schützen, indem sie vermehrt reale Vermögensaktiva - Grundstücke, Häuser, Edelmetalle und andere Rohstoffe - in ihr Portfolio aufnehmen. Die Aktienkurse werden sich vermutlich wieder verbilligen, so dass der Einstiegszeitpunkt noch nicht erreicht ist.
Die Inflationsrate liegt aktuell bei 0,0 Prozent. Was macht Sie so sicher, dass wir es mit hoher Inflation zu tun bekommen?
Weil die Staaten immer mehr Geld drucken. Es gab eine Zeit in der Ökonomik, da wurde richtigerweise Inflation mit Geldmengenwachstum gleichgesetzt: Steigt die Geldmenge, kann für eine Geldeinheit weniger gekauft werden im Vergleich zur Situation, in der die Geldmenge unverändert bleibt. So gesehen bedeutet die Geldmengenausweitung immer Inflation.
Als Anhänger des Ökonomen Ludwig von Mises müsste Ihnen das Szenario einer "Katastrophenhausse" bekannt vorkommen. Danach flüchten Anleger aus Angst vor massiver Geldentwertung in Sachwerte und Aktien. Es entsteht ein Boom...
... der in einem Crash endet. Es entstammt einem Extremszenario aus den frühen 20er-Jahren der Weimarer Republik. Damals setzte eine Flucht in Sachwerte ein, als allgemein erwartet wurde, dass die Inflation völlig aus dem Ruder läuft. Eine derart ausgelöste "Katastrophenhausse" würde vermutlich teilweise wieder in sich zusammenfallen, wenn nach einer Phase sehr hoher Inflation die politische Entscheidung fällt, die Währung zu stabilisieren oder durch eine neue zu ersetzen.
Was sind die Folgen?
Inflation ist eine schlimme Sache. Sie spaltet die Gesellschaft. Vor allem die unerfahrene Masse verliert, und die Inflation schwächt das Wirtschaftswachstum und lässt die Arbeitslosigkeit ansteigen. Beides spielt freiheitsfeindlichen Politiken in die Hände. Ein Zusammenbruch der Geldordnung - gerade in der heutigen Welt extrem hoher grenzüberschreitender Arbeitsteilung - würde allergrößte wirtschaftliche, aber auch gesellschaftspolitische Schäden nach sich ziehen.
Wie sieht Ihre Lösung aus?
Währungsgeschichtlich betrachtet ist das staatliche Papiergeldsystem nicht der Normalfall, und es ist ganz sicher auch kein fortschrittliches System. Verlässliches Geld war meist mit einem Sachwert, vor allem Silber und Gold, gedeckt. Ich denke, diese Erfahrung wird sich als zukunftsweisend erweisen für die weitere Entwicklung des Geldsystems. Als Ökonom ist zu sagen: Wer gutes Geld fordert, also Geld, das vereinbar ist mit einer freiheitlichen Gesellschafts- und Wirtschaftsordnung, und das nicht fortwährend Finanz- und Wirtschaftskrisen verursacht, weil es eben nicht beliebig vermehrbar ist, der fordert im Kern ein freies Marktgeld, und das bedeutet "Free-Banking".
Thorsten Polleit, geboren am 4. Dezember 1967, ist seit 2000 bei Barclays Capital als Chief German Economist tätig. Daneben lehrt er als Honorar-Professor an der Frankfurt School of Finance & Management. In den vergangenen Monaten hat er bereits desöfteren vor den Gefahren hoher Inflationsraten gewarnt. Polleit gilt als Anhänger der sogenannten "Österreichischen Schule", einer Richtung in der Volkswirtschaftslehre, die für ihre konsequent libertäre Denkweise bekannt ist. Zu den wichtigsten Vertretern dieser Schule zählt Ludwig von Mises (1881-1973).
Libuda:

Über die Gier der Bängster

 
28.05.09 12:45
habe ich hier ja schon seit Jahren berichtet. Leute wie der Polleit haben dafür gesorgt, dass sich bei uns diese Gier besonders intensiv ausleben durfte. Geradezu kriminell finde ich es, dass sich dabei auf die Marktwirtschaft berufen. Denn Marktwirtschaft funktioniert, wenn die Rahmenbedingungen stimmen - das wissen wir nicht erst seit Eucken.

BaFin-Präsident räumt schwere Fehler ein
Es ist ein Armutszeugnis für die BaFin - ausgestellt hat es der Präsident selbst: "Wir haben nicht erkannt, welcher Müll sich bei den Banken rund um den Globus aufgetürmt hat", geißelt Jochen Sanio die Arbeit seiner Behörde. Gleichzeitig kritisiert er "gefährliche Lücken" im Regulierungssystem.



Frankfurt am Main - Jochen Sanio hat schwere Fehler der Finanzaufsicht eingeräumt. "Wir Aufseher haben nicht erkannt, welcher Müll sich bei den Banken rund um den Globus aufgetürmt hat", sagte der BaFin-Präsident am Donnerstag auf einer Branchenveranstaltung in Frankfurt. "Wir haben uns mit der Gier nicht ausreichend beschäftigt."


DPA
BaFin-Chef Sanio: "Mit der Gier nicht ausreichend beschäftigt"
Allerdings schultert Sanio die Schuld an der Krise nicht vollständig selbst - er keilt auch gegen die Regierung: Die Bankenaufsicht, die in Deutschland in der Verantwortung der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) und der Bundesbank liegt, habe nicht ausreichend Handlungsspielraum gehabt, sagte der Präsident. "In der jetzigen Finanzkrise hat sich in dramatischer Weise gezeigt, welche gefährlichen Lücken und Unzulänglichkeiten das Regulierungssystem hat", sagte Sanio.

Auch die Rating-Agenturen machte er für die Krise verantwortlich. "Sie sind für mich die Hauptschuldigen und müssten mit Strafen belegt werden", sagte er. Agenturen wie Standard & Poor's und Fitch haben Papiere, in denen im Nachhinein große Risiken sichtbar wurden, oft mit Top-Noten versehen und Banken damit glauben lassen, sie kauften solide Papiere.


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Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht Jochen Sanio Kreditkrise Rating- Agentur Hypo Real Estate
zu SPIEGEL WISSEN Banken weltweit hatten jahrelang ihre Bilanzen mit komplexen Finanzprodukten aufgebläht, die ihnen satte Gewinne brachten. Als die Kapitalmärkte Mitte 2007 jedoch zusammenbrachen, offenbarten sich bei den Instituten nach und nach massive Risiken aus diesen Papieren, die zahlreiche Banken zu Fall brachten. In Deutschland gerieten die Mittelstandsbank IKB, die Immobilienbank Hypo Real Estate und einige Landesbanken an den Rand der Pleite. Nur durch Milliardenhilfen des Bundes konnten sie gerettet werden.

Der BaFin-Präsident machte erneut deutlich, dass eine Reform des Aufsichtssystems weltweit dringend notwendig sei. "So eine Finanzkrise wie die jetzige darf es nicht ein zweites Mal geben", betonte er. Vor allem auf internationaler Ebene müsse es Verbesserungen bei der Finanzaufsicht geben.

ssu/Reuters
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