Von Olaf Preuß, Hamburg, und Sven Clausen, München
Deutsche Unternehmen pflegen trotz der politisch hoch angespannten Lage weiter ihre Geschäftsbeziehungen nach Irak. Für die 35. Industrie- und Konsumgütermesse "Baghdad International Fair" haben sich nach Informationen der FTD bislang rund 100 Aussteller aus Deutschland angemeldet.
Die einzige Messe dieser Art im international isolierten Irak läuft vom 1. bis zum 10. November. Überschattet werden die Geschäfte vor allem durch Pläne der USA, Irak erneut anzugreifen und das Regime von Saddam Hussein zu beseitigen.
Deutscher Irak-Handel
Im vergangenen Jahr stellten 1650 Unternehmen aus 47 Ländern ihre Produkte auf dem Messegelände im Zentrum Bagdads aus, darunter auch rund 110 Firmen aus Deutschland. Der Münchner Messeveranstalter Imag rechnet damit, dass diese Zahl mit weiteren Anmeldungen bis Anfang November noch übertroffen werden könnte. "Das Hauptziel der Veranstaltung ist es, in Irak Präsenz zu zeigen", sagt Veranstalter Uli Burkhardt.
Bei der Messe werden überwiegend kleinere und mittelständische Unternehmen wie Terramar, Maha Maschinenbau, Karl Kolb oder Wiggert vertreten sein, aber auch Konzerne wie Siemens, DaimlerChrysler, Deutz, Linde oder Atlas Copco.
Irakgeschäft mit steigender Tendenz
Seit dem Golfkrieg 1990/91 dümpelt das Irakgeschäft auf niedrigem Niveau, aber mit steigender Tendenz. 2001 exportierten deutsche Unternehmen Güter für rund 336 Mio. Euro, im ersten Halbjahr 2002 waren es 226 Mio. Euro. Vor dem Golfkrieg setzte die deutsche Wirtschaft mit Exporten nach Irak rund 2,5 Mrd. Euro um.
Über die derzeit geringen Aufträge hinaus ist die Präsenz in Bagdad für die deutschen Unternehmen strategisch wichtig. Nach einer Aufhebung der UN-Sanktionen gegen Irak - mit oder ohne Regimewechsel - stehen hohe Investitionen in den Wiederaufbau der veralteten und teils zerstörten Infrastruktur an. "Deutsche Unternehmen und Produkte haben in Irak ein hervorragendes Image, das Geschäftspotenzial und die Chancen dort sind riesengroß", sagt Helene Rang vom Nah- und Mittelostverein in Hamburg, der von Unternehmen getragen wird.
Seit dem Golfkrieg steht Irak unter UN-Sanktionen. Das Land darf - im Zuge des "Öl für Lebensmittel"-Programms - nur zivil nutzbare Güter einführen. Die meisten Exporte müssen vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) und dann von einem Sonderausschuss der Uno genehmigt werden.
"Die Wirtschaft kann sich wegen der Politik nicht dauernd in die zweite Reihe stellen", kritisiert Helene Rang vom Nah- und Mittelostverein. Französische und russische Unternehmen - vor allem aus der Energiewirtschaft - verhandeln mit der irakischen Regierung seit Jahren offen über Großprojekte wie die Erschließung neuer Ölfelder oder die Erneuerung von Raffinieren. Die deutschen Unternehmen kehren angesichts der politischen Lage hingegen die geringe Bedeutung ihres Irak-Geschäfts heraus.
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Geschäfte im Schatten drohender Militärschläge
Wachstum trotz Krise
Obwohl die Kriegsgefahr für Irak steigt, haben die Importe deutscher Güter im ersten Halbjahr deutlich zugelegt.
Bürokratie
Für Exporte nach Irak brauchen deutsche Unternehmen sowohl eine Genehmigung vom Bundesamt für Ausfuhrkontrolle (BAFA) als auch von der Uno. Ersteres dauert im Schnitt drei Wochen, letzteres 25 Wochen. Beim BAFA wurden bis September 2002 rund 400 Anträge gestellt.
Deutsche Unternehmen pflegen trotz der politisch hoch angespannten Lage weiter ihre Geschäftsbeziehungen nach Irak. Für die 35. Industrie- und Konsumgütermesse "Baghdad International Fair" haben sich nach Informationen der FTD bislang rund 100 Aussteller aus Deutschland angemeldet.
Die einzige Messe dieser Art im international isolierten Irak läuft vom 1. bis zum 10. November. Überschattet werden die Geschäfte vor allem durch Pläne der USA, Irak erneut anzugreifen und das Regime von Saddam Hussein zu beseitigen.
Deutscher Irak-Handel
Im vergangenen Jahr stellten 1650 Unternehmen aus 47 Ländern ihre Produkte auf dem Messegelände im Zentrum Bagdads aus, darunter auch rund 110 Firmen aus Deutschland. Der Münchner Messeveranstalter Imag rechnet damit, dass diese Zahl mit weiteren Anmeldungen bis Anfang November noch übertroffen werden könnte. "Das Hauptziel der Veranstaltung ist es, in Irak Präsenz zu zeigen", sagt Veranstalter Uli Burkhardt.
Bei der Messe werden überwiegend kleinere und mittelständische Unternehmen wie Terramar, Maha Maschinenbau, Karl Kolb oder Wiggert vertreten sein, aber auch Konzerne wie Siemens, DaimlerChrysler, Deutz, Linde oder Atlas Copco.
Irakgeschäft mit steigender Tendenz
Seit dem Golfkrieg 1990/91 dümpelt das Irakgeschäft auf niedrigem Niveau, aber mit steigender Tendenz. 2001 exportierten deutsche Unternehmen Güter für rund 336 Mio. Euro, im ersten Halbjahr 2002 waren es 226 Mio. Euro. Vor dem Golfkrieg setzte die deutsche Wirtschaft mit Exporten nach Irak rund 2,5 Mrd. Euro um.
Über die derzeit geringen Aufträge hinaus ist die Präsenz in Bagdad für die deutschen Unternehmen strategisch wichtig. Nach einer Aufhebung der UN-Sanktionen gegen Irak - mit oder ohne Regimewechsel - stehen hohe Investitionen in den Wiederaufbau der veralteten und teils zerstörten Infrastruktur an. "Deutsche Unternehmen und Produkte haben in Irak ein hervorragendes Image, das Geschäftspotenzial und die Chancen dort sind riesengroß", sagt Helene Rang vom Nah- und Mittelostverein in Hamburg, der von Unternehmen getragen wird.
Seit dem Golfkrieg steht Irak unter UN-Sanktionen. Das Land darf - im Zuge des "Öl für Lebensmittel"-Programms - nur zivil nutzbare Güter einführen. Die meisten Exporte müssen vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) und dann von einem Sonderausschuss der Uno genehmigt werden.
"Die Wirtschaft kann sich wegen der Politik nicht dauernd in die zweite Reihe stellen", kritisiert Helene Rang vom Nah- und Mittelostverein. Französische und russische Unternehmen - vor allem aus der Energiewirtschaft - verhandeln mit der irakischen Regierung seit Jahren offen über Großprojekte wie die Erschließung neuer Ölfelder oder die Erneuerung von Raffinieren. Die deutschen Unternehmen kehren angesichts der politischen Lage hingegen die geringe Bedeutung ihres Irak-Geschäfts heraus.
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Geschäfte im Schatten drohender Militärschläge
Wachstum trotz Krise
Obwohl die Kriegsgefahr für Irak steigt, haben die Importe deutscher Güter im ersten Halbjahr deutlich zugelegt.
Bürokratie
Für Exporte nach Irak brauchen deutsche Unternehmen sowohl eine Genehmigung vom Bundesamt für Ausfuhrkontrolle (BAFA) als auch von der Uno. Ersteres dauert im Schnitt drei Wochen, letzteres 25 Wochen. Beim BAFA wurden bis September 2002 rund 400 Anträge gestellt.