Ein echtes Mekka für Bier-Börsianer

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Ein echtes Mekka für Bier-Börsianer

 
20.01.02 13:44
Im „Urbräu“ in Pottenstein darf mit Gerstensaft gehandelt werden – Den Alltag einfach vergessen

Sie wollen ihr eigener Bräu sein und auch noch daran verdienen? Kein Problem: Im Pottensteiner „Urbräu“ können Sie nicht nur selber zapfen, vielmehr winkt Kommanditisten bei einer Einlage ab 2500 Euro eine garantierte Naturalrendite von zehn Prozent in Form von Bier, Speisen oder Übernachtungen. Theo Bruckmayer ist überzeugt: „An der Börse würden uns die Analysten mit ,strong buy' einstufen.“

„Daheim in Bruckmayers Schenke“, ist ein Lied überschrieben, das Jan Burdinski und Rolf Böhm vom Theatersommer Fränkische Schweiz dem „Urbräu“ bei ihrem ersten Besuch gewidmet haben. In diesem Titel steckt viel von der Philosophie des Gasthauses, das gerade mal ein halbes Jahr auf dem Buckel hat. Theo Bruckmayer, der mit seiner Familie und der seines Bruders Franz-Josef weitere Gasthöfe und ein Hotel in Pottenstein betreibt, über die Zielsetzung: „Wir wollen einen Treffpunkt schaffen, wo man in guter Gesellschaft essen und trinken, erzählen und lachen kann, wo es menschelt und wo die Gäste die Seele baumeln lassen.“

Als die Familie Bruckmayer vor einigen Jahren die Wagner-Brauerei schloss, tat sie das mit einem weinenden und einem lachenden Auge. Sicher ging damit ein Stück Brautradition verloren, auf der anderen Seite reiften innovative Konzepte. So wurden nicht etwa Bagger für den Abriss bestellt, sondern Studenten der Hotelfachschule Pegnitz eingeladen, eine Vision für eine Erlebnisgastronomie im altehrwürdigen Gemäuer zu entwickeln.

Wer heute deren Vorstellungen nachliest, findet vieles davon in die Tat umgesetzt. „Die Gäste kommen müde oder erlebnishungrig und lassen zwischen den alten Sudkesseln und Schankanlagen an gemütlichen Tischen den Alltag abfallen“, meint Theo Bruckmayer. Nicht selten spielt ein Gast im Hintergrund leise auf dem Klavier, oft gibt es Live-Musik, unplugged, ohne Verstärker.

Viele beneiden Pottenstein um seine Erlebnismeile: Wie auf einer Perlenschnur gereiht, locken hier die Teufelshöhle, das eben erst runderneuerte Jugendstil-Juwel Felsenbad, Deutschlands längste Sommer-Rodelbahn oder die hoch oben auf dem Felsen thronende Burg. „Bruckmayers Urbräu“ braucht sich in dieser Liste nicht zu verstecken. Umgeben von Sudkesseln, Gärtanks, Abfüllanlagen und vielerlei Brauerei-Utensilien ist hier ein Hort der Gemütlichkeit entstanden, in dem sich Gäste auf Anhieb wohl fühlen, sei es im Gewölbekeller, in der ehemaligen Füllerei, im Schalander, wo die Holzscheite im Kanonenofen knistern, oder auf den Hopfenbetten bei Wagner-Musik.

Hier laufen nicht nur der in der verwandtschaftlich verbundenen St. Georgenbräu Buttenheim gebraute Höhlentrunk (1,80 Euro) oder ein kühles Kellerbier aus den Zapfhähnen. Hier bietet auch die Küche für jeden Geschmack etwas: Von einfachen Brotzeiten (ab drei Euro) über Ziewalaskees und Obatztn bis hin zu Salattellern mit gegrillten Garnelenspießen (7,95 Euro). Auf Bestellung wird für Gesellschaften nach Wunsch auch ein warmes Büffet aufgebaut.

Man muss die Familie Bruckmayer beglückwünschen, dass sie auf die auf dem Papier schon vorhandenen Designer-Pläne verzichtet und statt dessen einen begabten Schreiner beauftragt hat, der mit einfachsten Materialien ein Wohlfühl-Klima gezimmert hat.

Zapferprüfung inklusive

Von Vorteil war sicher, dass der „Urbräu“ wachsen durfte. An die für eine Brauerei nicht untypische Kühle und den begrenzten Platz denkt heute keiner mehr, geht es doch mitunter „heiß“ her im „Urbräu“, etwa dann, wenn Theo Bruckmayer zum Musikanten-Stammtisch einlädt oder wenn bei der Bierbörse Gerstensaft zu wechselnden Kursen ab 25 Cent gehandelt wird. Wenn sich Einheimische und Urlauber an Sauköpfen delektieren, nach einer Führung durch die alte Brauerei die Zapferprüfung ablegen dürfen oder sich die Kommanditisten im Schalander zur Ideenwerkstatt treffen.

Allen, die bisher eingekehrt sind, Einheimischen wie Urlaubern, Landräten und Bürgermeistern, dem Recycling-Mogul wie dem Müllwerker, dem Golfclub-Präsidenten oder dem Musiker, sprach der Bundestagsabgeordnete Hartmut Koschyk aus der Seele, der bei der Eröffnung prophezeite: „Eines weiß ich. Da kehre ich öfter mal ein zu ein paar Seidla und einer zünftigen Brotzeit“. RICHARD REINL

Bruckmayers Urbräu, direkt an der B 470 in Pottenstein. Öffnungszeiten: Mittwoch bis Samstag ab 16 Uhr, Sonntag ab 10 Uhr oder nach Vereinbarung.

Telefon: (0 92 43) 70 01 67.

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